Borkenkäfer auf dem Rückzug: Neue Gefahr für die Eichen im Harz!
Im Harz sind Borkenkäferpopulationen stark zurückgegangen, doch der Eichenprachtkäfer sorgt für neue Probleme.

Borkenkäfer auf dem Rückzug: Neue Gefahr für die Eichen im Harz!
Im Harz sieht es für die Bäume düster aus. Während es mit dem Borkenkäfer zunehmend bergauf geht, herrscht bei den Eichen große Sorge. Grund für die positiven Nachrichten über die Borkenkäferplage ist die umfassende Abholzung der Fichten, der Hauptnahrungsquelle des Schädlinge. Daher berichtet MDR, dass die Forstämter keine größeren Probleme mit diesen Käfern in der Zukunft erwarten. Doch schon wieder blicken die Waldbewirtschafter sorgenvoll auf den Eichenprachtkäfer, dessen Ausbreitung neue Herausforderungen mit sich bringt.
Die anhaltende Trockenheit der letzten Jahren hat den Eichen schwer zugesetzt, wodurch diese anfälliger für den Fraß der Schadkäfer geworden sind. Bereits seit zwei Jahren sind die Larven des Eichenprachtkäfers aktiv, die unter der Rinde leben und dadurch zum Absterben der Bäume beitragen. Und die Prognosen sind alarmierend: laut ZDF sehen Experten, dass Fichten massiv von der Borkenkäferplage betroffen sind. Diese Baumart hat die höchste Absterberate, was sich bereits in den Wäldern von Sachsen-Anhalt bemerkbar macht.
Bedrohung durch Klimawandel
Der Klimawandel spielt eine entscheidende Rolle in diesem Waldsterben. Steigende Temperaturen und extreme Wetterbedingungen begünstigen das Überhandnehmen von Schädlingen. Fast die Hälfte der untersuchten Eichen zeigt bereits eine deutliche Kronenverlichtung, warnen Fachleute. Aber nicht nur Eichen und Fichten leiden; auch andere Arten wie Buchen und Ahornbäume werden durch verschiedene Krankheiten und Schädlinge stark dezimiert. BUND weist darauf hin, dass die Wälder, die einmal als wichtige Kohlenstoffsenken galten, zu CO2-Quellen werden könnten, wenn die Klimakrise nicht gestoppt wird.
Eine weitere alarmierende Entwicklung ist die Buchenkomplexkrankheit, die vor allem nach Dürreperioden auftritt und den Bäumen schwer zusetzt. Auch das Eschentriebsterben und die Rußrindenkrankheit bedrohen das Ökosystem. Um diesem Trend entgegenzuwirken, empfehlen Experten die Umwandlung zu Mischwäldern anstelle von Reinbeständen. Dieses Vorgehen könnte das Ökosystem stabilisieren und widerstandsfähiger gegen klimatische Veränderungen machen.
Handlungsbedarf
Die aktuelle Situation verlangt nach sofortigen Maßnahmen. Der BUND fordert daher von der Bundesregierung, die Emissionen von Schadstoffen wie Stickstoff zu reduzieren und den Ausstieg aus fossilen Energien aktiv voranzutreiben. Die Wälder genießen nicht nur einen hohen Stellenwert für den Klimaschutz, sondern auch für die Biodiversität. Wälder bieten Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, weshalb ihr Erhalt höchste Priorität haben muss.
Die Zeit drängt. Mit einer umfassenden ökologischen Waldwende könnten die Wälder in Deutschland nicht nur erhalten, sondern auch gestärkt werden. Diese Waldkrise macht deutlich: Da liegt was an. Es ist höchste Zeit, dass wir unseren Umgang mit den Naturressourcen grundlegend überdenken und proaktive Schritte für einen gesunden Waldbestand unternehmen.