Braunlage trifft die Krise: Restaurant reduziert Angebot drastisch!
Betriebsbedingte Änderungen im „Memory Hotel“ in Braunlage: Selbstbedienung für Hausgäste, sinkende Besucherzahlen im Harz.

Braunlage trifft die Krise: Restaurant reduziert Angebot drastisch!
Im Herzen des malerischen Harzes, genauer gesagt im „Memory Hotel und Restaurant“ in Braunlage, wurde ein bedeutender Schritt beschlossen. Ab sofort wird das Abendrestaurant des Betriebes aus betriebswirtschaftlichen Gründen nur noch für Hausgäste als Selbstbedienungs-Restaurant sowie Frühstücksrestaurant angeboten. Die geschätzte à la carte-Speisekarte und die bediente Halbpension sind nicht mehr verfügbar, und auch alle weiteren Buffets für das laufende Jahr wurden gestrichen. Lediglich das öffentliche Restaurant bleibt für Frühstücksbuffets, eine Bar und besondere Veranstaltungen weiterhin geöffnet. Letztere kann an Freitagen, Samstagen und vielen Feiertagen besucht werden, wo eine kleine Snackkarte angeboten wird. Das Team hofft inständig auf bessere Zeiten für die Gastronomie, während bei den Gästen sowohl Traurigkeit als auch Verständnis aufkam, wie news38.de berichtet.
Doch dieser Schritt steht nicht isoliert. Der Harz, einst ein beliebtes Ziel für Urlauber, sieht sich mit spürbaren Herausforderungen konfrontiert. Die Besucherzahlen im Tourismus sind auf einem sinkenden Ast. Im Jahr 2023 wurden in Niedersachsen über 3,8 Millionen Übernachtungen gezählt, was einem Rückgang von 800.000 Übernachtungen im Vergleich zum Jahr 2000 entspricht. Viele Hotels und Gaststätten bleiben geschlossen, und selbst die Fußgängerzonen in den beliebten Urlaubsorten wirken zusehends verwaist. Orte wie Braunlage und St. Andreasberg erscheinen veraltet – ein Problem, das nicht nur vor Ort erkannt wird. Weniger Schnee aufgrund des Klimawandels hat besonders den Wintersport stark beeinträchtigt. Dazu kommt, dass Stürme, Trockenheit und Borkenkäfer den Fichtenwald im Harz schwer schädigen. Seit 2018 verlor der Nationalpark mehr als 11.600 Hektar Wald, was das Wandererlebnis stark leidet, wie landundforst.de detailliert beschreibt.
Tourismus im Harz
Die Statistik ist alarmierend: Die Region hat in den letzten Jahren wenig in moderne Infrastruktur investiert, während andere Urlaubsregionen mit neuen Konzepten für nachhaltige Mobilität, Digitalisierung und familienfreundliche Angebote auftrumpfen. Im Harz ist damit wenig Fortschritt zu verzeichnen. Die touristische Landschaft ist teils stark von der Natur, teils von einem Mangel an Innovation geprägt. Dies zeigt sich nicht nur in den rückläufigen Übernachtungszahlen, sondern auch im Umsatz des Gastgewerbes.
Die Übernachtungen in Niedersachsen zeigen für 2023 folgendes Bild:
Monat | Übernachtungen |
---|---|
Januar | 1.958.437 |
Februar | 2.106.489 |
März | 2.789.755 |
April | 4.068.975 |
Mai | 4.750.088 |
Juni | 4.735.067 |
Juli | 5.666.524 |
August | 5.732.981 |
September | 4.821.738 |
Oktober | 4.180.240 |
November | 2.630.746 |
Dezember | 2.239.014 |
Angesichts dieser Entwicklungen bleibt abzuwarten, ob und wie sich die jeweilige Infrastruktur im Harz an die Bedürfnisse der Besucher anpassen wird. Die Ansprüche an Urlaubsregionen steigen, und der Harz muss sich Prompt weiterentwickeln, um weiterhin im Trend zu bleiben.