Harz-Tourismus in Not: Weniger Buchungen dank Regen und Krise!

Harz-Tourismus in Not: Weniger Buchungen dank Regen und Krise!
Der Harz zieht jedes Jahr viele Besucher aus ganz Deutschland an, besonders während der warmen Sommermonate. Doch während die Sonne normalerweise die Herzerwärmung des Tourismus bringt, sieht es in diesem Jahr ganz anders aus. News38 berichtet, dass das anhaltend schlechte Wetter seine Spuren hinterlässt und die Touristenzahlen stark zurückgehen. Hoteliers und Gastronomiebetriebe spüren die Auswirkungen dieser Witterungsunbillen besonders deutlich.
Rene Maksimcev, Hotelier aus Güntersberge und Vizepräsident der Dehoga Sachsen-Anhalt, gibt zu Protokoll, dass die Buchungslage in diesem Jahr eher verhalten ist. „Langfristige Buchungen über fünf bis sieben Nächte fehlen quasi vollständig“, so Maksimcev. Stattdessen tendieren die Leute zu kurzfristigen Buchungen, was bedeutet, dass viele Zimmer, die normalerweise zur Hauptsaison ausgebucht sind, momentan noch verfügbar sind.
Rückgang der Übernachtungen
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Im Jahr 2024 gab es im Harz rund 8 Millionen Übernachtungen, was einem Rückgang von etwa 1,3 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Radio SAW berichtet, dass die Geschäftsführerin des Harzer Tourismusverbands, Carola Schmidt, das Wetter als einen Hauptgrund für diesen Rückgang nennt. Trotzdem bleibt sie optimistisch: „Der Harzer Tourismus ist krisenresilient“, so Schmidt.
Ein weiterer Punkt ist der Rückgang der Übernachtungsmöglichkeiten. In den letzten fünf Jahren wurden im sachsen-anhaltischen Harz mehr als 3.000 Betten abgebaut. Diese Information stammt aus einer Statistik des Harzer Tourismusverbands, die jedoch auch anmerkt, dass die Erfassung nur Betriebe mit 11 Betten oder mehr berücksichtigt. Dies bedeutet, dass kleinere Hotels und Pensionen, in denen viele Gäste unterkommen, nicht in der Statistik auftauchen, wie Andreas Meling, Geschäftsführer der Wernigerode Tourismus GmbH, erklärt.
Änderungen im Buchungsverhalten
„Die wirtschaftliche Lage und die gesunkene Kaufkraft haben das Buchungsverhalten der Gäste stark beeinflusst“, sagt Maksimcev. Immer mehr Menschen entscheiden sich für die Buchung über Online-Portale, wo es häufig möglich ist, kurzfristig zu stornieren. Dies führt zu mehr Stornierungen an den betroffenen Orten und verkompliziert die Situation zusätzlich.
Trotz der Herausforderungen bleibt Maksimcev optimistisch. Der Harz hat nach wie vor viel zu bieten und ist ein attraktives Ziel für Aktivurlauber – das sollte nicht aus den Augen verloren werden. “Wir müssen einfach ein gutes Händchen haben und unseren Zauber ausspielen”, erklärt er zurecht.
Die Branche steht jedoch weiterhin vor großen Herausforderungen. Die steigenden Kosten und der Fachkräftemangel setzen den Betreibern zu, und die veränderten Buchungsgewohnheiten erschweren die Planungen zusätzlich. Statistiken aus dem deutschen Tourismus zeigen, dass die monatliche Erhebung der Übernachtungen eine wichtige Informationsquelle für die konjunkturelle Entwicklung im Beherbergungsgewerbe ist. Doch ob die Zahlen sich bald wieder erholen werden, bleibt abzuwarten.