Herbstliche Wanderungen im Harz: Artenschutzaktion gestartet!
Im Herbst 2025 startet im Harz eine Artenschutzaktion zur Erfassung seltener Tierarten – Herrichten von Lebensräumen und Wanderwegen.

Herbstliche Wanderungen im Harz: Artenschutzaktion gestartet!
Der Herbst hat den Harz in eine traumhafte Farbenpracht getaucht, und die Wanderwege im deutschen Mittelgebirge sind jetzt besonders einladend. Viele Naturfreunde zieht es in die Region, wo die Luft frisch und die Aussicht spektakulär ist. Doch nicht nur das Herbstlaub macht den Harz so beliebt, sondern auch die vielfältigen Maßnahmen zum Schutz der regionalen Tier- und Pflanzenwelt, über die der Kreis Göttingen news38.de berichtet, dass ….
Am 23. September 2025 wurde eine Artenschutzaktion ins Leben gerufen, die mit der umfassenden Erfassung von Reptilien, Fischen, Bachneunaugen und Libellen im Altkreis Osterode bis Herbst 2026 einhergeht. Dabei arbeiten Mitarbeiter der Naturschutzbehörde eng mit Fachleuten zusammen, um den Zustand der Lebensräume zu dokumentieren. Die Aktion ist in zwei Teile gegliedert: Zum einen erstellen Kartierer spezielle Landkarten, zum anderen wird die Tierbestandsaufnahme mithilfe von Verstecken wie Holzbrettern und dunklen Matten durchgeführt. Diese Verstecke sind mit Aufklebern versehen und dienen als wichtige Sonnenplätze oder Unterschlüpfe für Reptilien. Wanderer werden gebeten, diese nicht zu bewegen, um die Tiere nicht zu stören. Grundstücksbesitzer sind ebenfalls gefragt, ihr Grundstück für die Kartierer zugänglich zu machen, da die künstlichen Verstecke nach der Aktion entfernt werden sollen. Schließlich zielen diese Erhebungen darauf ab, die biologische Vielfalt im Harz zu sichern.
Die Artenvielfalt im Nationalpark Harz
Der Harz beheimatet eine beeindruckende Artenvielfalt, insbesondere von Gliedertieren. Laut den Informationen der Nationalpark Harz Webseite sind bereits über 4.000 Gliedertierarten in der Region nachgewiesen, darunter etwa 1.400 Käferarten und 900 Schmetterlingsarten, sowie 42 Libellenarten. Trotz des rauen Klimas, das als etwas artenarm gilt, finden sich hier zahlreiche besondere Arten, die sich an extreme Lebensbedingungen angepasst haben. Besonders bemerkenswert sind die arktischen Smaragdlibelle und die Alpen-Smaragdlibelle, die aufgrund ihrer Gefährdung in Deutschland besonders geschützt sind. Die Hochmoore im Harz bieten diesen Libellenarten geeignete Lebensbedingungen, die ihresgleichen suchen.
Im Winter zeigt sich eine weitere Facette dieser einzigartigen Tierwelt. Spezialisierte Insekten und Spinnen, wie etwa die flügellose Schneemücke oder der Schneefloh, sind dann oft auf der Schneeoberfläche zu entdecken. Auch die sibirische Baldachinspinne, eine der seltensten Spinnen Europas, hat hier ihren Lebensraum gefunden, was die Bedeutung der Region für die Artenvielfalt untermauert.
Vom Totholz und seinen Bewohnern
Ein weiteres spannendes Thema im Harz ist das Totholz. In und um Braunlage hat sich der Wald sichtbar verändert. Dort wurde Totholz teilweise flächendeckend entfernt, doch im Nationalpark bleibt es weitestgehend unberührt und bietet zahlreichen Tieren Lebensraum. Rund 20 bis 30 % der Waldbewohner sind auf Totholz angewiesen. Dies ist nicht nur Nahrungsquelle für Pilze und Insekten, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle in der Nährstoffversorgung anderer Pflanzen.
Eine Vielzahl von Tierarten, darunter Wildkatze, Luchs und verschiedene Vogelarten wie der Schwarzspecht, finden in den Baumhöhlen des Totholzes Unterschlupf. Lichtliebende Pflanzen haben in lichteren Wäldern ebenfalls ihren Platz gefunden und bieten Nahrung für Schmetterlinge und Wildbienen an. Der Urlaub im Harz wird somit zu einer einzigartigen Gelegenheit, die Naturentwicklung hautnah zu erleben.
Geführte Wanderungen mit Nationalpark-Rangern oder Besuche in den Nationalpark-Häusern bieten nicht nur Abenteuer, sondern auch tiefere Einblicke in die Besonderheiten der Region und die darin lebenden Arten. So können Naturfreunde an einem Tag die Schönheit des Herbstes genießen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leisten.