Insolvenz im Harz: 580 Jobs in Gefahr beim Zulieferer Bohai Trimet!
Insolvenz im Harz: 580 Jobs in Gefahr beim Zulieferer Bohai Trimet!
Harzgerode, Deutschland - Die wirtschaftlichen Herausforderungen im Harz spitzen sich zu, und die Automobilzulieferindustrie ist dabei besonders betroffen. In einer besorgniserregenden Entwicklung hat die Bohai Trimet Automotive Holding GmbH aus Harzgerode Insolvenz angemeldet, was am 6. Juli 2025 bekannt gegeben wurde. Das Amtsgericht Halle (Saale) hat daraufhin das Insolvenzverfahren für alle vier Gesellschaften des Unternehmens eröffnet. Experten weisen darauf hin, dass diese Situation nicht nur den Standort Harzgerode betrifft, sondern auch weitere Firmen in der Region in Mitleidenschaft zieht, wie t-online.de berichtet.
Bohai Trimet stellt Getriebe-, Fahrwerks- und Karosserieteile für namhafte deutsche und italienische Autohersteller her. Der Standort Harzgerode ist somit seit Jahren fest in der Produktionskette der europäischen Automobilindustrie verankert. Allerdings wurde bereits im Oktober 2023 mit dem Abbau von Stellen begonnen, was die prekäre Lage des Unternehmens verdeutlicht. Trotz der Insolvenz wurde die Produktion an den Standorten Harzgerode und Sömmerda in Thüringen mittlerweile wieder aufgenommen, und das Unternehmen zahlt die Löhne der Beschäftigten wieder selbst, wie news38.de berichtet.
Jobverlust und Arbeitsplätze
Momentan sind am Standort Harzgerode 580 Menschen beschäftigt, während es in Sömmerda noch 98 Stellen gibt. Etwa 500 weitere Arbeitsplätze in der Region hängen indirekt an der Produktion von Bohai Trimet. Besorgniserregend ist die Prognose, die von verschiedenen Branchenexperten formuliert wird. Im ersten Halbjahr 2024 stieg die Zahl der Großinsolvenzen in Deutschland deutlich, besonders in der Automobilzulieferindustrie, wo es einen Anstieg um 67 Prozent auf 20 Fälle gab, so merkur.de.
Die Gründe für diese Entwicklung sind vielschichtig. Steigende Rohstoff- und Frachtkosten sowie die Herausforderungen im Zuge der Elektromobilität belasten die Kalkulationen der Zulieferer enorm. Die Konkurrenz aus Asien nimmt zu, was die Lage weiter verschärfen könnte. Jochen Wierz, Automobilexperte bei Falkensteg, sieht die E-Mobilität hinter den Erwartungen zurückbleiben, was zusätzliche Investitionen erfordert, die dann nicht kompensiert werden können. Daher wird ein weiterer Anstieg der Insolvenzen im zweiten Halbjahr 2024 prognostiziert.
Die Suche nach Lösungen
Inmitten dieser Unsicherheiten signalisieren erste Gespräche mit potenziellen Investoren, dass man bei Bohai Trimet nicht aufgibt. Insolvenzverwalter Olaf Spiekermann spricht von einem zügigen Wiederanlauf der Produktion und der bereits laufenden Gespräche, auch wenn der Prozess als langwierig beschrieben wird. Die Hoffnung auf eine Wende und damit eine Perspektive für die Beschäftigten bleibt jedoch fragil und erfordert engagierte Gespräche mit den Investoren.
In der Region ist der Druck spürbar hoch, denn die Automobilzulieferer haben nicht nur einen direkten Einfluss auf die dortigen Arbeitsplätze, sondern auch auf die gesamte Wirtschaftslage. Daher ist es entscheidend, dass Lösungen gefunden werden, um die Arbeitsplätze im Harz zu sichern und eine positive Entwicklung in der Automobilzulieferindustrie zu gewährleisten.
Details | |
---|---|
Ort | Harzgerode, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)