Wassernotstand in Niedersachsen: Kommunen verhängen drastische Maßnahmen!

Wassernotstand in Niedersachsen: Kommunen verhängen drastische Maßnahmen!

Harz, Deutschland - Die anhaltende Trockenheit bringt immer mehr niedersächsische Kommunen dazu, Maßnahmen zur Einschränkung der Wasserentnahme zu ergreifen. Wie NDR berichtet, tritt ein flächendeckendes Verbot zur Wasserentnahme aus Flüssen und Brunnen in vielen Landkreisen in Kraft. Diese Regelungen gelten bis mindestens zum Herbst. Im Landkreis Helmstedt beispielsweise dürfen ab dem 17. Juli bis zum 30. September keine oberirdischen Gewässer mehr angezapft werden, was auch die Bewässerung von Grünflächen zwischen 10 und 18 Uhr betrifft.

Im Landkreis Peine müssen Gärtner und Sportplatzbetreiber ab dem 16. Juli in der Zeit zwischen 12 und 18 Uhr eine Bewässerung bei Temperaturen ab 24 Grad Celsius einstellen. Auch die Stadt und der Landkreis Osnabrück haben ab dem 15. Juli die Wasserentnahme untersagt, was auf die bedenklich niedrigen Pegelstände zurückzuführen ist. Wer sich nicht an die Vorschriften hält, muss mit Bußgeldern von bis zu 50.000 Euro rechnen – ein ziemlich saftiger Preis für eine Gießkanne.

Betroffene Regionen und deren Maßnahmen

Die Maßnahmen sind nicht nur auf die genannten Landkreise beschränkt. In Braunschweig beispielsweise wurde bereits eine Allgemeinverfügung zur Bewässerung erlassen, die landwirtschaftliche Flächen, öffentliche und private Grünanlagen sowie Sportanlagen betrifft. Hier gilt ein Verbot der Beregnung zwischen 12 und 18 Uhr, wobei Temperaturen über 20 Grad Celsius bereits ab 11 Uhr das Gießwasser trotten lassen. Auch im Landkreis Wolfenbüttel, der seit Mitte Juni ein solches Verbot durchsetzt, ist die Bewässerung mit Grundwasser während der gleichen Tageszeit untersagt.

Weniger gravierende Regelungen gibt es in Salzgitter und der Region Hannover, wo die Wasserentnahme bei bestimmten Temperaturen ebenfalls eingeschränkt wird. Diese Vorgänge deuten darauf hin, dass die Dürreperioden nicht nur in den ländlichen Gebieten, sondern auch in städtischen Zentren und Parks spürbar werden, wie eine Studie vom Umweltbundesamt zeigt.

Der Wasserhaushalt in Gefahr

Ein funktionierender Landschaftswasserhaushalt ist essenziell für das Klima, die Biodiversität und die menschliche Versorgung. Allerdings sind derzeit nur 9 % der Flüsse und Seen in Deutschland in einem guten ökologischen Zustand. Dies hat zur Folge, dass der Wasserhaushalt nicht nur durch Übernutzung, sondern auch durch den Klimawandel stark belastet ist. Extremereignisse wie Dürre und Starkregen machen den Schutz und die Renaturierung von Gewässern umso wichtiger, erläutert ein Beitrag auf Oekom.

Durch Maßnahmen wie die Renaturierung von Flüssen und Auen könnte der Wasserrückhalt verbessert und die Artenvielfalt gefördert werden. Innovative Ansätze, wie das Schwammstadt-Prinzip, stellen sicher, dass Regenwasser lokal zurückgehalten wird. Hierbei spielen auch moderne Fördermöglichkeiten für Renaturierungs- und Wasserrückhaltemaßnahmen eine entscheidende Rolle.

Fazit und zukünftige Perspektiven

Es wird deutlich, dass die Herausforderungen für den Wasserhaushalt in Niedersachsen und ganz Deutschland größer werden. Umso wichtiger ist es, proaktiv anzupacken und Konzepte zu entwickeln, die auch langfristig den Wasserverbrauch nachhaltig gestalten. Die aktuelle Dürre zeigt nicht nur, dass es an der Zeit ist, den Wasserverbrauch zu überdenken, sondern auch, wie sehr regionale Kooperation in der Wasserversorgung gefordert wird, um den ökologischen Zustand unserer Gewässer zu verbessern.

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OrtHarz, Deutschland
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