Bildung im Gefängnis: 21 Gefangene erreichen ihren Schulabschluss!

Bildung im Gefängnis: 21 Gefangene erreichen ihren Schulabschluss!

Burg, Deutschland - Das Schuljahr 2024/2025 war ein erfolgreicher Abschnitt für 21 Gefangene in Sachsen-Anhalt, die in Haft einen Schulabschluss erlangten. Diese positiven Nachrichten kommen aus der Jugendanstalt (JA) Raßnitz sowie der Justizvollzugsanstalt (JVA) Burg und zeigen, wie Bildung im Gefängnis als Schlüssel zur Resozialisierung dienen kann. So berichten die Magdeburger Nachrichten, dass in Raßnitz insgesamt 12 Schulabschlüsse abgelegt wurden, davon 5 Realschulabschlüsse und 7 Hauptschulabschlüsse. In der JVA Burg haben 4 Männer einen Realschulabschluss und 5 einen Hauptschulabschluss erlangt.

Die Justizministerin des Landes, Franziska Weidinger, hebt hervor, dass Bildung nicht nur eine grundlegende Rolle zur Schaffung neuer Perspektiven für Inhaftierte spielt, sondern auch ein wesentlicher Bestandteil des Resozialisierungsprozesses ist. Der Landesbetrieb für Beschäftigung und Bildung der Gefangenen (LBBG) organisiert diese Ausbildungsmaßnahmen und beschäftigt dafür insgesamt 101 Mitarbeitende, darunter Lehrer und Berufsausbilder. Zudem werden externe Bildungsträger in die Maßnahmen eingebunden, was die Vielfalt der bereits angebotenen Schul- und Berufsbildungsoptionen erweitert.

Bildung als Weg zur Eingliederung

Wie wichtig die schulische und berufliche Qualifizierung ist, wird deutlich durch die Zahlen der vergangenen Jahre. Im Jahr 2022 schafften bereits 28 Insassen einen Haupt- oder Realschulabschluss, und 22 Gefangene konnten eine Erstausbildung oder Umschulung absolvieren. In der Jugendanstalt Raßnitz erlangten beispielsweise 13 Häftlinge ihren Hauptschulabschluss, und 9 konnten mit einem Realschulabschluss glänzen, so Welt, die die verschiedenen Bildungsanstrengungen beleuchtet.

Ein weiterer Erfolg ist die Tatsache, dass im Jahr 2024 zwei Gefangene in Raßnitz eine Erstausbildung zum Tischler abgeschlossen haben und mehrere in Berufe wie Ausbaufacharbeiter und Metalltechnik eingestiegen sind. So wurde sogar ein Auszubildender in der Metalltechnik von der IHK als bester seines Jahrgangs ausgezeichnet. Diese Erfolge unterstreichen die Bedeutung von Bildung im Gefängnis, wo die persönliche Neuorientierung und künftige Arbeitsfähigkeit im Fokus stehen.

Maßnahmen und Förderungen

Die Justizvollzugsanstalten in Sachsen-Anhalt bieten zudem verschiedene berufliche Qualifizierungsmaßnahmen an. Diese reichen von Tischlerausbildungen in Bautzen bis hin zu Bäckerumschulungen in Dresden. Das Konzept der Ausbildung schließt nicht nur klassische Berufe ein, sondern umfasst auch Bereiche wie Lagerlogistik, Schweißen und Elektro, wie auf der Seite der Sächsischen Justiz aufgeführt. Eingehende Programminformationen finden sich auch im Sächsischen Amtsblatt.

Durch das Projekt „elis“ wird den Gefangenen zusätzlich die Möglichkeit gegeben, e-learning im Strafvollzug zu nutzen, was die Medienkompetenz und Selbstständigkeit stärkt. Auch Sprachkurse für ausländische Insassen werden von externen Bildungsträgern angeboten, damit jeder die Chance hat, an seiner Zukunft zu arbeiten.

Insgesamt zeigt sich, dass die Einrichtungen in Sachsen-Anhalt auf dem richtigen Weg sind. Bildung im Gefängnis schafft nicht nur die Basis für einen Schulabschluss, sondern bereitet die Gefangenen auch aktiv auf ein Leben nach der Haft vor. Mit gezielten Programmen, externen Partnern und einer klaren Ausrichtung auf Resozialisierung wird ein Umfeld geschaffen, in dem Rehabilitation nicht nur ein Schlagwort, sondern ein aktives Ziel ist.

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OrtBurg, Deutschland
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