Wasser-Notstand: Verbot der Entnahme im Jerichower Land ab heute!
Wasser-Notstand: Verbot der Entnahme im Jerichower Land ab heute!
Jerichower Land, Deutschland - Wasserknappheit macht vielen Regionen zu schaffen, und nun zieht auch das Jerichower Land die Notbremse: Ab heute gilt hier ein Wasser-Entnahme-Verbot! Das Verbot betrifft nicht nur die Entnahme aus Flüssen und Seen, sondern auch die Nutzung von Trinkwasser zum Gießen von Pflanzen. Täglich zwischen 10:00 Uhr und 19:00 Uhr dürfen die Bürger kein Wasser aus oberirdischen Gewässern entnehmen, was eine Folge der anhaltend trockenen Wetterlage ist. Diese Regelung wurde kürzlich von der Kreisverwaltung in der Stadt Burg bekannt gegeben, wie MDR berichtet.
Doch das Jerichower Land bleibt nicht allein mit seinen Sorgen. Auch in anderen Landkreisen, wie dem Landkreis Harz und dem Altmark-Kreis Salzwedel, sind vergleichbare Maßnahmen bereits seit Montag in Kraft. Die allgemeine Wasserentnahme wird also in mehreren Regionen beschränkt. Insbesondere die hydrometeorologische Lage zeigt sich als angespannt: Im Frühjahr war keine signifikante Besserung der Wassersituation in Sicht, was alarmierende niedrige Wasserstände in Gewässern und im Grundwasser zur Folge hatte. Dies hat auch erhebliche negative Auswirkungen auf die Gewässerökologie, wie Meetingpoint JL erklärt.
Wichtige Ausnahmen und weitere Regelungen
Die Allgemeinverfügung erstreckt sich bis zum 30. September 2025 oder bis auf Widerruf. Besonders herauszustellen ist, dass Gartenbaubetriebe, die mit Tropf- und Tröpfchenbewässerung arbeiten, von dieser Regelung ausgenommen sind. Sie dürfen Wasser direkt auf die oberste Bodenzone bringen. Trotzdem bitten die Behörden die Bevölkerung um einen sparsamen und verantwortungsvollen Umgang mit Wasser. Eine Bewässerung zwischen 19:00 Uhr und 10:00 Uhr sollte auf ein unbedingt erforderliches Minimum reduziert werden.
Diese neue Lage stellt einen weiteren Schritt in einem größeren Kontext dar. Die Herausforderungen für Europas Gewässer sind vielfältig, sowohl was die Menge als auch die Qualität des verfügbaren Wassers betrifft. Laut der Europäischen Umweltagentur (EUA) erfüllten erst 37 Prozent der Oberflächengewässer in der EU im Jahr 2021 die Kriterien für einen „guten“ ökologischen Zustand. Die Hauptursachen für diese Verschlechterung sind Industrie- und Agrarchemikalien, die durch Regen und Oberflächenabfluss in die Gewässer gelangen, so ein Beitrag des Europäischen Parlaments.
Die aktuelle Situation im Jerichower Land macht deutlich, dass wir uns auf die eigene Wasserversorgung konzentrieren müssen. Je mehr Menschen sparsam mit dem Wasser umgehen, umso besser können wir zukünftigen Herausforderungen begegnen. Die Kreisverwaltung appelliert daher an alle Bürger, aktiv zum Schutz unserer Wasserressourcen beizutragen und verständnisvoll mit den neuen Regelungen umzugehen.
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Ort | Jerichower Land, Deutschland |
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