Kliniken in Gefahr: So kann es im Gesundheitssystem nicht weitergehen!

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Der Artikel beleuchtet aktuelle Herausforderungen des Gesundheitssystems in Sachsen-Anhalt und diskutiert notwendige Reformen und Finanzierung.

Der Artikel beleuchtet aktuelle Herausforderungen des Gesundheitssystems in Sachsen-Anhalt und diskutiert notwendige Reformen und Finanzierung.
Der Artikel beleuchtet aktuelle Herausforderungen des Gesundheitssystems in Sachsen-Anhalt und diskutiert notwendige Reformen und Finanzierung.

Kliniken in Gefahr: So kann es im Gesundheitssystem nicht weitergehen!

Am heutigen Tag, dem 5. November 2025, zieht das Gesundheitssystem in Deutschland erneut die Aufmerksamkeit auf sich. Bei einer aktuellen Umfrage unter Zuschauer:innen wurden besorgniserregende Meinungen geäußert. Laut MDR fühlen sich viele Menschen angesichts der Situation im Gesundheitswesen angesichts der stark steigenden Gesundheitsausgaben verunsichert und fordern: Kliniken sollten in öffentlicher Hand und nicht bei privaten Betreibern geführt werden.

Einigkeit herrscht darüber, dass sich etwas ändern muss. Ulrich Siegmund, der gesundheitspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, äußert, es dürfe in manchen Bereichen nicht nur um das Geld gehen. „Ein Krankenhaus muss Menschen helfen“, so Siegmund. Gleichzeitig kritisiert er die „unnötigen Ausgaben“ für verschiedene Projekte, insbesondere die finanziellen Hilfen für die Ukraine. Tobias Krull von der CDU sieht das Problem anders. Er plädiert dafür, dass mehr Geld allein nicht ausreicht, um die Kliniken zu retten. Klare Worte, die auf ein größeres, strukturelles Problem hinweisen.

Die Faktenlage

Die Situation der deutschen Krankenhäuser ist ernst. Aktuell liegt die Auslastung der Einrichtungen bei fast 70 Prozent. Ein Gutachten zeigt, dass das Land 2.000 bis 4.000 Betten zu viel hat, um wirtschaftlich zu arbeiten. Trotz der Schließung vieler Kliniken in den letzten Jahren scheint es, als ob die Zahl der Betten weiterhin hoch bleibt, während gleichzeitig weniger Menschen in die Kliniken gehen als früher. Dies wirft die Frage auf: Wie kann das System langfristig gerettet werden?

Wirtschaftlich gesehen wird das Thema Gesundheit in Deutschland immer bedeutender. Im Jahr 2022 hat Deutschland stolze 498 Milliarden Euro für das Gesundheitssystem ausgegeben, was einem pro-Kopf-Betrag von 5.939 Euro entspricht. Dies macht etwa 12,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus und platziert Deutschland auf dem dritten Platz weltweit, hinter den USA und Kanada. Diese Trends sind nicht nur durch den demografischen Wandel und medizinische Fortschritte erklärbar, sondern wurden auch durch die Corona-Pandemie verstärkt.

Die Finanzierung der Gesundheitsausgaben

  • 53% der Gesundheitsausgaben entfielen auf die gesetzliche Krankenversicherung (GKV).
  • 2022 trugen Sozialversicherungsträger über zwei Drittel der Ausgaben.
  • Öffentliche Haushalte machten 9,7% der Gesundheitsausgaben aus, im Vergleich zu 4,4% im Jahr 2019.
  • Die GKV selbst hat im Jahr 2022 Ausgaben von knapp 289 Milliarden Euro verzeichnet.
  • Die größten Posten der GKV-Ausgaben sind Krankenhausbehandlungen (32,1%) und Arzneimittelversorgung (17,8%).

Für die gesetzliche Krankenversicherung gilt das Solidaritätsprinzip, das bedeutet, dass alle Versicherten gemeinsam die Kosten tragen. Seit 2004 wird die Finanzierung durch einen steuerfinanzierten Bundeszuschuss aufgestockt, um eine gerechte Verteilung und Entlastung zu gewährleisten.

In der öffentlichen Debatte gibt es immer wieder Diskussionen über Gerechtigkeitsdefizite im Krankenversicherungssystem. So wird die Einführung einer Bürgerversicherung vorgeschlagen, um eine gemeinsame Krankenversicherung für alle abzusichern. Die Kritiker dieser Idee befürchten, dass die private Krankenversicherung (PKV) eine wichtige finanzielle Entlastung für die GKV darstellt. Aktuell sind etwa 74 Millionen Menschen in der GKV und etwa 9 Millionen in der PKV versichert, wobei beide Systeme vor großen Herausforderungen stehen.

Das deutsche Gesundheitssystem steht also an einem entscheidenden Punkt. Die Bedürfnisse der Bevölkerung müssen ernstgenommen und mit einem innovativen und effektiven Finanzierungssystem in Einklang gebracht werden, um die Qualität und Verfügbarkeit der medizinischen Versorgung zu sichern. Bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen bald die nötigen Schritte einleiten, um das Vertrauen der Bürger:innen zurückzugewinnen.