Schiffskatastrophe 1964: Rätselhafter Untergang der Magdeburg enthüllt!

Schiffskatastrophe 1964: Rätselhafter Untergang der Magdeburg enthüllt!

Tilbury, Vereinigtes Königreich - Ein schicksalhafter Oktober in der Seefahrt: Am 27. Oktober 1964 ereignete sich eine Schiffskatastrophe, die zu den schwersten in der Geschichte der DDR zählt. Der 10.000-Tonnen-Frachter Magdeburg, unterwegs von London nach Havanna, Kuba, mit einer wertvollen Ladung von 42 Bussen des Herstellers Leyland, kollidierte mit dem japanischen Frachter Yamashiro Maru im Thames bei Tilbury. Dies berichtet die ARD Mediathek und beschreibt die dramatischen Ereignisse, die mehr als nur materielle Verluste zur Folge hatten.

Um Punkt 01:23 Uhr sah der Kapitän der Magdeburg plötzlich die Lichter des großen Schiffes vor sich. Es kam zu einer Kollision, bei der die Yamashiro Maru die Steuerbordseite der Magdeburg rammt. Dank des mutigen Eingreifens englischer Schlepper konnte die gesamte Besatzung von 57 Seeleuten gerettet werden, obwohl es zu Verletzungen, jedoch zu keinen Todesopfern kam.

Die Umstände und die Vermutungen

Was geschah wirklich an diesem verhängnisvollen Tag? Der Hintergrund der Kollision wirft Fragen auf, die bis heute nicht abschließend geklärt werden konnten. Gab es möglicherweise eine bewusste Herbeiführung der Kollision? Journalist:innen der 1970er Jahre berichteten von möglichen CIA-Verstrickungen, die darauf abzielten, den Handel mit Kuba zu stören. Genauer gesagt ging es um die Busse, die in der Folge durch Salzwasserschäden verloren gingen und abgeschrieben werden mussten. Daran hatten amerikanische Geheimdienste möglicherweise ein Interesse, um das kommunistische Regime zu schwächen, nachdem die USA bereits im Jahr 1960 ein Wirtschaftsembargo gegen Kuba verhängt hatten.

Die Magdeburg selbst sollte letztendlich in den Tilbury Docks repariert werden, sank jedoch unter mysteriösen Umständen später im Atlantik. Gerüchte besagen, dass der Kapitän das Schiff absichtlich versenkte. Die Bergung, die bei Broadness Point stattfinden sollte, stellte sich als äußerst kompliziert heraus. Der erste Versuch, das Schiff im Mars 1965 zu bergen, scheiterte, während ein zweiter Versuch im Juli desselben Jahres erfolgreich war. Hierbei wurden sogar zwei schwimmende Kräne eingesetzt. Am 7. Juli 1965 konnte das Wrack bis zu einem 20-Grad-Winkel aufgerichtet werden, was die „schwierigste Bergungsoperation“ in der Geschichte des Thames darstellt, laut der Port of London Authority.

Nachwirkungen und Dokumentation

In der aktuellen Dokumentation „Lebensretter“ wird die Katastrophe inklusive der Rettungsaktion durch Zeitzeugeninterviews rekonstruiert. Zusammen mit dem Seeunfallexperten Hans-Hermann Diestel wird dem Vorfall aus dem Jahr 1964 akribisch nachgegangen. Die Frage, ob es sich um ein tragisches Unglück oder um das Ergebnis einer geheimen politischen Machenschaft handelte, bleibt bis heute ungelöst. Zeugen von damals sind sich sicher: Die Tragödie hat die maritime Geschichte und die politischen Spannungen zwischen Ost und West nachhaltig geprägt. Können wir also irgendwann die ganze Wahrheit über die Kollision der Magdeburg und der Yamashiro Maru erfahren, oder bleibt uns nur der Legendencharakter dieser Erzählung?

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OrtTilbury, Vereinigtes Königreich
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