Riesenhornissen nisten nah: Experten warnen vor herabfallenden Nester!
In Sachsen-Anhalt wurden erste Nester der Asiatischen Hornisse entdeckt, die gefährlich für Imker und Biodiversität sind.

Riesenhornissen nisten nah: Experten warnen vor herabfallenden Nester!
Im herbstlichen Köln gibt es Grund zur Besorgnis, denn die Asiatische Hornisse sorgt zunehmend für Schlagzeilen. Ein aktueller Bericht von Merkur beschreibt ein geradezu außergewöhnliches Hornissennest mit einem Durchmesser von rund einem Meter, das in Zoersel, Belgien, entdeckt wurde. Dieses Nest kann bis zu 500 neue Königinnen hervorbringen, was alarmierende Auswirkungen auf die heimische Tierwelt haben könnte. Im Herbst, wie Biologe Tim Adriaens erklärt, fallen solche Nester oft aus den Bäumen, nachdem sie über die Sommermonate unbemerkt gewachsen sind.
Die Asiatische Hornisse, die seit 2004 in Europa unterwegs ist, hat sich rasch verbreitet, nachdem sie mit Töpferwaren aus Shanghai nach Südeuropa gelangte. Seither hat sie nicht nur Frankreich, sondern auch Nachbarländer wie Ungarn und die Slowakei erreicht. Diese aggressiven Insekten haben verheerende Auswirkungen auf die Landwirtschaft und Imkerei, da sie gezielt Honig- und Wildbienen jagen, was die Bestäubung und damit die Artenvielfalt gefährdet.
Die Bedrohung für Imker und Biodiversität
Ein ernstzunehmendes Problem für die Imker stellt die Asiatische Hornisse dar. Aktuell sind Städte wie Mannheim, Heidelberg und Saarbrücken betroffen von Hornissenangriffen, die die Bienenvölker stark dezimieren. In Frankreich gibt es Berichte, dass die Hornisse für 20 bis 50 Prozent der Honigbienentode verantwortlich ist. Obwohl gesunde Menschen in der Regel nicht akut gefährdet sind – es wären mindestens 500 bis 1.000 Stiche nötig, um einen gesunden Erwachsenen ernsthaft zu schädigen – ist das Gift vor allem für Allergiker äußerst bedenklich.
Im Kampf gegen diese invasive Art gibt es zwar Maßnahmen, jedoch sind diese oft nicht ausreichend. Die EU führte im Jahr 2014 eine Verordnung über invasive gebietsfremde Arten ein, die zwar Maßnahmen zur Kontrolle der Ausbreitung vorschreibt, aber bislang keine nachhaltige Lösung gebracht hat. In Frankreich zum Beispiel wurden Pläne zur Bekämpfung von invasiven Arten ins Leben gerufen, doch das Wachstum der Hornissenpopulation läuft trotz dieser Maßnahmen unvermindert weiter.
Richtlinien für den Umgang mit Hornissennestern
Experten empfehlen, bei der Entdeckung eines Hornissennestes Ruhe zu bewahren. Ein Foto der Entdeckung sollte gemacht und über ein Meldeportal eingereicht werden. Eigenmächtiges Entfernen ist gefährlich und sollte besser den zuständigen Umweltämtern überlassen werden.
Die Asiatische Hornisse produziert zwar jährlich erhebliche Mengen an Schädlingen – etwa 11 Kilogramm Insekten werden pro Kolonie gefressen – doch der Lebensraum dieser Art in Europa wächst kontinuierlich. Erste Nester wurden bereits in Sachsen-Anhalt gesichtet, was die Besorgnis über eine weitere Ausbreitung schürt. Ein Forscherteam arbeitet an einem neuen Fangsystem, das Pheromone nutzen soll, um effektiver gegen die Hornissen vorzugehen. Der Lebensraum der Hornisse erweist sich jedoch als zu groß für eine vollständige Ausrottung, weshalb man sich auf die Reduktion der Population konzentrieren sollte, um die Auswirkungen auf Landwirtschaft und Biodiversität zu minimieren.
Köln und die umliegenden Regionen sind gut beraten, die Entwicklungen im Auge zu behalten. Die Verbreitung der Asiatischen Hornisse könnte nicht nur die Bestände heimischer Bienenpopulationen gefährden, sondern auch die Natur im Allgemeinen erheblich beeinträchtigen.