Krankenhauskrise in Sachsen-Anhalt: Ameos kämpft gegen Schließungen!
Der Salzlandkreis kämpft um die Krankenhausversorgung: Schließungen, Umzüge und Inflationsdruck prägen die aktuelle Lage.

Krankenhauskrise in Sachsen-Anhalt: Ameos kämpft gegen Schließungen!
In Sachsen-Anhalt herrscht im Gesundheitswesen derzeit ein großer Umbruch. Die Situation der Kliniken ist angespannt: Einige Einrichtungen mussten bereits schließen, andere stehen mit dem Rücken zur Wand und kämpfen um ihre Existenz. Das berichten die Kollegen von MDR.
Ein Blick auf die Ameos-Klinik in Staßfurt zeigt die Dramatik der Lage. Im Mai 2024 wurde die Geriatrie von Staßfurt nach Bernburg verlegt, erklärt Chefarzt Peter Schmiedel. Der Umzug sei notwendig gewesen, da in Staßfurt einfach keine Intensivstation vorhanden ist. Diese Verlagerung zeigt, wie wichtig die Vernetzung der Standorte für die Verbesserung der Patientenversorgung ist. Bislang sind die Notfallversorgungen in der Region nur noch an zwei Standorten, Aschersleben und Schönebeck, gewährleistet.
Kliniken in Not
Die Ameos-Gruppe hat sich im Salzlandkreis als Positivbeispiel positioniert, während jedoch die Helios-Klinik in Zerbst noch in diesem Jahr ihre Pforten schließen möchte. Die Notwendigkeit, sich an den neuen Gegebenheiten anzupassen, ist deutlich spürbar. Ameos selbst verfügt über insgesamt elf Standorte in Sachsen-Anhalt, darunter auch Bernburg, Calbe und Magdeburg.
Um den steigenden Herausforderungen zu begegnen, verfolgt Ameos eine Strategie zur Vernetzung mehrerer Standorte, um sowohl Kosten zu senken als auch die Qualität der medizinischen Versorgung zu verbessern. Professor Ralf Lottmann weist zudem auf das dänische Gesundheitsmodell hin, das als Vorbild für mögliche Reformen in Sachsen-Anhalt dienen könnte.
Inflationsdruck und politische Herausforderungen
Ein zentraler Punkt in der Diskussion um die künftige Krankenversorgung ist die anhaltende Inflationskrise, die die Kliniken unter massiven Druck setzt. Stephan Freitag von Ameos kritisiert die unzureichende Unterstützung durch die Bundesregierung. Das Inflationsausgleichsgesetz, das seit dem 1. November 2025 einen Ausgleich von 3,25 Prozent vorsieht, sollte in den Augen der Verantwortlichen eigentlich bei 13 Prozent liegen. Diese Abweichung hat direkte Folgen für die wirtschaftliche Stabilität der Kliniken.
Besorgniserregend ist auch die Situation älterer Patienten, wie Chefarzt Schmiedel berichtet. Es gibt nur noch wenig Platz in geriatrischen Reha-Einrichtungen, die häufig zu weit entfernt sind. In Staßfurt selbst existiert lediglich eine Tagesklinik. Diese Umstände führen dazu, dass die umfassende Versorgung für ältere Menschen zunehmend problematisch wird.
Die Zukunft der Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt bleibt also weiter ungewiss, und die Akteure im Gesundheitswesen sind gefordert, Lösungen zu finden. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, wie sich die medizinische Landschaft in dieser Region weiterentwickelt.