Die Gottesanbeterin erobert Sachsen-Anhalt: Ihre Sichtungen melden!

Die Gottesanbeterin erobert Sachsen-Anhalt: Ihre Sichtungen melden!
Die Gottesanbeterin wird zunehmend zur Schaugröße in Sachsen-Anhalt! Das Landesamt für Umweltschutz (LAU) berichtet, dass die faszinierende Art, bekannt als Mantis religiosa, mittlerweile fast den gesamten Bundesstaat besiedelt hat. Im Jahr 2022 wurden über 5.000 Sichtungen ans LAU gemeldet, ein klares Zeichen für den anhaltenden Trend dieser besonderen Fangschrecke.
Um noch mehr Informationen und Beobachtungen zu sammeln, ruft das LAU die Bevölkerung zur Meldung von Sichtungen auf. Diese sollten idealerweise online oder per E-Mail gesendet werden und wichtige Details wie Datum, Beobachtername, Fundort sowie Fotos oder Videos beinhalten. Die erhobenen Daten fließen in eine zentrale Artdatenbank ein, was der Wissenschaft und dem Erhalt dieser geschützten Art zugutekommt.
Der Ausbreitungsdrang der Gottesanbeterin
Klimatische Veränderungen haben es der Gottesanbeterin ermöglicht, neue Lebensräume zu erobern. Besonders in den heißen Jahren 2019 und 2020 wurde eine rasante Ausbreitung im Süden Sachsen-Anhalts beobachtet, wie die Website der Landesregierung verrät. Während die ersten Beobachtungen 1991 in Magdeburg stattfanden, hat sich die Art mittlerweile westlich der Saale bis zum Südharz und nördlich bis zur Stadtgrenze von Halle etabliert.
Biologe Marcel Seyring zeigt sich optimistisch und erwartet eine weitere Ausbreitung und das Schließen von Verbreitungslücken gen Niedersachsen. Die Gottesanbeterin fühlt sich in sonnigen Halbtrockenrasen, Heiden und Gärten mit höheren Gräsern und Stauden besonders wohl.
Ursprung und Äußeres der Gottesanbeterin
Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, galt die Gottesanbeterin in Deutschland lange Zeit als selten. Diese faszinierenden Insekten können bis zu 7,5 cm lang werden: Während Männchen in der Regel bis zu 5 cm groß werden, erreichen die Weibchen Größen von bis zu 6 cm. Ihr eher tarnendes Aussehen ist in hellgrün oder bräunlich gehalten und orientiert sich an der umgebenden Vegetation, was ihnen eine besondere Überlebensstrategie bietet.
Diese Tiere ernähren sich hauptsächlich von Insekten wie Wespen, Bienen und Heuschrecken. Überraschenderweise sind Gottesanbeterinnen harmlos für den Menschen, beißen oder stechen nicht. Sie können jedoch manchmal in Wohnungen gelangen, wenn sie sich abends an Lampen aufhalten. Sollte es vorkommen, dass eine verirrte Gottesanbeterin ins Haus gelangt, kann sie vorsichtig eingefangen und ins Freie gesetzt werden.
Ein Rückblick auf die vergangenen Jahre
Seit den 1990er Jahren zieht sich die Ausbreitungslinie der Gottesanbeterin durch Deutschland, begünstigt durch den Klimawandel, der wärmere Temperaturen und längere Sommer mit sich bringt. Renaturierungsprojekte und naturnahe Gärten fördern ihre Verbreitung, während intensive Landwirtschaft und Pestizide dabei hinderlich sind.
Wer an einer Meldung interessiert ist oder selbst eine Sichtung hat, kann dies bequem über die Webseite des LAU oder per E-Mail tun. So trägt jeder zur Dokumentation und zum Schutz dieser faszinierenden Art bei. Mehr Informationen dazu finden Sie auf den Seiten des LAU und auf dubisthalle.de.