Sicherheitsalarm: Schulweg in Stendal erhält mangelhaft – was jetzt?

Sicherheitsalarm: Schulweg in Stendal erhält mangelhaft – was jetzt?
Stendal, Deutschland - Der Schulweg in Stendal könnte sicherer sein – das wird jetzt deutlich nach der Bewertung der Ganztagsschule Goethestraße durch den Autoclub Europa (ACE), der dem Schulweg die Note „mangelhaft“ gab. Laut Volksstimme wurde bei einer Untersuchung nicht nur der Bringeverkehr durch Elterntaxis kritisch beleuchtet, sondern auch die gesamte Verkehrsinfrastruktur rund um die Schule. Eine Vielzahl an Elterntaxis sowie Eltern, die ihre Kinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad begleiten, sind Teil des täglichen Bildes.
Die ACE-Tester berichteten, dass nicht die Bequemlichkeit der Kinder, sondern eine mangelhafte Verkehrsinfrastruktur die eigentliche Problematik darstellt. Fehlende verkehrsberuhigte Bereiche, Zebrastreifen, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Hinweisschilder auf die Schule fehlen schmerzlich. Besonders kritisch ist die Gefahrenstelle an der Kreuzung Röxer Straße/Goethestraße/Nicolaistraße, die von stark frequentierten Buslinien belastet ist. Schüler müssen von der Bahnhofstraße diesen gefährlichen Bereich durchqueren, was angesichts des erhöhten Verkehrsaufkommens aufgrund der aktuellen Bauarbeiten an der Lüderitzer Straße zusätzliche Risiken birgt.
Sicherheit im Fokus
Eine Umfrage des ADAC zum Thema „Sicherer Schulweg“, die im April und Mai 2023 durchgeführt wurde, zeigt, dass 57% der Eltern den Schulweg ihrer Kinder als sicher oder sehr sicher empfinden, während 6% ihn als unsicher werten. Trotz dieser positiven Grundstimmung äußern viele Eltern Bedenken hinsichtlich des Verhaltens anderer Verkehrsteilnehmender. So halten 44% der Befragten das Fehlverhalten von Autofahrern für die größten Gefahrenquelle. Auch das Thema der Ablenkung durch Smartphones führt zu Sorgen. ADAC hat festgestellt, dass 86% der Kinder in weiterführenden Schulen bereits ein Smartphone besitzen, was die Aufmerksamkeit im Straßenverkehr zusätzlich gefährdet.
Der ACE fordert daher dringende Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. Eine Umfrage zeigt, dass 59% der Eltern Elterntaxis negativ beurteilen, da sie für riskante Situationen sorgen. Der Trend zur Abholung vor der Schule ist ungebrochen – 57% der Eltern bringen ihre Kinder direkt zur Schule, während nur 27% auf eine offizielle Haltestelle zurückgreifen.
Schulstraßen im Kommen
Allein im Jahr 2022 wurden rund 20.500 Kinder zwischen 6 und 14 Jahren bei Verkehrsunfällen verletzt, wobei viele nicht zu Fuß unterwegs waren. Anders als manch einer denkt, kommen die meisten Verletzten von Fahrrad oder Auto. Kinder und Eltern sind sich zudem zunehmend der hohen Verkehrsdichte und der langen Schulwege bewusst. Das hat dazu geführt, dass in Städten wie Köln das Pilotprojekt „Schulstraße“ ins Leben gerufen wurde. Hier wird experimentiert, die Straßen während der Schulzeiten zu sperren, um eine sicherere Umgebung für die Schüler zu schaffen. Laut Deutschlandfunk wird dieses Projekt bis zu den Osterferien getestet, um die Gefahren durch Elterntaxis zu minimieren.
Verkehrsexperten betonen zudem, dass Kinder sicherer zur Schule kommen, wenn sie zu Fuß gehen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass nur 19% der Eltern den Schulweg mit dem Fahrrad oder zu Fuß als gefährlich einschätzen. Dennoch bleibt der Schulweg für viele eine Herausforderung – ein Umstand, der sowohl den Einbau von sicherheitserhöhenden Maßnahmen als auch ein Umdenken in der Verkehrserziehung erfordert. Der ACE und die Verkehrserziehung in den Grundschulen werden hier wichtige Schlüsselrollen zukommen, um das Bewusstsein für sicherere Schulwege zu schärfen.
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Ort | Stendal, Deutschland |
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