Waldbrandgefahr im Harz: Alarmstufe Rot und erste Betretungsverbote!

Waldbrandgefahr im Harz: Alarmstufe Rot und erste Betretungsverbote!

Ilsenburg, Deutschland - Die Waldbrandgefahr in Sachsen-Anhalt ist aktuell alarmierend hoch. Im Landkreis Harz gab es allein im vergangenen Jahr 100 Wald- und Vegetationsbrände, wobei 39 davon Waldbrände waren. Die steigende Trockenheit wird als Hauptursache für diese Entwicklung angeführt, was nicht nur Waldbesitzer, sondern auch die gesamte Region betrifft. Cornelius Meyer-Stork, ein Waldbesitzer aus Ilsenburg, hat diese Problematik erkannt und nutzt ein altes Feuerwehrauto, um seinen Wald zu bewässern und Werkzeug zu transportieren. Er bewirtschaftet rund 260 Hektar Wald seit 2002 und kämpft aktiv gegen die Brandgefahr.

Doch Fichten und Kiefern sind nicht die einzigen, die unter der Trockenheit leiden. Im Landkreis Wittenberg gilt bereits die höchste Waldbrandgefahrenstufe 5, was die erste Ausrufung dieser Stufe in der laufenden Sommersaison darstellt. Hier dürfen Spaziergänger die Hauptwege nicht mehr verlassen, und es herrscht ein Rauchverbot, das bereits ab Stufe 2 in Kraft trat. Diese Regelungen betreffen vor allem touristische Landschaften wie die Dübener Heide und die Annaburger Heide und sind auch im Landeswaldgesetz verankert.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Waldbrände

Um der drohenden Gefahr entgegenzuwirken, setzt der Nationalpark Harz auf technische Neuerungen. So wird hier ein Drohnensystem mit Rauchdetektoren getestet, um Waldbrände frühzeitig zu erkennen. Außerdem ist laut Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse der Ausbau breiter Waldwege für Löschfahrzeuge notwendig, um im Notfall schnell reagieren zu können. Ein Löschflugzeug, das „Hexe 1“, unterstützt die Feuerwehren vor Ort und Lohse fordert eine ständige Löschflugzeugstaffel für ganz Sachsen-Anhalt, um flächendeckend agieren zu können.

Ein weiteres Problem stellt die Verfügbarkeit von Löschwasser dar. Im Harz wurden bereits Löschwasserbehälter an verschiedenen Standorten eingerichtet, um den Einsatzkräften schnellstmöglich zur Verfügung zu stehen. Touchpoints sind hierbei entscheidend, denn 94 % der Waldbrände seit 2022 sind in der Nähe der Harzer Schmalspurbahn ausgebrochen. Diese Bahn hat Sicherheitsvorrichtungen etabliert, um Funkenflug zu verhindern, und verkehrt bei Waldbrandstufe 4 nur noch mit Diesel.

Der Mensch als Brandursache und der Einfluss des Klimawandels

Besonders besorgniserregend ist, dass viele Waldbrände menschengemacht sind. Meyer-Stork fordert mehr Sensibilisierung der Bevölkerung, um das Bewusstsein für diesen Punkt zu schärfen. Gleichzeitig kämpft die Region auch mit den Auswirkungen des Klimawandels. Prognosen zeigen eine steigende Anzahl an Wetterextremen, darunter Starkregen und Hitzewellen, die die Waldbrandgefahr zusätzlich erhöhen. Der Weltklimarat weist darauf hin, dass bei ungehindertem Klimawandel eine Erwärmung von bis zu 5,4 °C bis 2100 droht, was die Situation noch verschärfen könnte.

Die Waldbrandsituation bleibt also angespannt und erfordert schnelles Handeln. Die Bevölkerung wird gebeten, sich an die geltenden Regeln zu halten und die Natur bestmöglich zu schützen, um die Schönheit der heimischen Wälder erhalten zu können.

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OrtIlsenburg, Deutschland
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