Wirtschaftsdebakel in Sachsen-Anhalt: Mittelstand steckt in der Krise!

Wirtschaftsdebakel in Sachsen-Anhalt: Mittelstand steckt in der Krise!

Sachsen-Anhalt, Deutschland - In Sachsen-Anhalt bleibt der wirtschaftliche Abschwung hartnäckig, das zeigen die neuesten Umfragedaten von Creditreform und dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Laut einer Erhebung, an der 410 Unternehmen teilnahmen, bewerten lediglich 49,5 Prozent der Unternehmen die Situation als „sehr gut“ oder „gut“ – ein kleiner Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, als es noch 51 Prozent waren. Auf der anderen Seite haben 9,4 Prozent der Befragten die Geschäftslage als „mangelhaft“ oder „ungenügend“ eingestuft. Martin Plath, Geschäftsführer von Creditreform, deutet auf eine seit zwei Jahren anhaltende Rezession hin und spricht von einer notwendigen, aber bislang nicht in Sicht kommenden Konjunkturwende.

Der Druck auf die Industrie ist immens. Die Unternehmen leiden unter einer schwindenden Nachfrage, geopolitischen Unsicherheiten und steigenden Kosten. So berichten 30,7 Prozent der Befragten von Umsatzrückgängen, während nur 23,6 Prozent einen Umsatzgewinn verbuchen konnten. Diese Entwicklung zeigt sich insbesondere im Händler- und Dienstleistungssektor, wo die Schwäche des privaten Konsums spürbar ist. Die Situation ist vor allem auf die Verlagerung der Distributionswege zum Online-Geschäft zurückzuführen, was den stationären Handel in Sachsen-Anhalt stark belastet, wie Axel Lindner vom IWH betont.

Schwierige Geschäftserwartungen

Ein weiterer Dämpfer sind die pessimistischen Geschäftserwartungen der mittelständischen Unternehmen. Lediglich 20,9 Prozent rechnen mit Umsatzsteigerungen in der nahen Zukunft, während 25,7 Prozent Finanzrückgänge erwarten. Diese Unsicherheiten führen dazu, dass die Investitionsbereitschaft im Mittelstand unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre liegt: Nur 46,6 Prozent planen Investitionen, in 2024 waren es noch 52,3 Prozent. Wie es aussieht, haben viele Unternehmen die Reißleine gezogen und planen, ihren Personalbestand unverändert zu lassen. 75,9 Prozent der Firmen möchten keine neuen Stellen schaffen, während 23,2 Prozent einen Rückgang der Beschäftigtenzahl melden, und nur 19,1 Prozent haben die Belegschaft aufgestockt.

Die Rückgänge sind nicht nur auf den Handel beschränkt; alle Wirtschaftsbereiche sind betroffen, mit Ausnahme des Dienstleistungssektors. Besorgniserregend ist auch der Anstieg von Unternehmen mit einer niedrigen Eigenkapitalquote, die von 25,5 Prozent auf 28,1 Prozent gestiegen ist. Zudem befürchten 10,3 Prozent der Betriebe, ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen zu können. Martin Plath macht darauf aufmerksam, dass auch die gesetzlichen Auflagen den Unternehmen zusetzen. Über 77 Prozent der Befragten berichteten von gestiegenen gesetzlichen Anforderungen und einer Mehrbelastung durch Bürokratie.

Bürokratie und Kostendruck

Die IHK-Geschäftsklimaindex-Zahlen vom Ende 2024 zeigen mit minus 12,2 Punkten, dass die Lage weiterhin angespannt ist. Hohe Energie- und Lohnkosten belasten die Unternehmen zusätzlich. Einstimmig fordern die Präsidenten der IHK Halle-Dessau und der IHK Magdeburg eine Reformagenda der Bundesregierung zur Bekämpfung von Kostennachteilen, mit einem klaren Fokus auf der Senkung der Energiepreise und der Digitalisierung der Verwaltungsprozesse. Schließlich verbringen die Unternehmen ein Fünftel ihrer Arbeitszeit mit bürokratischen Anforderungen, was die Wettbewerbsfähigkeit erheblich einschränkt.

Zusammengefasst zeigt die aktuelle Situation in Sachsen-Anhalt, dass der Mittelstand weiter im Rückwärtsgang ist. Die Herausforderungen der letzten Jahre wurden noch nicht überwunden, und eine konjunkturelle Verbesserung ist nicht in Sicht. Das Potenzial für Veränderungen liegt in den Händen der Politik, die jetzt dringend handeln muss.

Weitere Details dazu finden Sie in den Beiträgen von dubisthalle.de, nachrichten-heute.net und hallespektrum.de.

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OrtSachsen-Anhalt, Deutschland
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