Alarm in Sachsen: Pflanzenkrankheit Stolbur breitet sich rasant aus!

Alarm in Sachsen: Pflanzenkrankheit Stolbur breitet sich rasant aus!

Sachsen, Deutschland - Die Landwirtschaft in Deutschland sieht sich mit einer ernsthaften Herausforderung konfrontiert: Die Pflanzenkrankheit Stolbur, ausgelöst durch die Schilf-Glasflügelzikade, breitet sich rasant aus. Aktuelle Berichte zeigen, dass insbesondere Sachsen von diesen Entwicklungen betroffen ist. In mehreren Fällen wurden sowohl die Erreger Stolbur als auch das Überträgerinsekt SBR nachgewiesen, was die Sorgen der örtlichen Landwirte anheizt. Ein erster wirtschaftlicher Schaden ist bereits bekannt geworden, und das Ministerium für Landwirtschaft befürchtet eine Zunahme der Schäden in den kommenden Monaten, auch wenn die Situation in Sachsen noch nicht mit der in den stärker betroffenen Bundesländern wie Baden-Württemberg vergleichbar ist, wie Zeit Online berichtet.

In der Tat macht die Schilf-Glasflügelzikade den heimischen Gemüsebauern das Leben schwer. Die kleinen Insekten saugen an den Pflanzen und übertragen dabei die schädlichen Bakterien, was zu massiven Ertragsausfällen führt. Vor allem Zuckerrüben und Kartoffeln stehen im Fokus der Bedrohung. Laut einem aktuellen Bericht von Tagesschau können Landwirte in Baden-Württemberg mit Verlusten von bis zu 70 Prozent bei Kartoffeln rechnen, während in Sachsen ähnliche Entwicklungen drohen.

Die Ausbreitung der Zikade

Ursprünglich aus Frankreich eingeführt, hat sich die Schilf-Glasflügelzikade seit 2018 durch ganz Deutschland ausgebreitet. Von Baden-Württemberg breitet sie sich über Rheinland-Pfalz, Bayern, Hessen, Niedersachsen bis hin nach Sachsen-Anhalt aus. In der Anbausaison 2024 waren bereits 85.000 Hektar Zuckerrüben und 22.000 Hektar Kartoffeln betroffen, was zu erheblichen Qualitäts- und Ertragsverlusten geführt hat. Die Zikade ist unübersehbar – beim Pilotenflug ab Mai ist die Gefahr groß, dass sie auf landwirtschaftliche Flächen einfliegt, wie das BMEL betont.

Was die Prognosen betrifft, zeigt sich die Problematik in einem düsteren Licht. Heißes und trockenes Wetter begünstigt die Vermehrung der Zikade, was den Landwirten noch weniger Spielraum für ihre Anbaupläne gibt. Wie das Ministerium mitteilt, ist es dringend notwendig, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung einzudämmen. Dazu gehört unter anderem, nach dem Anbau von Zuckerrüben und Kartoffeln keinen Winterweizen zu pflanzen.

Präventive Maßnahmen und Forschung

Der Einsatz von bestimmten Pflanzenschutzmitteln mit Notfallzulassungen ist nur in definierten Regionen möglich, wenn das zuständige Landesamt dazu aufgerufen hat. Angesichts der Schwere der Situation fordern Sprecher des Verbandes reguläre Zulassungen für wirksame Pflanzenschutzmittel sowie eine verstärkte Forschung in der Resistenzzüchtung. Denn die Erreger selbst sind für Menschen ungefährlich, erreichen jedoch nicht den Markt und gefährden so die landwirtschaftliche Versorgung.

Die Entwicklungen rund um Stolbur und die Schilf-Glasflügelzikade haben die Landwirte in Alarmbereitschaft versetzt. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Ernteerträge zu retten und die Verbreitung dieses Schädlings zu stoppen. Die Landwirte müssen jetzt ein gutes Händchen haben, um die richtigen Entscheidungen zu treffen und sich an die Empfehlungen der Experten zu halten. In einer Zeit, in der die Versorgungssicherheit wieder stärker ins Augenmerk rückt, stehen unsere heimischen Gemüsebauern vor einer entscheidenden Herausforderung. Es bleibt zu hoffen, dass effektive Lösungen bald zur Verfügung stehen und die Gefahr eingedämmt werden kann.

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OrtSachsen, Deutschland
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