Neubau der Carolabrücke: Streit um vier Fahrspuren in Dresden entbrannt!

Im Streit um den Neubau der Carolabrücke in Dresden stimmt der Bauausschuss für vier Fahrspuren. Entscheidung des Stadtrats am Donnerstag.
Im Streit um den Neubau der Carolabrücke in Dresden stimmt der Bauausschuss für vier Fahrspuren. Entscheidung des Stadtrats am Donnerstag. (Symbolbild/NAG)

Neubau der Carolabrücke: Streit um vier Fahrspuren in Dresden entbrannt!

Dresden, Deutschland - Die Diskussion um den Neubau der Carolabrücke in Dresden nimmt weiter Fahrt auf. Am gestrigen Montag hat der Bauausschuss mit 7 zu 5 Stimmen für den Bau mit vier Fahrspuren gestimmt. Der Stadtrat wird am Donnerstag voraussichtlich eine endgültige Entscheidung treffen. Bild berichtet, dass die Abrissarbeiten an der eingestürzten Brücke, die am 11. September des letzten Jahres einbricht, zügig voranschreiten. Die Brückenzüge, die ursprünglich stehen geblieben sind, werden abgetragen, um Platz für die neue Konstruktion zu schaffen.

Das Thema polarisiert: CDU, AfD, Team Zastrow, FDP und BSW setzen sich für einen vierspurigen Neubau ein, während Grüne und SPD kritisch sind und nur zwei bis drei Fahrspuren fordern. Diese Forderung stützt sich auf Verkehrsprognosen, die maximal 30.500 Fahrzeuge pro Tag für die neue Brücke voraussagen. Dabei ergab eine Verkehrszählung im Jahr 2022, dass bereits 31.300 Fahrzeuge pro Tag die alte Brücke überquerten.

Verkehrsverlagerung

Die Auswirkungen des Brückenabrisses auf den Verkehr in Dresden sind bereits spürbar. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus DVB, Stadtplanung und Straßenbau, hat festgestellt, dass sich der Kfz-Verkehr maßgeblich auf die Albert- und Marienbrücke verlagert hat. Während der Kfz-Verkehr auf der Albertbrücke um beeindruckende 88% gestiegen ist, verzeichnet die Marienbrücke einen Anstieg von 30%. Dies hat auch zur Erhöhung der durchschnittlichen Reisezeit auf Nord-Süd-Verbindungen um circa vier Minuten geführt. Zusätzlich sehen Straßenbahnen eine verringerte Pünktlichkeit, besonders auf den Strecken über die Albert- und Marienbrücke.

Die Verlagerung des Verkehrs hat auch den Radverkehr beeinflusst. Über 9.000 Radfahrende nutzen täglich die Augustusbrücke, was einem Anstieg von 45% entspricht. Die Albertbrücke hat sich zu einer wichtigen Ausweichroute für Radfahrer entwickelt. Hier kommt ein Monitoring der Verkehrsströme ins Spiel, das weitergeführt werden sollte, um die Verkehrssituation zu verbessern, so Dresden-Wochenblatt.

Herausforderungen und Zukunft

Die neue Brücke soll auf eine Breite von etwa 39 Metern ausgelegt werden; die alte Brücke maß nur 32 Meter. Allerdings könnte sich der Baustart nun von 2027 auf 2028 verschieben, was eine Fertigstellung erst im Jahr 2031 zur Folge hätte. Der Linksfraktionschef André Schollbach äußert sich kritisch zum vierspurigen Neubau und betont, dass die Linken sich momentan nicht auf eine Spuranzahl festlegen möchten.

Die Brücke und die gesamte Verkehrsinfrastruktur sind für das wirtschaftliche Wachstum von entscheidender Bedeutung. Deutschland verfügt über die größte Verkehrsinfrastruktur in Europa, doch die Sanierung und der Ausbau sind notwendiger denn je. Die Investitionen des Bundes in den Straßenverkehr belaufen sich für 2023 auf etwa 8,47 Milliarden Euro, was die Wichtigkeit einer gut funktionierenden Infrastruktur unterstreicht Statista.

Mit der anstehenden Entscheidung im Stadtrat wird sich zeigen, ob sich Dresden für einen zukunftsorientierten Verkehrsansatz entscheidet oder ob man weiterhin mit den Herausforderungen eines überlasteten Verkehrsnetzes leben muss.

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OrtDresden, Deutschland
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