Bauhaus gegen AfD: Kulturkampf in Sachsen-Anhalt entflammt!

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Sachsen-Anhalt diskutiert Kulturkampf: Die AfD kritisiert das Bauhaus als "Irrweg", während Künstler sich gegen rechte Angriffe wehren.

Sachsen-Anhalt diskutiert Kulturkampf: Die AfD kritisiert das Bauhaus als "Irrweg", während Künstler sich gegen rechte Angriffe wehren.
Sachsen-Anhalt diskutiert Kulturkampf: Die AfD kritisiert das Bauhaus als "Irrweg", während Künstler sich gegen rechte Angriffe wehren.

Bauhaus gegen AfD: Kulturkampf in Sachsen-Anhalt entflammt!

In Sachsen-Anhalt blüht ein Kulturkampf um das Bauhaus Dessau, das 2025 sein 100-jähriges Bestehen feiert. Die AfD hat jüngst die Ideen dieses architektonischen Meilensteins in den Fokus ihrer politischen Angriffe gerückt. Die rechtspopulistische Partei bezeichnet die Bauhaus-Bewegung als “Irrweg der Moderne” und nutzt damit die Jubiläumsfeierlichkeiten, um ihre kontroversen Ansichten zur kulturellen Identität Deutschlands zur Schau zu stellen. Laut tagesschau.de ist Sachsen-Anhalt stolz auf sein Weltkulturerbe, allerdings hat die AfD eine Welle der Kritik gegen die Ideale des Bauhauses losgetreten.

Hans-Thomas Tillschneider, ein markanter Kopf der AfD und Promovierter in Islamwissenschaft, gibt in seinen Äußerungen den Ton an. Der Abgeordnete gehört zum rechten Flügel der Partei und ist bekannt dafür, mit seiner Rhetorik für viel Aufregung zu sorgen. Er nutzt Begrifflichkeiten, die an die nationalsozialistische Rhetorik erinnern und fordert eine “Renaissance der deutschen Kultur”. Gleichzeitig weist Tillschneider jegliche Verbindungen zu nationalsozialistischen Ideologien von sich. Dennoch ist sein Vergleich des Bauhauses mit einem “Irrweg” stark umstritten, zumal er sich auf Zitate von NS-Ideologen stützt. Der Landesverfassungsschutz hat die AfD in Sachsen-Anhalt mittlerweile als “gesichert rechtsextremistisch” eingestuft.

Der Widerstand gegen rechtsextreme Ansichten

Die Attacken der AfD kamen rechtzeitig zu den Vorbereitungen für die Landtagswahlen im Herbst 2026. Das Ziel ist klar: Die Partei möchte sich als stärkste Kraft etablieren. In diesem Kontext äußerte Tillschneider den Plan, Sachsen-Anhalt zum “Sehnsuchtsort aller deutschen Patrioten” zu machen, inklusive des Vorschlags eines “Stolz-Passes”.

Diese politischen Ambitionen rufen nicht nur das Kulturministerium auf den Plan, sondern auch die anderen Weltkulturerbe-Stätten in Sachsen-Anhalt, die sich zusammengeschlossen haben, um gegen die AfD vorzugehen. Sachsen-Anhalts Kulturstaatsminister Rainer Robra (CDU) nannte die Äußerungen der AfD “schamlos” und warnte, dass diese in Zukunft zu einem ernsthaften Problem für die kulturelle Erinnerung und wirtschaftliche Perspektiven der Region führen könnten. Laut zdf.de, warnt Robra vor den Folgen, die eine solche ideologische Auseinandersetzung für die kulturelle Landschaft haben könnte.

  • Das Bauhaus wurde 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründet.
  • Besonders in Dessau erlangte das Bauhaus Berühmtheit mit dem von Gropius entworfenen Hochschulgebäude.
  • Die Meisterhaussiedlung in Dessau ist ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe.
  • Das Bauhaus schloss 1932 in Dessau und bestand bis 1933 in Berlin.

Die Auseinandersetzungen um das Bauhaus spiegeln sich auch in den Reaktionen aus der Kulturszene wider. Künstlerinnen und Künstler in Sachsen-Anhalt sind besorgt über die politischen Bestrebungen der AfD und planen ein Gegenfestival zur rechten Buchmesse, die im November in Halle/Saale stattfinden soll – gleichzeitig mit dem Gedenken an die Reichspogromnacht. Wie Barbara Steiner, Direktorin der Stiftung Bauhaus Dessau, betont, ist die AfD-Kritik an der Bauhaus-Bewegung meist politisches Kalkül. Für viele ist das Bauhaus mehr als nur ein architektonischer Stil, es steht für sozialen Fortschritt und kulturelle Vielfalt.

Ein alarmierender Trend

Die Argumente der AfD werden von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) mit besorgniserregenden Ähnlichkeiten zu denen der NSDAP verglichen. Laut Philipp Oswalt, ehemaliger Direktor der Stiftung Bauhaus Dessau, zeigt die AfD-Kritik eine Kontinuität rechtsradikaler Positionen auf, die darauf abzielen, die Werte des Bauhauses zu diskreditieren und den sozialen Nutzen dieser kulturellen Bewegung in Frage zu stellen.

Das Bauhaus ist nicht nur ein Architekturerbe, sondern ein Symbol für eine offene und vielfältige Gesellschaft. Der Kulturkampf, entfacht durch die AfD, ist ein Spiegelbild der Spannungen und Herausforderungen, die Deutschland gegenwärtig durchlebt. Sachsen-Anhalt bleibt ein Ort, an dem die Auseinandersetzung um Identität, Erinnerung und kulturelle Werte in vollem Gange ist.

Mit besorgten Blicken auf die kommenden Wahlen hoffen viele, dass der vielfältige Geist des Bauhauses in der kulturellen Landschaft weiterhin Raum findet. Die Kunst und Kultur in Sachsen-Anhalt sind ein wertvoller Teil der deutschen Identität – und das sollte auch in Zukunft so bleiben, unabhängig von den politischen Strömungen.