Skandal um Rheinsberger Bürgermeister: Schwochow vor Gericht!
Bürgermeister Frank-Rudi Schwochow steht wegen Untreue-Vorwürfen vor Gericht. Kommunalwahl in Rheinsberg am 28. September 2025.

Skandal um Rheinsberger Bürgermeister: Schwochow vor Gericht!
In einem spannenden und kontroversen Wahlkampf steht der Bürgermeister von Rheinsberg, Frank-Rudi Schwochow (BVB/Freie Wähler), vor einem Amtsgericht in Neuruppin. Ergibt sich ein politisches Drama? Wie die Maz-Online berichtet, steht Schwochow unter Verdacht der Untreue und Verleumdung. Im Fokus der Anklage stehen die unberechtigte Entlassung des Chefs der Rheinsberger Wohnungsgesellschaft sowie falsche Behauptungen über Ermittlungen gegen den Landrat Ralf Reinhardt (SPD).
Schwochow selbst sieht sich als Opfer eines politischen Schachzugs und betont, dass der Prozess versuche, einen unliebsamen Politiker aus dem Weg zu räumen. Er ist zuversichtlich, dass er freigesprochen wird und glaubt nicht, dass die rechtlichen Probleme negative Auswirkungen auf den bevorstehenden Wahlkampf haben werden. Die Bürgermeisterwahl in Rheinsberg findet am 28. September statt, und Schwochows Kontrahenten in dieser entscheidenden Auseinandersetzung sind Silke Peitsch (CDU), Lukas Schrögelmann (SPD) und Einzelbewerber Mario Stärck.
Die Wahl und ihre Dynamiken
Die anstehende Wahl wird nicht nur durch die persönlichen Konflikte von Schwochow geprägt; auch das Verhältnis zu Landrat Ralf Reinhardt ist angespannt. Der feudale Streit zwischen den beiden hat zahlreiche gegenseitige Vorwürfe und Klagen zur Folge. Besonders umstritten ist der geplante Bau eines Flüchtlingsheims in Flecken Zechlin, gegen dessen Baugenehmigung die Stadt klagt. Diese lokalen Themen bestimmen maßgeblich die Diskussionen im Wahlkampf, was auch durch die Bundeszentrale für politische Bildung untermauert wird, die hervorhebt, wie Kommunalwahlen typischerweise von lokalen Fragestellungen geprägt sind.
Mit rund 6700 wahlberechtigten Bürgern wird die Bürgerbeteiligung in Rheinsberg spannend werden. Sollte im ersten Wahlgang keine absolute Mehrheit erreicht werden, könnte eine Stichwahl am 12. Oktober notwendig werden. Schwochow hat keinen Plan B, falls er bei dieser Wahl unterliegt, was die Unsicherheit nochmals verstärkt.
Rechtslage und politische Entwicklungen
Die rechtliche Lage rund um Schwochow bleibt kompliziert. Wie RBB24 herausstellt, wurde ein früheres Urteil des Amtsgerichts Neuruppin Rückblickend aufgehoben, was bedeutet, dass die Vorwürfe gegen Schwochow neu geprüft werden müssen. Dies betrifft sowohl die Untreue im Zusammenhang mit der Kündigung des früheren Geschäftsführers der Rheinsberger Wohnungsgesellschaft als auch die Verleumdung gegen Reinhardt. Ein Strafbefehl war bereits beantragt worden, nachdem Schwochow falsche Informationen über Ermittlungen verbreitet hatte.
Prägnant zeigt sich auch das Problem der Mühlenstraße, die in einem bedenklichen Zustand ist. Schwochow hat aber erfolgreich fünf von sechs städtischen Kitas saniert und investiert in die Grundinfrastruktur, darunter Grund- und Oberschulen. Im Rahmen dieser politischen Umstände fand Schwochow die Zeit, einen 36-seitigen Rechenschaftsbericht zu erstellen, der an alle Haushalte in Rheinsberg verteilt wurde, um seine Politik transparent zu machen.
Das Duell um das Bürgermeisteramt könnte sich also zu einem hochdramatischen Wettstreit entwickeln, wenn sich die rechtlichen Fragen klären und die Wähler ihre Stimme abgeben. Ob Schwochow seine Position halten kann oder ob ein anderer Kandidat die Nase vorn hat, bleibt abzuwarten. Die kommenden Wochen versprechen spannende Einblicke in die politischen Dynamiken Rheinsbergs und die Rolle des Einzelnen im demokratischen Prozess.