Asylheim Wehrsdorf: Schockierende hygienische Zustände führen zur Schließung!

Landkreis Bautzen schloss Asylheim in Wehrsdorf aufgrund gravierender hygienischer Mängel, was zu massiven Kritik führte.
Landkreis Bautzen schloss Asylheim in Wehrsdorf aufgrund gravierender hygienischer Mängel, was zu massiven Kritik führte. (Symbolbild/NAG)

Asylheim Wehrsdorf: Schockierende hygienische Zustände führen zur Schließung!

Wehrsdorf, Deutschland - In Wehrsdorf haben sich die Ereignisse rasch zugespitzt: Das Asylheim wurde aufgrund gravierender hygienischen Mängel geschlossen. Wie Sächsische berichtet, waren es vor allem Bettwanzen und Krätzeinfektionen, die die Schließung notwendig machten. Diese hygienischen Missstände waren schon seit Ende 2024 bekannt und wurden auch von Flüchtlingshelfern immer wieder gemeldet. Das Gesundheitsamt stellte während kürzlicher Kontrollen fest, dass Infektionsketten nicht mehr nachvollziehbar waren.

Probleme, die zum Rückzug führten

Bei den Kontrollen im März und Mai 2025 wurden die hygienischen Verhältnisse weiter angeprangert. Die Küchen waren dreckig, die sanitären Anlagen in einem desolaten Zustand und Wasserschäden sowie Schimmelbefall waren bereits offensichtliche Probleme. Defekte oder gar fehlende Betten stellten das Minimum an nötiger Ausstattung in Frage. Schmerzlich für die betroffenen Bewohner: Trotz mehrfacher Aufforderungen des Landkreises Bautzen zur Behebung dieser Mängel wurden viele von ihnen nicht vollständig behoben. „Blickkontakt Wehrsdorf“, eine lokale Flüchtlingshilfegruppe, sieht die Schließung als unmenschlich an und berichtet von noch schlechteren Bedingungen in einem angrenzenden Asylheim in Kamenz.

Der direkte Einfluss auf die Bewohner und die Reaktionen der Betreiber

Insgesamt lebten vor der Schließung etwa 70 Menschen unterschiedlicher Nationalitäten im Heim. Diese wurden am Tag der Schließung kurzfristig in andere Einrichtungen verlegt. Dabei verwies der Betreiber, die IF Sozialdienste gGmbH, darauf, dass er die Mängel ernst nahm und alle erforderlichen Maßnahmen zur Behebung ergriffen hätte. Man widerspricht den Gründen für die Schließung vehement und sieht die fristlose Beendigung des Betreibervertrags als nicht gerechtfertigt an.

Die Reaktionen der Behörden blieben zunächst vage. Das Landratsamt Bautzen äußerte sich erst auf direkte Medienanfragen und umreißte die hygienischen Missstände, ohne jedoch sofort ins Detail zu gehen. Berichten zufolge schliefen einige Bewohner auf dem Boden, da sie aus kulturellen Gründen auf Betten verzichtet hatten. Das Bild, das sich hier abzeichnet, lässt an der Fürsorge für diese schutzbedürftigen Menschen zweifeln. Laut MDR haben wiederholte Meldungen über hygienische Missstände letzten Endes zu den schärfsten Maßnahmen geführt.

Wohin führt der Weg für die Zukunft?

Der Landkreis Bautzen hat angedeutet, sich künftig mehr auf eigene Einrichtungen konzentrieren zu wollen, da die Asylzahlen entsprechend zurückgehen. Diese Kehrtwende könnte eine Chance für Verbesserungen darstellen, stellt aber ebenso einige Fragen auf: Wie will die Verwaltung in Zukunft sicherstellen, dass solche Missstände nicht erneut auftreten? Der Bedarf ist da, und die Standards müssen entsprechend angehoben werden, um schutzbedürftige Menschen in einer würdigen Umgebung unterzubringen. In diesem Kontext wird auf die Mindeststandards zum Schutz von geflüchteten Menschen in Unterkünften verwiesen, die in einem Dokument des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zusammengefasst sind und als Leitfaden dienen, um die Rahmenbedingungen für die Unterbringung zu verbessern BMFSFJ.

Die Schließung des gescheiterten Asylheims in Wehrsdorf ist ein Weckruf für alle Beteiligten: Die Situation vor Ort muss sich dringend ändern, damit humanitäre Standards gewahrt bleiben und die betroffenen Menschen in ihrer Not die Unterstützung bekommen, die sie benötigen.

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OrtWehrsdorf, Deutschland
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