Villingen-Schwenningen: Die Geschichte der größten Doppelstadt Deutschlands!

Villingen-Schwenningen: Die Geschichte der größten Doppelstadt Deutschlands!
Villingen-Schwenningen, Deutschland - In Baden-Württemberg gibt es 42 Gemeinden mit Doppelnamen, aus denen Villingen-Schwenningen als die größte hervorsticht. Mit rund 89.784 Einwohnern – Stand November 2024 – ist diese Stadt ein echtes Aushängeschild. Die Kommune wurde am 1. Januar 1972 durch die viel beachtete Fusion der eigenständigen Städte Villingen und Schwenningen gegründet. Dieses Ereignis war Teil der umfassenden Gebietsreform in Baden-Württemberg, die zwischen 1968 und 1975 stattfand und zahlreiche Gemeinden betraf. Auch die Fusion Villingen-Schwenningens erfolgte nach einem positiven Votum der Bürger beider Städte, was zeigt, dass die lokale Bevölkerung hinter diesem Schritt stand. [Merkur](https://www.merkur.de/deutschland/baden-wuerttemberg/groesste-stadt-in-deutschland-mit-einem-doppelnamen-das-ist-die-93777329.html) berichtet, dass die Gebietsreform vor allem die Bildung leistungsfähigerer Gemeinden zum Ziel hatte.
Die Unterschiede zwischen den beiden Teilen der Stadt könnten kaum größer sein. Villingen ist eine tausendjährige Stadt, geplant vom Herrschergeschlecht der Zähringer, mit einer klaren zentralen Struktur und kunsthistorischen Bauten. Schwenningen hingegen wuchs unplanmäßig und zeigt sich mit Arbeiterwohnsiedlungen und kleinbürgerlichen Häusern. Während Villingen vor allem den römisch-katholischen Glauben pflegt, wurde Schwenningen durch die evangelisch-lutherische Reformation geprägt. Diese unterschiedlichen politischen Kulturen und religiösen Zugehörigkeiten sind auch heute noch spürbar und haben die Mentalität der Bewohner maßgeblich beeinflusst. Landeskunde Baden-Württemberg liefert dazu zahlreiche interessante Einblicke.
Die Gebietsreform und ihre Auswirkungen
Die Gebietsreform in Baden-Württemberg stellte einen echten Wendepunkt dar. Von 1968 bis 1975 war das Ziel, die Anzahl der Gemeinden drastisch zu reduzieren und die Verwaltung zu stärken, um effizientere Strukturen zu schaffen. Dies führte dazu, dass viele selbstständige Gemeinden, darunter auch Villingen und Schwenningen, zusammengelegt wurden. Insgesamt wurde die Zahl der Gemeinden von 3.379 auf 1.111 verringert. Es musste eine neue Organisation der Verwaltung her, die einfache und klare Strukturen bot. Wikipedia dokumentiert die verschiedenen Maßnahmen und Gesetze, die im Zuge dieser Reform verabschiedet wurden.
In den ersten Jahrzehnten waren vor allem die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen den beiden Städten sichtbar. Während Schwenningen im 19. Jahrhundert durch die Uhrenproduktion bekannt wurde, hatte Villingen eine bewegte Geschichte mit mehrfachen Zerstörungen und Neugründungen. Villingen zählte unter anderem zu Österreich und Württemberg, bevor es 1806 Teil von Baden wurde. Schwenningen stellte beispielsweise 1956 die ersten batteriebetriebenen Uhren her und war damit Vorreiter in der Branche. Die Entwicklung der Stadt war geprägt von den wirtschaftlichen Stärken und Herausforderungen, die ihnen durch den Verlauf der Geschichte begegneten.
Die Fusion brachte nicht nur neue Herausforderungen, sondern auch neue Möglichkeiten. Villingen-Schwenningen geht mit einem eigenen Wappen in die Zukunft, das 2001 eingeführt wurde. Darin vereinen sich der Reichsadler aus Villingen und der Schwan aus Schwenningen. Auch heute noch verfügen die Stadtteile über eigene Postleitzahlen und Rathäuser, was die Identität der jeweiligen Stadtteile unterstreicht. Trotz dieser Eigenständigkeit wird die Stadt dennoch oft als Einheit betrachtet.
Abschließend lässt sich sagen, dass Villingen-Schwenningen nicht nur die größte Gemeinde mit einem Doppelnamen in Deutschland ist, sondern auch ein gutes Beispiel für die Veränderungen zeigt, die mit der Gebietsreform einhergingen. Die Stadt steht heute als Symbol für die gelungene Fusion zweier kulturell unterschiedlich geprägter Gemeinschaften.
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Ort | Villingen-Schwenningen, Deutschland |
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