Baustellen-Öffnung in Bautzen: Plattenbau wird zum modernen Wohntraum!

Baustellen-Öffnung in Bautzen: Plattenbau wird zum modernen Wohntraum!

Kurt-Pchalek-Straße, 02625 Bautzen, Deutschland - Am 28. Juni 2025 heißt es in Bautzen wieder „Willkommen – hereinspaziert!“ Für alle, die einen Blick hinter die Kulissen der Stadtentwicklung werfen wollen, öffnen sich die Türen zu einer Plattenbau-Baustelle in der Kurt-Pchalek-Straße. Anlässlich des Tag der Architektur dürfen Interessierte die Modernisierung eines Wohngebäudes aus dem Jahr 1989 hautnah erleben. Die Bautzener Wohnungsbaugesellschaft (BWB) hat ein spannendes Umbauprojekt ins Leben gerufen, das nicht nur den historischen Charakter des Gebäudes bewahrt, sondern auch modernen, nachhaltigen Wohnraum schafft.

Der Umbau sieht spannende Anbauten vor, darunter Balkone und Aufzüge, sowie den Ausbau des Dachgeschosses. Eine tolle Gelegenheit für alle, die sich für Architektur und Stadtentwicklung interessieren!

Nachhaltigkeit im Fokus

Das Projekt in Bautzen steht im Einklang mit einem übergreifenden Trend, der dem Erhalt und der Aufwertung von Plattenbauten in der ehemaligen DDR eine neue Bedeutung gibt. Immer mehr Städte, wie beispielsweise Leipzig, denken darüber nach, wie bestehende Gebäude effizienter genutzt werden können. Dort plant die Stadt den Abriss eines alten Technischen Rathauses, während der Bund Deutscher Architekten vehement für eine Nachnutzung der bestehenden Bausubstanz plädiert. „Mit Nachhaltigkeit und CO2-Bilanz im Hinterkopf ist der Erhalt der vorhandenen Gebäude ein wertvoller Ansatz“, berichtet MDR.

Der Versuch, alte Plattenbauten in moderne Wohnräume zu verwandeln, spiegelt den Wandel in der Denkweise wider – weg vom Abriss, hin zur nachhaltigen Nutzung. Die Stadtverwaltung in Leipzig diskutiert derzeit die Optionen, um möglicherweise in der Ratsversammlung im ersten Quartal 2025 über die Zukunft des Technischen Rathauses zu entscheiden.

Plattenbauten im kulturellen Gedächtnis

Das Beispiel von Bautzen und der Diskurs über Plattenbauten sind nicht nur lokal relevant. In Berlin bleibt das Wohnquartier an der Wilhelmstraße, das zwischen 1987 und 1992 errichtet wurde, in Erinnerung. Dort wohnten bedeutende Persönlichkeiten wie Günter Schabowski. Der Landeskonservator Christoph Rauhut bezeichnete es als wichtigen Baustein im Wettbewerb der politischen Systeme. Diese Gebäude stehen unter Denkmalschutz und sind weitgehend im Ursprungszustand erhalten, was ihren historischen Wert unterstreicht. Mehr dazu erfährt man bei der Zeit.

In einer Zeit, in der der Erhalt und die Modernisierung von Plattenbauten immer mehr im Fokus stehen, lädt Bautzen die Bürger ein, die noch bestehende Architektur kennenzulernen. Der Tag der Architektur wird somit nicht nur ein Event für Interessierte, sondern auch ein Schritt hin zu einem bewussteren Umgang mit der städtischen Bausubstanz in Ostdeutschland.