Bundeskanzler Merz in Dresden: Proteste gegen Stadtbild-Aussagen!
Bundeskanzler Merz besucht am 28.10.2025 Dresden, trifft Jugendliche und gerät in den Fokus von Protesten gegen seine Äußerungen.

Bundeskanzler Merz in Dresden: Proteste gegen Stadtbild-Aussagen!
Am 28. Oktober 2025 hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Dresden einen Besuch abgestattet. Bei seiner Ankunft wurde er herzlich vom Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) und dem Musikkorps der Bergstadt Schneeberg empfangen. Besondere Ehre wurde ihm zuteil, als ihm drei Sorbinnen Brot und Salz als Willkommensgruß überreichten. Merz lobte Sachsen als traditionsreichen und modernen Industriestandort und betonte die Wichtigkeit der Sanierung und Modernisierung von Verkehrswegen, insbesondere der geplanten Bahnstrecke von Dresden über Görlitz nach Breslau sowie der Verbindung zwischen Dresden und Prag. Diese Projekte sind allerdings noch nicht ausreichend finanziert, was Merz in seinen Gesprächen ansprach.
Ein wichtiger Teil seines Besuchs wird ein Treffen mit Jugendlichen im Bildungszentrum des Handwerks der Handwerkskammer Dresden sein. Zum Abschluss wird der Kanzler bei Globalfoundries erwartet, wo Ausbaupläne für das Dresdner Werk vorgestellt werden sollen. Doch während Merz seine Termine wahrnimmt, gibt es auch kritische Stimmen zu hören.
Proteste gegen Merz’ Besuch
Ein Bündnis gegen Kürzungen hat zu einer Demonstration gegen Merz’ Politik und seine jüngsten Äußerungen zum Stadtbild aufgerufen. In Dresden versammelten sich am Freitagnachmittag bis zu 1.000 Menschen, um unter dem Motto „Wir sind Töchter – Für ein buntes Stadtbild“ zu protestieren. Diese Demonstration, die am Albertplatz in der Dresdner Neustadt stattfand, vereinte Vertreter der Jusos, der Linksjugend, der Grünen Jugend sowie Migrantenorganisationen. Über die Anzahl der Teilnehmer gab es unterschiedliche Angaben; ein Fotoreporter zählte rund 1.000, ein anderer sprach von etwa 250. Dennoch verlief die Veranstaltung laut Polizei zunächst friedlich.
Die Kritik an Merz ist das Resultat seiner kontroversen Äußerungen zu Problemen im Stadtbild deutscher Innenstädte, die für Empörung sorgten. Dabei bezog sich Merz unter anderem auf die Situation in Neumünster, einem Beispiel für eine Problemzone mit hoher Kriminalität. Diese Aussagen haben bundesweit Proteste ausgelöst, nicht nur in Dresden, sondern auch in Leipzig, wo am Montagabend bereits rund 2.000 Menschen gegen Merz’ Politik demonstrierten.
Stadtbild-Debatte und ihre Folgen
Die aktuelle „Stadtbild“-Debatte hat gezeigt, wie polarisiert die Meinungen zu den Themen Integration und Sicherheit sind. Merz’ Positionen treffen bei vielen auf Empörung, während andere ihn unterstützen. Kritische Stimmen, wie die von Rednerinnen bei den Protesten, mahnen die ungleiche Verteilung von Care-Arbeit und den Gender Pay Gap an. Eine Sprecherin formulierte provokant: „Lieber Herr Merz, ich bin dankbar, heute nicht Ihre Tochter zu sein.“
In den sozialen Medien gibt es gemischte Reaktionen auf Merz’ Äußerungen. Einige Nutzer sind der Meinung, dass Integration von Migranten gelingt, während andere die Ängste der Menschen in den diskutierten Vierteln ernst nehmen. Fest steht, dass Merz seine Aussagen nach einer Welle der Kritik überarbeitet hat, doch viele empfinden diese Reaktion als zu spät.
In Anbetracht des bevorstehenden Kanzlerbesuchs bleibt abzuwarten, welche neuen Themen und Diskussionen auf die Agenda kommen werden. Die Stadt Dresden rechnet unterdessen nicht mit größeren Einschränkungen durch den Besuch, doch die Protestler lassen keinen Zweifel daran, dass ihre Stimmen gehört werden müssen.
Für weitere Informationen zu Friedrich Merz’ Besuch in Dresden und den Protesten, können Sie die Artikel von Tagesschau, Sächsische.de und ZDF besuchen.