Familie Pham: Nach 8 Jahren Kampf endlich Aufenthaltserlaubnis in Berlin!
Familie Pham: Nach 8 Jahren Kampf endlich Aufenthaltserlaubnis in Berlin!
Chemnitz, Deutschland - In einer Geschichte, die von großer Hoffnung und unermüdlichem Einsatz zeugt, haben Pham Phi Son, ein ehemaliger vietnamesischer DDR-Vertragsarbeiter, und seine Familie endlich Ruhe gefunden. Nach jahrelangem Kampf gegen die drohende Abschiebung und dem Umzug von Chemnitz nach Berlin haben sie nun eine Aufenthaltserlaubnis erhalten. Das berichtet nd aktuell.
Die Familie sah sich mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert. Bereits 2016, als Pham nach einem Urlaub in Vietnam zu spät zurückkehrte, begann eine Odyssee, die sie fast zwei Jahre im Untergrund leben ließ. Die Stadt Chemnitz beschloss, ihm 2017 die Aufenthaltserlaubnis zu entziehen, da er länger als sechs Monate in Vietnam verweilte. Anstelle eines deutschen Passes erhielt die Familie zur Geburt seiner Tochter eine Ausreiseaufforderung – ein wahrer Tiefschlag für die Familie, die fest in Deutschland verwurzelt war.
Die Unterstützung der Gemeinschaft
Über die Jahre sammelte sich jedoch Widerstand. Viele Chemnitzerinnen und Chemnitzer setzten sich für die Familie ein. Proteste, Demos und eine Online-Petition, die sage und schreibe 107.000 Unterschriften sammelte, trugen dazu bei, die Öffentlichkeit auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Abgeordnete der SPD, Linken und Grünen sowie die Katholische Kirche standen an ihrer Seite. Diese Unterstützung führte dazu, dass die Chemnitzer Behörden schließlich dem Umzug der Familie nach Berlin zustimmten, wo sie eine neue Heimat fanden.
Die Kritik an der Chemnitzer Ausländerbehörde bleibt jedoch bestehen. Frank Richter, ein ehemaliger sächsischer SPD-Landtagsabgeordneter, bemängelte die Entscheidung der Behörden, während die Berliner Administration die Familie als Härtefall anerkannte. „Sachsen braucht gut integrierte Arbeitskräfte wie die Familie Pham“, betonte er und solidarisiert sich mit ihrem Streben nach einem normalen Leben. Die Eltern arbeiten nun in einer Kantine und ihre Tochter Emilia besucht eine Berliner Schule. Ein Lichtblick in einer lange dunklen Zeit.
Rechtliche Hürden und der Weg zur Aufenthaltserlaubnis
Doch die rechtlichen Hürden mussten erst genommen werden. Trotz eines gescheiterten Abschiebeversuchs und der negativen Entscheidung der sächsischen Härtefallkommission war der Kampf für die Familie nicht umsonst. Jenny Fleischer, die Anwältin der Familie, war überzeugt, dass die Familie ein Recht auf eine Aufenthaltserlaubnis hatte, und kämpfte dafür mit Nachdruck.
Emily Barnickel vom Berliner Flüchtlingsrat stellte fest, dass die Berliner Behörden eine andere Haltung im Umgang mit der Familie hatten als ihre Chemnitzer Kollegen. Diese unterschiedliche Handhabung zeigt, wie wichtig ein einheitlicher Umgang bei Fragen des Aufenthaltsrechts ist, besonders für Menschen, die über viele Jahre integrativer Teil unserer Gesellschaft waren.
Trotz der Herausforderungen, die sie durchlebt haben, hat die Familie nun einen neuen Anfang. Pham Phi Son, seine Frau und ihre Tochter haben endlich die Sicherheit, die ihnen lange verwehrt geblieben war. Zum Wohle ihrer neuen Nachbarschaft in Berlin und der gesamten Gesellschaft wird man weiterverfolgen, wie sich ihre Geschichte entfaltet. Wir wünschen der Familie Pham von Herzen alles Gute auf ihrem neuen Weg!
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Ort | Chemnitz, Deutschland |
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