Alte Mensa in Dresden: 100 Jahre und kurz vor der Schließung!
Alte Mensa in Dresden: 100 Jahre und kurz vor der Schließung!
Mommsenstraße, 01069 Dresden, Deutschland - Die Zukunft der Alten Mensa in der Mommsenstraße in Dresden steht auf der Kippe. Diese historische Einrichtung feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen, doch nach einem Bericht der Sächsischen.de ist sie akut von einer Schließung bedroht. Hunderte Studierende stehen während der Mittagszeit Schlange, um sich eine warme Mahlzeit zu sichern, doch steigende Betriebskosten und fehlende finanzielle Mittel vom Freistaat setzen der Mensa zu.
Der Semesterbeitrag an der Technischen Universität (TU) beträgt aktuell 338 Euro, eine Erhöhung um 15 Euro im aktuellen Semester. Zum Vergleich: In Leipzig liegt der Semesterbeitrag bei rund 312 Euro. Vor zehn Jahren lag dieser Betrag an der TU noch bei etwa 242 Euro. Justin Tredup, ein 24-jähriger Lehramtsstudent und Mitglied des Sozialistisch Demokratischen Studierendenverbands (SDS), hat sich öffentlich gegen die drohende Schließung der Mensa ausgesprochen. „Für viele Studierende sind die warmen Mahlzeiten für zwei bis drei Euro unverzichtbar“, betont Tredup, der am 24. Juni mit anderen Studierenden symbolisch einen Sarg vor das Gebäude trug.
Finanzielle Schwierigkeiten für Studierende
Das Leben als Studierender ist oft herausfordernder, als man denken könnte. Laut einem Bericht auf Aktuell-verein.de halten es viele Studierende nicht mit den Kosten für Miete, Bücher und Fahrtkosten aus. Selbst mit Unterstützung durch Eltern oder BAföG sind viele darauf angewiesen, einen Nebenjob anzunehmen. Die Corona-Pandemie hat die Situation noch weiter verschärft und viele Lernende mussten sich zusätzlich mit gesundheitlichen und sozialen Herausforderungen auseinandersetzen.
Um die finanziellen Belastungen zu mildern, gibt es verschiedene Absetzmöglichkeiten bei der Steuererklärung. Dazu gehören unter anderem Fahrtkosten, Arbeitsmittel wie Bücher und Computer sowie Semester- und Prüfungsgebühren. Studierende, die keine Einkünfte erzielen, können zudem die Kosten ihres Erststudiums bis zu 6.000 Euro steuerlich geltend machen.
Hoffnung durch neue Mensa
Für die Studierenden gibt es jedoch einen Lichtblick: Die neue Mensa, die den aktuellen Planungen nach voraussichtlich noch in diesem Jahr eröffnet werden soll, könnte die Situation entschärfen. Allerdings verzögert sich die Eröffnung seit 2014 aufgrund von Sanierungsarbeiten. Derweil steht auch das Zeltschlösschen, eine temporäre Zelt-Mensa, zur Schließung an, sobald die neue Mensa ihre Pforten öffnet.
Der SDS fordert unterdessen eine Vermögenssteuer für Superreiche, um mehr finanzielle Mittel für soziale und kulturelle Projekte zu generieren und die Belastungen der Studierenden zu verringern. Angesichts der Tatsache, dass 50 Prozent der deutschen Studierenden mit einem Nettoeinkommen von weniger als 867 Euro pro Monat auskommen müssen, hat dieser Vorstoß besondere Dringlichkeit.
Zusätzlich bestehen Möglichkeiten, finanzielle Unterstützung durch Studienkredite zu beantragen. Die KfW-Bankengruppe bietet Bildungskredite an, die für verschiedene Zwecke wie Praktika oder Aufbaustudiengänge genutzt werden können. Die Kredite werden unabhängig vom Einkommen gewährt, jedoch müssen sie in der Regel nach Studienabschluss zurückgezahlt werden. Studierende sollten sich gut überlegen, welche finanziellen Verpflichtungen sie eingehen, um unerwartete Belastungen zu vermeiden, bevor sie einen Kredit aufnehmen.
Die Situation an der Alten Mensa bringt nicht nur die Sorgen der Studierenden zum Ausdruck, sondern zeigt auch, wie dringend notwendige finanzielle und soziale Reformen sind, damit das Lernen und Leben an den Hochschulen in Deutschland nicht zum Kampf ums Überleben wird. Ob es gelingen kann, die Mensa und damit das wichtige soziale Zentrum der Studierenden zu erhalten, bleibt abzuwarten.
Weitere Informationen zu den aktuellen Ereignissen finden Sie in den Berichten von Sächsische.de, Aktuell-verein.de und Arbeitsagentur.de.
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Ort | Mommsenstraße, 01069 Dresden, Deutschland |
Quellen |
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