Dresdner Verkehrsbetriebe intensivieren Kontrollen gegen Schwarzfahrer!

Dresden verstärkt ab 24. Juni 2025 die Fahrscheinkontrollen im ÖPNV. Ziel ist die Eindämmung von Schwarzfahrten und Einnahmeverlusten.
Dresden verstärkt ab 24. Juni 2025 die Fahrscheinkontrollen im ÖPNV. Ziel ist die Eindämmung von Schwarzfahrten und Einnahmeverlusten. (Symbolbild/NAG)

Dresdner Verkehrsbetriebe intensivieren Kontrollen gegen Schwarzfahrer!

Dresden, Deutschland - Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) ziehen ab nächster Woche die Zügel an und verstärken die Fahrscheinkontrollen in Bussen und Bahnen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die Rückkehr zahlreicher Fahrgäste in den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) nach den Pandemie-Einschränkungen führt zu einem Anstieg der Schwarzfahrten. Radiodresden berichtet, dass speziell geschulte Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma zum Einsatz kommen, die in Zusammenarbeit mit der Polizei bei größeren Kontrollen unterstützen werden. Zielsetzung ist es, dass jeder Fahrgast im Schnitt einmal pro Quartal kontrolliert wird, wobei die Kontrollen vor allem am Wochenende und in den Abendstunden stattfinden sollen.

Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass das Thema Schwarzfahren enorme Dimensionen annehmen kann. In Dresden wird dieRate der ertappten Schwarzfahrer stabil bei 2,5 bis 3 Prozent geschätzt, was bei rund 183 Millionen Fahrgästen insgesamt etwa 4,6 Millionen Fahrgäste ohne gültiges Ticket im Jahr 2024 bedeutet. Dies führt zu Einnahmeverlusten in Millionenhöhe für die DVB. Die steigenden Fahrgastzahlen, die mit dem Deutschlandticket einhergehen, tragen zudem zur Problematik bei, was die Notwendigkeit verstärkter Kontrollen untermauert.

Gesetzliche Rahmenbedingungen und Sanktionen

Schwarzfahren gilt bundesweit als Straftat und wird rechtlich als „Erschleichung von Leistungen“ gemäß § 265a StGB angesehen. Die Strafe in Deutschland beträgt mindestens 60 Euro, sollte ein Fahrgast ohne gültigen Fahrschein angetroffen werden. Fr berichtet, dass wiederholtes Schwarzfahren sogar zu einer Geld- oder Haftstrafe von bis zu einem Jahr führen kann. Neuere Entwicklungen zeigt jedoch, dass einige Städte, wie Potsdam, entschieden haben, bei schweiereren Fällen keine Strafanzeige mehr zu erstatten, was eine Abkehr von der bisherigen Praxis darstellt. Hierbei soll die Belastung für die Betroffenen verringert werden, während gleichzeitig der Fokus auf notorische Schwarzfahrer gelegt wird.

Aber auch in anderen Städten gibt es ähnliche Bestrebungen, die das Thema Schwarzfahren neu bewerten wollen. Mainz und Wiesbaden haben angekündigt, Schwarzfahren nicht mehr strafrechtlich zu verfolgen, während Frankfurt strikt bei den bisherigen Sanktionen bleibt und die Ahndung von Schwarzfahren als Straftat aufrechterhält. Trotz dieser Diskussionen bleibt das erhöhte Beförderungsentgelt von 60 Euro auch dann bestehen, wenn keine Strafanzeige erfolgt.

Was die Kontrolleure beachten sollten

Befragungen zeigen, dass die öffentliche Meinung über das Strafmaß sehr unterschiedlich ist: Circa die Hälfte der Befragten empfinden die aktuellen Strafen für Schwarzfahren als zu streng. Die Grünen in Berlin unterstützen den „Potsdamer Weg“ und argumentieren, dass die strafrechtliche Verfolgung soziale Probleme nur verschärfen würde. Trotzdem sieht die Berliner Senatsverwaltung keinen Anlass, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu ändern und befürchtet einen Anstieg der Schwarzfahrten, falls die Strafen gelockert werden.

Falls Passagiere fälschlicherweise für Schwarzfahren belangt werden, können diese ihr Ticket innerhalb von sieben Tagen nachreichen und zahlen dann eine Bearbeitungsgebühr von sieben Euro. Trotz dieser Erleichterung ist es wichtig, im Blick zu behalten, dass die Kontrolleure auch Personendaten aufnehmen und bei fehlendem Ausweis die Polizei hinzuziehen können.

Man sieht, die Schritte, die die DVB unternimmt, sind nicht nur notwendig, um die finanziellen Einbußen einzudämmen, sondern auch um ein klareres Signal an die Gemeinschaft zu senden: Schwarzfahren wird nicht toleriert. In Zeiten, in denen die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel mehr denn je so wichtig ist, sollte jeder Fahrgast auch bereit sein, seinen Beitrag zu leisten.

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OrtDresden, Deutschland
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