Kirche im Umbruch: Synode diskutiert neuen Friedenskurs und Machtstruktur

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Die EKD-Synode in Dresden diskutiert am 10.11.2025 neue Ansätze für Friedensarbeit und den Umgang mit Machtstrukturen.

Die EKD-Synode in Dresden diskutiert am 10.11.2025 neue Ansätze für Friedensarbeit und den Umgang mit Machtstrukturen.
Die EKD-Synode in Dresden diskutiert am 10.11.2025 neue Ansätze für Friedensarbeit und den Umgang mit Machtstrukturen.

Kirche im Umbruch: Synode diskutiert neuen Friedenskurs und Machtstruktur

In einem spannenden Austausch beschäftigten sich die Mitglieder der EKD-Synode in Dresden intensiv mit einem neuen Friedenspapier, das die Richtung der evangelischen Kirche neu definieren soll. Bei dieser Synode wurde deutlich, dass sich die Akzentsetzung im Vergleich zu früheren Positionen, wie dem Positionspapier von 2007, gewandelt hat. Während damals der “gerechte Frieden” gleichwertig vier Aspekte beinhaltete – Schutz vor Gewalt, soziale Gerechtigkeit, Freiheit und Pluralität – hebt die aktuelle Denkschrift unter der Leitung von Kirsten Fehrs, der EKD-Ratsvorsitzenden, besonders den Schutz vor Gewalt hervor.

Die Denkschrift fordert zudem einen Ausbau der Verteidigungsfähigkeit, was für Diskussionen sorgte. Auch das Verhältnis von Kirche und Macht stand im Zentrum der Unterredungen. Anna-Nicole Heinrich, die Präses der EKD-Synode, stellte unmissverständlich klar, dass eine machtlose Kirche nicht angestrebt sei. Vielmehr wolle man einen sensiblen Umgang mit Machtstrukturen fördern. Sensibilisierung, Auseinandersetzung und Transparenz wurden als essentielle Schritte in diesem Prozess bezeichnet.

Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Fokus

Ein weiteres zentrales Thema, das die Synode bewegte, war die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche. Vertreter des Beteiligungsforums, zu dem auch Betroffene gehören, berichteten über den aktuellen Stand der Aufarbeitung. Dabei signalisierten die bisherigen Fortschritte ein Lichtblick, auch wenn ein Betroffenensprecher derzeit sein Amt niedergelegt hat, jedoch im Gremium aktiv bleibt. Heinrich bezeichnete das Thema als hoch spannungsreich und konfliktbeladen.

Die Diskussionen folgten im Kontext einer umfassenden Studie, die Ende 2020 ins Leben gerufen wurde. Der Forschungsverbund ForuM, unterstützt von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und ihren 20 Landeskirchen, hatte das Ziel, Gefährdungskonstellationen für sexualisierte Gewalt in der Kirche zu ermitteln. Am 25. Januar 2024 wurden die Ergebnisse dieser Studie veröffentlicht. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, bestehende Präventions- und Interventionsstrategien zu verbessern. Ein 11-Punkte-Handlungsplan wurde bereits beschlossen, der als Grundlage für die zukünftige Arbeit dienen soll.

Insgesamt zeigt die aktuelle Synode, dass die evangelische Kirche bestrebt ist, nicht nur auf innere Herausforderungen zu reagieren, sondern auch einen aktiven, positiven Einfluss auf die Gesellschaft auszuüben. Es bleibt zu hoffen, dass die angestrebten Veränderungen bald in den Alltag der Gemeindearbeit Einzug halten und zu einem sicheren Raum für alle Mitglieder werden können.

So wird deutlich, dass auf der EKD-Synode viel Arbeit vor uns liegt, doch die Bereitschaft zur Reflexion und Veränderung könnte der Schlüssel zu einem gerechteren und gewaltfreieren Miteinander sein.

Für weitere Informationen und News zu diesem Thema, besuchen Sie bitte MDR, Literotica und EKD.