Mephisto in Dresden: Theaterstück über Faschismus erobert die Bühne!

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Erleben Sie die Premiere von "Mephisto" am Staatsschauspiel Dresden, eine meisterhafte Adaption von Klaus Manns Klassiker, die die politischen Spannungen der 1920er Jahre beleuchtet.

Erleben Sie die Premiere von "Mephisto" am Staatsschauspiel Dresden, eine meisterhafte Adaption von Klaus Manns Klassiker, die die politischen Spannungen der 1920er Jahre beleuchtet.
Erleben Sie die Premiere von "Mephisto" am Staatsschauspiel Dresden, eine meisterhafte Adaption von Klaus Manns Klassiker, die die politischen Spannungen der 1920er Jahre beleuchtet.

Mephisto in Dresden: Theaterstück über Faschismus erobert die Bühne!

In Dresden ist am 6. September 2025 die Spielzeit mit einer eindrucksvollen Inszenierung von “Mephisto” nach dem Roman von Klaus Mann eröffnet worden. Regisseur Nicolai Sykosch hat sich für eine klassische Adaption entschieden, die zugleich politische und gesellschaftliche Fragen thematisiert. Die Aufführung, die dreieinhalb Stunden lang ist – inklusive einer Pause –, findet im Staatsschauspiel Dresden statt, wo ein Ensemble von zehn talentierten Schauspielern ihr Können unter Beweis stellt. Die Bühne, gestaltet von Stephan Prattes, beeindruckt durch den Einsatz von Scheinwerfern, Stühlen und skulpturalen Umbauten, darunter ein Scheiterhaufen aus Stühlen, der starke visuelle Akzente setzt.

Im Fokus der Handlung steht Hendrik Höfgen, ein ehrgeiziger Schauspieler in den 1920ern. Nadja Stübiger gibt dem Charakter eine eindrucksvolle Stimme, der zunächst linke Ideale vertritt, aber später zum Beispiel auf einen Intendantenposten in Berlin wechselt, nachdem er seine antifaschistischen Überzeugungen über Bord geworfen hat. Während der Inszenierung kommt es zu Spannungen in den Szenen in der Kantine, wo die Emotionen hochkochen – besonders deutlich wird dies in der Beziehung zwischen Höfgen und seiner Affäre Julien.

Ein kultureller und politischer Kommentar

Klaus Manns Roman “Mephisto”, veröffentlicht 1936, thematisiert den aufkommenden Nationalsozialismus und den moralischen Verfall eines Künstlers, der zum Werkzeug eines totalitären Regimes wird. Deutschlandfunk Kultur hebt hervor, dass diese Themen auch in der heutigen Zeit erstaunlich relevant sind. Die Inszenierung reflektiert nicht nur das damalige Geschehen, sondern zieht auch Parallelen zu aktuellen politischen Strömungen, etwa zu den AfD oder den Pegida-Bewegungen, was ihr zusätzliches Gewicht verleiht.

Die Figuren werden mit einer ausgeklügelten Dramaturgie konzipiert, die das Publikum herausfordert, Fragen über ihre eigenen Einstellungen und die Verstrickung in gesellschaftliche Prozesse zu stellen. Leider wird die politische Brisanz in früheren Inszenierungen oft prägnanter zum Ausdruck gebracht. Beispielweise beschreibt Deutschlandfunk, dass eine Aufführung von Milan Peschel in Hannover effektiver die Themen kollektive Schuld und Verantwortung behandelt hat.

Die Besetzung und die Inszenierung

Zu den Mitwirkenden zählen bekannte Gesichter wie Hans-Werner Leupelt, Christine Hoppe und Marin Blülle, die ein ambivalentes Porträt eines Ex-Nazis verkörpert. Die Kostüme, die von Annabelle Witt gestaltet wurden, transportieren das Gefühl der Epoche, während die Inszenierung durch historische Anklänge besticht, ohne das Politische aus den Augen zu verlieren. Marin Blümmes Darstellung des Miklas zeigt die Komplexität der Charaktere in einem geschichtlichen Zusammenhang, der auch heute noch Relevanz hat.

Die Darbietung wird also nicht nur eine historische Rückschau geboten, sondern auch ein Querschnitt durch die mächtigen Themen, die uns bis heute beschäftigen. Weitere Informationen zur Produktion und Tickets gibt es auf der Webseite des Staatsschauspiels Dresden. Wer sich für Theater und die Reflexion über gesellschaftliche Themen interessiert, sollte sich diese Produktion nicht entgehen lassen!