Ruhestand für Christoph Bernhard: Ein Neuanfang in Sachsens Bildung

Christoph Bernhard wurde am 16. Juni 2025 in Dresden verabschiedet, sein Engagement für die katholische Bildung wird gewürdigt.
Christoph Bernhard wurde am 16. Juni 2025 in Dresden verabschiedet, sein Engagement für die katholische Bildung wird gewürdigt. (Symbolbild/NAG)

Ruhestand für Christoph Bernhard: Ein Neuanfang in Sachsens Bildung

Dresden, Deutschland - Am 16. Juni 2025 wurde Christoph Bernhard, der seit 2017 die Hauptabteilung Schulen und Hochschulen des Bistums Dresden-Meißen leitete, feierlich in den Ruhestand verabschiedet. In einer festlichen Heiligen Messe in der Dresdner Kathedrale wurde sein Engagement für das katholische Bildungswesen in Sachsen gewürdigt. An der Veranstaltung nahmen zahlreiche hochrangige Gäste aus Kirche, Ökumene, Schulwesen und Politik teil. Dr. Andreas Verhülsdonk, ein ausgewiesener Experte für Religionspädagogik der Deutschen Bischofskonferenz, hielt den Festvortrag über die Herausforderungen und Chancen der katholischen Bildung.

Mit Bernhards Rücktritt tritt eine neue Ära an, denn Andrea Katzer, die zuletzt als Schulleiterin in Döbeln tätig war, wird seine Nachfolgerin. Bernhard selbst blickt auf eine bewegte Karriere zurück; bevor er 2014 als Bischöflicher Schulrat zum Bistum kam, arbeitete er 22 Jahre in der Staatlichen Schulaufsicht, zuletzt in der Regionalstelle Leipzig der Sächsischen Bildungsagentur. Für seine Verdienste wird er mit dem päpstlichen Silvesterorden ausgezeichnet, einem der höchsten päpstlichen Laienorden. Bischof Heinrich Timmerevers hob in seiner Ansprache Bernhards Rolle als Brückenbauer und seine vorbildliche Verantwortungskultur hervor.

Ein schwieriger Kurs in der Erwachsenenbildung

Doch nicht alles ist eitel Freude: Der katholische Bildungsbereich in Sachsen steht vor dramatischen Herausforderungen. Ab dem Jahr 2026 müssen die katholischen Bistümer in den neuen Bundesländern, darunter auch das Bistum Dresden-Meißen, massive Einsparungen umsetzen. Betroffen davon sind traditionsreiche Bildungseinrichtungen, die eine wichtige Rolle im sozialen und kulturellen Leben spielen. Ein Grund dafür ist das geplante Ende des innerkatholischen Finanzausgleichs, was zu einem jährlichen Einsparbedarf von 17,5 Millionen Euro führt. Der Generalvikar Andreas Kutschke kündigte an, dass der Sektor mit nur noch 1 Million Euro auskommen muss – eine Summe, die für die Aufrechterhaltung der bisherigen Bildungsangebote unzureichend ist.

Wie die Herder berichtet, führten hohe Austrittszahlen, Säkularisierung und der demographische Wandel bereits zu einem deutlichen Mitgliederverlust in der Kirche. Diese Entwicklungen wirken sich verheerend auf die Erwachsenen- und Jugendbildung aus. Die katholische Akademie unter Thomas Arnold hat sich als eine Plattform für politischen Diskurs etabliert, doch ohne finanzielle Unterstützung durch Staat und Gesellschaft steht ihre Zukunft auf der Kippe.

Ein Aufruf zur Unterstützung

Die Notwendigkeit einer umfassenden Neuausrichtung der katholischen Erwachsenenbildung ist evident. Ein Arbeitspapier der Deutschen Bischofskonferenz thematisiert konkrete Herausforderungen und präsentiert Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der kirchlichen Bildung. Die katholische Erwachsenenbildung könnte, so das Papier, verstärkt zur Anlaufstelle für jene werden, die in der Territorialseelsorge keine adäquaten Angebote finden. Ein ansprechendes und intellektuell forderndes Bildungsangebot ist mehr denn je gefragt.

In dieser angespannten Lage wird der Dialog zwischen Gesellschaft und Religion unerlässlich, um die Vielfalt der Bildungsangebote in Sachsen zu sichern. Es liegt also an der Kirche, dem Staat und der Gesellschaft, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen, damit der katholische Bildungsbereich auch künftig eine wichtige Rolle in der sächsischen Bildungslandschaft spielen kann.

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OrtDresden, Deutschland
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