Sachsens Flughafenchef fordert: Kosten senken für bessere Anbindung!

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Dresden steht im Fokus: Ahmelmann fordert die Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen im Luftverkehr zur Anbindung der Stadt.

Dresden steht im Fokus: Ahmelmann fordert die Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen im Luftverkehr zur Anbindung der Stadt.
Dresden steht im Fokus: Ahmelmann fordert die Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen im Luftverkehr zur Anbindung der Stadt.

Sachsens Flughafenchef fordert: Kosten senken für bessere Anbindung!

In den letzten Wochen hat der Luftverkehr in Deutschland wieder einmal Schlagzeilen gemacht. Der Dresdner Flughafen steht aufgrund geplanter Streichungen von Lufthansa-Flügen unter Druck. Der Geschäftsführer der Mitteldeutschen Flughafen AG, Ralf Ahmelmann, fordert eine umfassende Reform der Wettbewerbsbedingungen, um die zukünftige Anbindung Dresdens zu sichern. Sein Appell richtet sich direkt an die Bundesregierung, die hohen Abgaben und Steuern zu senken, die die Standortkosten in Deutschland unnötig belasten, berichtet MDR.

Auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und Finanzminister Christian Piwarz arbeiten mit Ahmelmann zusammen, um Lösungen zu finden. Ahmelmann kritisiert die regulatorischen Hürden und weist darauf hin, dass ein Bundesland nicht dauerhaft die Belastungen durch den Bund abfangen kann. Besonders betroffen sind die Luftverkehrsteuer, die Luftsicherheitskosten und die Flugsicherungskosten, die die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland weiter einschränken.

Standortkosten und Wettbewerb im Luftverkehr

Ein neues Gutachten des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV), erstellt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), beleuchtet diese Problematik. Es zeigt auf, dass die Standortkosten in Deutschland, die steuerliche und gebührenrechtliche Belastungen umfassen, zwischen 2019 und 2024 um satte 38 % gestiegen sind, während der europäische Durchschnitt nur bei 26 % liegt (BMDV). Dies wirkt sich nicht nur negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit aus, sondern bremst auch die Erholung des deutschen Luftverkehrs. Für 2024 wird das Passagieraufkommen hierzulande nur 80 % des Vorkrisenniveaus erreichen, während die EU nahezu den Rückgang ausgeglichen hat.

Staatssekretär Stefan Schnorr unterstreicht die Dringlichkeit einer guten Anbindung für Deutschland als Exportnation. In einem Markt, in dem teurere Drehkreuze wie Amsterdam und London schneller wieder auf die Beine gekommen sind, sind die deutschen Flughäfen gefordert, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um den Standort zu stärken. Das Gutachten identifiziert verschiedene Wege zur Entlastung der Branche, darunter die Abschaffung der Luftverkehrsteuer für innereuropäische Flüge, die allein bis zu 5,1 Millionen zusätzliche Passagiere bringen könnte.

Faktoren der langsamen Erholung

Die Analyse der Standortkosten hat außerdem weitere Faktoren hervorgebracht, die zur schleppenden Erholung des Luftverkehrs beitragen. Der Rückgang von Geschäftsreisen, ein wachsendes Interesse an Bahnreisen und geopolitische Spannungen, wie die Krise in der Ukraine, haben den Markt einschränkt. Auch der geringe Wettbewerb auf dem innerdeutschen Markt, besonders nach dem Ausscheiden von Air Berlin, stellt ein Hemmnis dar. Fachkräftemangel und verspätete Flugzeugauslieferungen tragen zusätzlich zur den Herausforderungen der Branche bei (DLR).

Insgesamt ist klar, dass sowohl die Politik als auch die Luftverkehrsbranche zügig Maßnahmen ergreifen müssen, um die Wettbewerbsbedingungen zu verbessern und den Luftverkehr in Deutschland wieder auf Kurs zu bringen. Ein reduzierter Bürokratieaufwand, effiziente Kostenstrukturen und ein ansprechendes Umfeld für neue Marktteilnehmer sind dabei elementar. Denn ohne eine umfassende Reform könnte es schwierig werden, die Flügel des deutschen Luftverkehrs zu stärken und die dringenden Anforderungen der Zukunft zu erfüllen.