Görlitz lockt mit Probewohnen: Natur, WLAN und neue Chancen!
Görlitz erprobt mit „Probewohnen“ neuen Zuzug: Familien entdecken Lebensqualität, während Stadtentwicklung gefördert wird.

Görlitz lockt mit Probewohnen: Natur, WLAN und neue Chancen!
Im Herzen des Erzgebirges wird um Zuzug geworben – und zwar nicht mit beeindruckenden Bergpanoramen oder idyllischen Wäldern, sondern mit dem Slogan „Wiesen, Wälder und WLAN statt Wohnungsnot“. Diese Initiative zielt darauf ab, vor allem Großstädter für ein vierwöchiges Probewohnen in der Region zu gewinnen. So wie im August 2023 eine dreiköpfige Familie aus Berlin, die in Zwönitz ihren vorübergehenden Wohnsitz fand. Das Konzept des Probewohnens hat seit seiner Einführung im Jahr 2008 in Görlitz an Bedeutung gewonnen und wird nun auch in mehreren anderen ostdeutschen Städten wie Guben, Wittenberge und Eberswalde angeboten, mit Bautzen als dem nächsten Kandidaten. [nd-aktuell] berichtet, dass Görlitz mit seinen rund 57.000 Einwohnern besonders auf Zuzug angewiesen ist, um die eigene Bevölkerung zu stabilisieren und zu verjüngen.
Die Initiative von Görlitz begann, um Bewohner von Plattenbauten in Gründerzeithäuser zu bewegen. Mittlerweile hat sich das Probewohnen dahin entwickelt, dass es sich nun auch an berufstätige Menschen wendet, die sich für ökologische und soziale Themen engagieren. In der aktuellen Staffel, die seit Mai 2025 läuft, stehen Mitarbeiter des Deutschen Zentrums für Astrophysik im Fokus, das potenziell bis zu 1.000 Arbeitsplätze in der Stadt schaffen könnte. Die wissenschaftliche Begleitung dieses Projekts erfolgt durch Professor Robert Knippschild vom Leibnitz-Institut für ökologische Raumentwicklung.
Ergebnisse aus dem Probewohnen
Die jüngste Staffel des Probewohnens in Görlitz ist nun abgeschlossen, und die ersten Ergebnisse wurden im Stadtrat präsentiert. Professor Knippschild wies darauf hin, dass seit 2015 über 500 Personen Interesse an diesem temporären Aufenthalt in Görlitz gezeigt haben. Die angefertigten Befragungen der 260 Teilnehmenden geben Aufschluss über ihre Erwartungen und Eindrücke. Demnach wurde Görlitz als attraktiv für potenzielle Neubürger angesehen, insbesondere für junge Familien und die sogenannte „Empty-Nest“-Generation, die nach einem ruhigen Lebensumfeld sucht. [kommwohnen] hebt hervor, dass die Teilnehmenden den urbanen Charakter und das rege Vereinsleben schätzen, zugleich aber auch Wünsche äußern.
- Die Kritikpunkte beinhalten:
- Das Wohnraumangebot entspricht nicht immer den Bedürfnissen.
- Fehlende Informationen zu Miet- und Kaufkonditionen.
- Die Innenstadtangebote sind zu stark auf Tourismus ausgerichtet.
- Der Wunsch nach weniger Autoverkehr zugunsten von Rad- und Fußverkehr.
- Mangelnde Bezüge zur grenzübergreifenden Europastadt im Alltag.
- Klimaneutralität bis 2030 sollte sichtbarer umgesetzt werden.
Die Teilnehmer:innen äußerten den Eindruck, dass trotz der vielfältigen Freizeitmöglichkeiten und der hohen Lebensqualität in Görlitz einige Verbesserungen notwendig sind. In diesem Kontext schlagen die Ergebnisse gezielte Empfehlungen für die Stadtentwicklung vor, die in die Stadtpolitik einfließen sollen. Diese umfassen die Förderung spezifischer Qualitäten der Stadt sowie die gezielte Anwerbung neuer Bewohner durch Imagekampagnen, wobei der Fokus auf Mehrfamilienhäuser in der Innenstadtst liegthy. [nd-aktuell] stellt fest, dass es in Görlitz eine erfreuliche Offenheit der Bevölkerung gibt, die den Zuzug unterstützt, und dass etwa jeder zehnte Teilnehmer nach dem Probewohnen dauerhaft in die Stadt gezogen ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Probewohnen nicht nur ein Experiment für die Teilnehmenden ist, sondern auch ein wichtiger Schritt in der Stadtentwicklung von Görlitz. Indem die Stadt die Bedürfnisse der Zuzug Interessierten in den Mittelpunkt stellt, könnte sie sich zukunftssicher aufstellen und attraktiv für neue Bewohner bleiben.