Neuer Lehramtsstudiengang in Görlitz und Zittau: Jetzt bewerben!

Neuer Lehramtsstudiengang in Görlitz und Zittau: Jetzt bewerben!

Görlitz, Deutschland - Der Lehrermangel in Sachsen bleibt ein heißes Eisen, das nun mit einem neuen Lehramtsstudiengang an der Hochschule Zittau/Görlitz in Angriff genommen wird. Ab sofort sind Bewerbungen für den Studiengang „Lehramt an Oberschulen mit Sonderpädagogik“ möglich, der im kommenden Wintersemester startet. Laut Radio Lausitz stellt dieses Angebot eine zukunftsweisende Initiative dar, um dem Lehrkräftemangel an Ober- und Förderschulen in der Oberlausitz entgegenzuwirken.

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) hebt hervor, dass der Bedarf an qualifizierten Lehrkräften in der Region dringend ist, besonders da jährlich bis zu 1.500 Lehrer in Sachsen in den Ruhestand gehen. „Wir müssen neue Wege gehen“, betont Gemkow. Und das wird auch durch die Kooperation zwischen der Hochschule Zittau/Görlitz und der Universität Leipzig unterstrichen, die eigens für diesen Studiengang ins Leben gerufen wurde. Hier werden die Studierenden auf inklusive Schulpraxis vorbereitet, eine notwendige Maßnahme in Zeiten, in denen die Stellenanmeldung an Schulen mehr denn je zum Glücksspiel geworden ist.

Einzigartiges Studienangebot

Der besondere Clou des neuen Studiengangs? Die Studierenden werden nicht nur in zwei Fächern für das Lehramt an Oberschulen ausgebildet, sondern erhalten zusätzlich ein Erweiterungsfach im sonderpädagogischen Förderschwerpunkt Lernen. Dies ist einzigartig in Sachsen und könnte dazu beitragen, die dringend benötigten Lehrkräfte zu gewinnen. Pro Jahr werden 60 Studienplätze vergeben, die auf eine Dauer von 10 Semestern angelegt sind. Im Rahmen der Maßnahme wird ein Eckpunktepapier zur Umsetzung unterzeichnet, ein klares Zeichen dafür, dass die Politik hinter der Initiative steht, wie die Sachsen berichtete.

Doch wie sieht die Realität im Lehrberuf aus? Der Sächsische Lehrerverband warnt, dass trotz aller Bemühungen die Lehrerknappheit an Gymnasien und anderen Schularten weiterhin ein Problem darstellt. Für das Schuljahr 2022/2023 mussten 1.500 Lehrerstellen neu besetzt werden, doch nur ein Teil der verfügbaren Plätze konnte durch vollständige Bewerber gefüllt werden. Zudem haben viele ausgebildete Lehrer Schwierigkeiten, sich für andere Schularten zu engagieren, obwohl die Bezahlung gleich ist.

Zukunft des Lehrerberufs in Sachsen

Die Bemühungen um Reformen in der Lehrerausbildung sind ein Schritt in die richtige Richtung. Mit Maßnahmen wie Anreizsystemen, z.B. Anwärtersonderzuschlägen, wird versucht, den Lehrerberuf attraktiver zu machen. Auch die Zahl der Lehramtsstudienplätze wurde seit 2012 erheblich erhöht und soll es jungen Menschen erleichtern, eine Ausbildung anzugehen. Doch bleibt die Frage, wie viele Abiturienten sich wirklich für ein Lehramtsstudium an Mittel- und Oberschulen entscheiden und inwiefern diese neuen Angebote für die Region von Bedeutung sind.

Das Handlungsprogramm der Staatsregierung und die neuen Ausbildungsstätten für Referendare sollen helfen, den Lehrkräftemangel zu bekämpfen. Zudem gibt es immer mehr Unterstützung für Berufseinsteiger durch Fortbildungsmaßnahmen und nicht-pädagogisches Personal an Schulen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie erfolgreich diese Maßnahmen in Zukunft sein werden.

Interessierte, die sich für den neuen Studiengang bewerben möchten, finden weitere Informationen auf Hochschule Zittau/Görlitz oder der Universität Leipzig. Hier stehen alle notwendigen Informationen zum Bewerbungsprozess bereit.

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OrtGörlitz, Deutschland
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