Impfzahlen steigen: Mehr Kinder in Sachsen gegen HPV geimpft!

Impfzahlen steigen: Mehr Kinder in Sachsen gegen HPV geimpft!

Sachsen, Deutschland - In Sachsen lässt sich ein erfreulicher Trend ablesen: Die Impfungen gegen HPV-bedingten Krebs zeigen wieder nach oben. Laut radiochemnitz.de stiegen die HPV-Erstimpfungen im Jahr 2023 um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Rund 27.100 Mädchen und Jungen erhielt eine erste Impfdosis. Trotz dieses Anstiegs liegt die aktuelle Zahl allerdings beeindruckende 46 Prozent unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Das ist ein Aufruf an die Eltern, ihren Kindern die Chance auf eine sichere Zukunft zu bieten?

Die DAK-Gesundheit hat jüngst Zahlen veröffentlicht, die auf einen dramatischen Rückgang der HPV-Impfungen hinweisen. In Sachsen seien die Erstimpfungen um 52 Prozent gesunken, während der Rückgang im Bundesdurchschnitt bei 37 Prozent liegt. Diesen Rückgang erklärt DAK-Gesundheit mit dem Fehlen des erhofften Nachholeffekts post Covid-19.„Wir müssen die Familien dringend ermutigen, die Impfangebote wahrzunehmen“, so Christine Enenkel, die Landeschefin der DAK-Gesundheit in Sachsen.

Besondere Rückgänge bei Jungen

Besonders auffällig ist der Rückgang bei den Jungen: Sowohl bei den 15- bis 17-Jährigen als auch bei den 9- bis 14-Jährigen wurden Rückgänge von 67 und 52 Prozent verzeichnet. Im Vergleich dazu betrug der Rückgang bei den Mädchen in beiden Altersgruppen jeweils 43 Prozent. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung für Mädchen bereits seit 2007 und seit 2018 auch für Jungen, doch die Rückgänge lassen aufhorchen. „Wir müssen die Aufklärung über die Krebsvorsorge dringend verstärken“, sagt DAK-Landesschef Wandel.

Eine HPV-Infektion kann verschiedene Krebsarten auslösen, darunter Gebärmutterhalskrebs undneben anderen auch im Mund-Rachen-Raum. Jährlich erkranken in Deutschland rund 6.250 Frauen und 1.600 Männer an dieser Krebserkrankung, eine schleichende Gefahr, die durch die Impfung verringert werden kann. Informationskampagnen, wie von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung angestoßen, zeigen erste Erfolge, und im Jahr 2024 rechnet man mit über einer Million verordneten Impfdosen.

Impfungen in der Vergangenheit und Zukunft

Die Zahlen zur Impfquote sind alarmierend. Zwischen 2014 und 2018 gab es in Deutschland durchschnittlich rund 724.000 HPV-Impfungen pro Jahr. Ein Anstieg wurde 2018 durch die erweiterte Impfempfehlung verzeichnet, jedoch fiel die Zahl im Jahr 2022 auf nur noch etwa 443.000 Impfungen. Ein Rückgang, der nicht nur auf die Pandemie zurückzuführen ist: Ein weltweiter Mangel an Impfstoffen hat ebenfalls seine Spuren hinterlassen, wie Insight Health feststellt.

Die DAK-Gesundheit übernimmt die Kosten für HPV-Impfberatungen in Kinder- und Jugendarztpraxen seit April, was einen weiteren Schritt zur Verbesserung der Situation darstellt. Auch für alle bis zu 17-Jährigen und für junge Erwachsene bis 26 Jahre wird die Impfung im Rahmen der Satzungsleistungen übernommen. Ein großer Vorteil, um den präventiven Gedanken in der Gesellschaft zu stärken und Eltern die Angst vor möglichen Kosten zu nehmen.

Insgesamt zeigt sich, dass der Weg zur höheren Impfquote noch lang ist, aber durch gezielte Aufklärung und Engagement von Ärzten sowie Familien könnte man einen verstärkten Rückgang der HPV-Inzidenz erreichen. Für die Gesundheit unserer Kinder zählt jeder Schritt.

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OrtSachsen, Deutschland
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