Kultur in Gefahr: Wurzener Stadtrat verweigert wichtige Spenden!

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Der Wurzener Stadtrat, dominiert von CDU und AfD, verweigert Spenden und gefährdet Kulturprojekte des NDK.

Der Wurzener Stadtrat, dominiert von CDU und AfD, verweigert Spenden und gefährdet Kulturprojekte des NDK.
Der Wurzener Stadtrat, dominiert von CDU und AfD, verweigert Spenden und gefährdet Kulturprojekte des NDK.

Kultur in Gefahr: Wurzener Stadtrat verweigert wichtige Spenden!

In Wurzen geht es drunter und drüber: Der Stadtrat, dominiert von CDU und AfD, hat jüngst eine entscheidende Entscheidung getroffen. Am Dienstagabend wurde die Zustimmung zu Privatspenden in Höhe von 13.000 Euro abgelehnt. Diese Spenden wären für den kommunalen Eigenanteil bei der Stadtverwaltung nötig gewesen. Nun ist der Weg versperrt, um überörtliche Förderungen des Kulturraums Sachsen abzurufen, was wiederum bedeutende Konsequenzen für die kulturelle Landschaft Wurzens hat. Die Geschäfte des Deutschlandfunks berichten von weitreichenden Einschnitten, die durch die Entscheidung notwendig werden: Es stehen Stellenstreichungen an und Veranstaltungen könnten ausfallen.

Oberbürgermeister Marcel Buchta stellte fest, dass diese Ablehnung “nicht gänzlich überraschend” war. Bereits im April wurde die Zustimmung für eine ähnliche Spendenhöhe verweigert. Der Oberbürgermeister betont die Notwendigkeit, demokratisch über solche Themen zu beraten, doch die Folgen der Entscheidung sind bereits spürbar. MDR hebt hervor, dass die gesammelten Mittel wichtig gewesen wären, um Fördermittel in Höhe von 70.000 Euro vom Kulturraum Sachsen zu erhalten. In der kommenden Zeit könnten daher keine Veranstaltungen mehr stattfinden, darunter beliebte Events wie Open-Air-Kino oder Konzerte.

Der Einsatz des Demokratie-Netzwerks

Das Demokratie-Netzwerk (NDK) Wurzen, das sich seit über 25 Jahren engagiert, sieht sich durch diese Entwicklungen stark betroffen. Die Geschäftsführerin Martina Glass hat die Entscheidung des Stadtrats als eine politische Ablehnung der Aktivitäten in Wurzen bezeichnet. Sie ist überzeugt, dass die AfD die wertvolle Arbeit und den Kulturraum nicht zu schätzen weiß. Der Verein organisiert regelmäßig Schreibtreffs für Frauen und engagiert sich aktiv gegen Rechtsextremismus, plant unter anderem ein dokumentarisches Theater mit “Klima-Monologen”.

Ludwig Henne vom NDK nannte die Entscheidung ein “Trauerspiel” und machte deutlich, dass die Bevölkerung hinter der Arbeit des Netzwerks steht. Es zeigt sich, dass viele Wurzener ihre Unterstützung durch Spenden geäußert haben – etwa 30 Menschen haben bereits beigetragen. Henne kündigte an, dass das NDK versuchen wird, trotz der Schwierigkeiten weiterhin aktiv zu bleiben und neue Gelder zu akquirieren. Doch die Unsicherheit, wie feste Stellen finanziert werden können, bleibt bestehen.

Fördertöpfe und politische Unterstützung

Doch wie sieht es mit den Fördermöglichkeiten aus? Aktuell stehen zahlreiche Fördertöpfe zur Verfügung, jedoch ist kein EU-Programm ausschließlich gegen Rechtsextremismus gerichtet. Der Abschlussbericht der Bundeszentrale für politische Bildung hebt hervor, dass es viele Initiativen auf verschiedenen politischen Ebenen gibt, die Projekte zur Stärkung der Demokratie und zur Bekämpfung von Extremismus fördern. Dazu zählen Programme wie “Toleranz fördern – Kompetenz stärken” oder “Zusammenhalt durch Teilhabe”.

In Sachsen gibt es sogar spezifische Programme, wie “Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz”, die potentielle Unterstützung bieten könnten. Auch die Förderung von Initiativen vor Ort durch soziale Stadtprogramme wird als Möglichkeit erwähnt. In dieser herausfordernden Zeit ist die Frage, wie viel Unterstützung kulturellen und demokratischen Engagements schlussendlich zuteilwerden kann, aktueller denn je.