Bahnchaos zwischen Leipzig und Berlin: Pendler sind frustriert!

Bahnchaos zwischen Leipzig und Berlin: Pendler sind frustriert!

Leipzig, Deutschland - Wenn es um die Reiseplanung zwischen Leipzig und Berlin geht, scheint der Plateu an Komfort und Verlässlichkeit immer mehr ins Wanken zu geraten. Ein vor kurzem inszeniertes Chaos auf den Bahnhöfen wirft viele Fragen auf, die selbst umweltbewusste Reisende frustrieren. Martin, ein Pendler aus Köln, hat am 13. Juli das bitteren Ende eines solchen Reiseabenteuers hautnah erlebt.

Martin entschied sich für die Flixtrain-Verbindung um 6:41 Uhr von Flixbus, da er mit einem zusammenklappbaren Rad reist, welches als Handgepäck gilt. Der günstige Tarif von etwa 15 Euro machte das Angebot verlockend, vor allem, wenn man bedenkt, dass spätere Züge oft das Doppelte kosten, selbst mit einer Bahncard 50 der Deutschen Bahn. Doch der frühe Vogel schien in diesem Fall nicht den Wurm zu fangen.

Unangekündigte Verspätungen

Obwohl Martin um 6:35 Uhr den Leipziger Hauptbahnhof erreicht, erhielt er keine SMS über eine beunruhigende 90-minütige Verspätung seines Zugs. Um 7:43 Uhr setzte Flixtrain eine Reduzierung der Verspätung auf 60 Minuten in die Welt, doch da war der Zug bereits ab. Frustration war die Folge – der umweltfreundliche Ansatz, flexibel zu reisen, hielt nicht, was er versprach!

Für seine Rückfahrt wählte Martin den ÖBB-Nachtzug um 22:34 Uhr ab Berlin Südkreuz, der normalerweise eine angenehme Stunde und 8 Minuten bis Leipzig benötigt. Statt dessen musste er aber 38 Euro für diese Verbindung zahlen, was ärgerlicherweise teurer war als eine Autofahrt. Die Reise wurde jedoch noch unangenehmer, als während der Fahrt angekündigt wurde, dass die Verbindung über Bitterfeld führe, was die ursprüngliche Reisezeit zusätzlich verlängerte.

Warten in der Kälte

Am Abend des 12. Juli erwählte Martin erneut den ÖBB-Nachtzug, der wieder über Bitterfeld und Halle führen sollte. Hier die nächste unangenehme Überraschung: Die Passagiere mussten in Bitterfeld umsteigen und 50 Minuten in der Kälte warten, bevor die Reise fortgesetzt werden konnte. Die Ankunft in Leipzig Hauptbahnhof war dann auch erst gegen 1:10 Uhr nachts erreicht, was Martin erst um 1:30 Uhr zu Hause ankommen ließ.

Doch nicht nur die Verspätungen sorgten für Unmut. Reisende kritisierten auch den Komfort der von Stadler Rail gebauten ÖBB-Züge. Niedrige Rückenlehnen und mangelnde Privatsphäre standen dabei ganz oben auf der Liste der Beschwerden. Für Martin war diese Erfahrung ein eindeutiger Beweis für die Enttäuschung über die Zuverlässigkeit und den Komfort von Bahnreisen, die zunehmend als unzureichend empfunden werden.

Rechte der Passagiere

Was können Passagiere in solchen Situationen tun? Bei Zugausfällen oder Verspätungen von über 60 Minuten gibt es laut den Informationen von ÖBB öbb.at verschiedene Optionen: Man kann auf die Reise verzichten und erhält den vollen Fahrpreis zurück, mit einem anderen Zug fahren oder bei fehlender Information einen Umstieg in andere öffentliche Verkehrsmittel in Betracht ziehen. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind im Übrigen auch von anderen Bahnunternehmen wie der Deutschen Bahn anerkannt, die im bahn.de detailliert erklärt werden.

Das Abkommen über die Weiterreise (AJC) zwischen 16 europäischen Bahnbetreibern ermöglicht darüber hinaus, ohne zusätzliche Kosten den nächsten verfügbaren Zug zu nehmen, wenn Reisende ihren Anschluss verpassen. Das klingt erstmal gut, doch es handelt sich hierbei um eine Kulanzregelung ohne Rechtsanspruch.

Es bleibt zu hoffen, dass die Bahnunternehmen aus solchen Erfahrungen lernen und künftig stärker auf die Bedürfnisse ihrer Fahrgäste eingehen. Während die Naturfreundlichkeit des Bahnreisens viele schätzen, stehen die Abläufe und der Komfort oft gegen eine herausragende Erlebnisreise. Und das sollte in einer modernen Mobilitätskultur nicht der Fall sein.

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OrtLeipzig, Deutschland
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