Kritik an Deutschlands Abschiebeflügen: Menschenleben in Gefahr!
Kritik an Deutschlands Abschiebeflügen: Menschenleben in Gefahr!
Leipzig, Deutschland - Am 18.07.2025 hat Deutschland erneut Abschiebungen nach Afghanistan vorgenommen. Dabei wurde ein Flug der Qatar Airways vom Flughafen Leipzig/Halle in Kabul gelandet, was der zweite solcher Flug seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 ist. Auf dem Vorfeld standen Fahrzeuge der Bundespolizei bereit, als 81 Afghanen an Bord des Flugzeugs gingen. Das Bundesinnenministerium bezeichnet die Kontakte mit Afghanistan als „technische Kontakte“, obwohl Deutschland keine offiziellen diplomatischen Beziehungen zu den Taliban pflegt. Dies wird von vielen Seiten als problematisch beurteilt.
Die Menschenrechtslage in Afghanistan ist alarmierend. Das UNO-Menschenrechtskommissariat hat bereits mehrfach gefordert, dass Deutschland und andere Staaten diese Abschiebungen stoppen. Die Sprecherin des Kommissariats betont, dass niemand in ein Land zurückgeschickt werden sollte, wo Folter und unmenschliche Behandlung drohen. Laut Berichten leiden Menschen in Afghanistan unter willkürlicher Inhaftierung und oft auch unter Folter.
Kritik an Abschiebungen
Flüchtlingsorganisationen wie Pro Asyl und Amnesty International äußern sich äußerst kritisch zu diesen Abschiebungen und betrachten sie als völkerrechtswidrig. Pro Asyl hebt hervor, dass die Taliban mit Gewalt herrschen und das Non-Refoulement-Prinzip, das Menschen vor Rückführungen in gefährliche Länder schützt, verletzt wird. Auch die Generalsekretärin von Amnesty International, Julia Duchrow, erklärt, dass kein Mensch Folter oder den Tod verdienen sollte. Sie weist auf die Verbreitung von außergerichtlichen Hinrichtungen, Verschwindenlassen und Folter hin.ZDF berichtet, dass die UN ausdrücklich die Aufhebung dieser Abschiebungen fordert, insbesondere für gefährdete Rückkehrer.
Die humanitäre Situation in Afghanistan ist verheerend. Etwa 70 Prozent der Bevölkerung leben in Armut, und die Rückkehr der Taliban hat zu einem dramatischen Rückgang internationaler Hilfen geführt. Ärztemangel und Klinikschließungen verschärfen die Lage, insbesondere für Frauen, die bereits unter den restriktiven Maßnahmen der Taliban leiden müssen. UN-Hochkommissar Volker Türk hebt ebenfalls die akutte Krise hervor und fordert einen sofortigen Stopp aller gewaltsamen Rückführungen, denn viele Rückkehrer sehen sich in direkter Gefahr.
Politische Reaktionen
Die politische Reaktion auf diese Abschiebungen war gemischt. Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter schlüsselt die Bedenken hinsichtlich der Gespräche der Bundesregierung mit den Taliban auf und fordert von der Regierung ein stärkeres Engagement für die Menschenrechte. Einmal mehr stellt sich die Frage, inwiefern der Schutz afghanischer Flüchtlinge im Vordergrund stehen sollte, trotz der angeblichen „technischen Kontakte“ zu einem Regime, das für gravierende Menschenrechtsverletzungen bekannt ist.
Während der neue Abschiebeflug in eine Krise sendet, wird deutlich, dass die Priorität auf den Schutz der Schwächsten gelegt werden sollte, anstatt sie in eine lebensbedrohliche Situation zurückzuführen. So bleibt die Diskussion um die Abschiebungen nach Afghanistan hoch aktuell und verlangt nach weiteren politischen und gesellschaftlichen Lösungen.
Für fortlaufende Informationen zu diesem Thema, verweisen wir auf die Berichte von Deutschlandfunk und Nau.ch.
Details | |
---|---|
Ort | Leipzig, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)