Leipzig setzt auf Windkraft: Neue Anlagen gegen Bürgerproteste!

Leipzig plant den Ausbau von Windkraftanlagen auf 175 Hektar. Der Stadtrat entscheidet über die Vorranggebiete und Repowering.
Leipzig plant den Ausbau von Windkraftanlagen auf 175 Hektar. Der Stadtrat entscheidet über die Vorranggebiete und Repowering. (Symbolbild/NAG)

Leipzig setzt auf Windkraft: Neue Anlagen gegen Bürgerproteste!

Leipzig, Deutschland - Die Stadt Leipzig packt es an und will im großen Stil auf Windenergie setzen. Am kommenden Mittwoch trifft der Stadtrat die entscheidenden Weichen für einen Erweiterungsplan, der sechs Vorranggebiete für neue Windkraftanlagen umfasst. Insgesamt sind dafür 175 Hektar vorgesehen, wobei insbesondere der Südwesten im Visier steht, wie die LVZ berichtet.

Ein zentrales Element der Pläne ist das Repowering, bei dem zwei bestehende Windräder in Knautkleeberg-Knauthain durch deutlich leistungsstärkere Modelle ersetzt werden sollen. Diese neuen Windkrafträder könnten mit einer Höhe von 234 Metern eine jährliche Stromerzeugung von bis zu 12 Millionen Kilowattstunden erreichen. Zum Vergleich: Die alten Anlagen produzieren derzeit nur bis zu 1 Million Kilowattstunden jährlich.

Vorranggebiete und Bürgerengagement

Die geplanten Vorranggebiete sind:

  • Knautkleeberg-Knauthain: 10,3 Hektar
  • Hartmannsdorf-Knautnaundorf: 67,8 Hektar
  • Hartmannsdorf-Knautnaundorf: 63,8 Hektar
  • Hartmannsdorf-Knautnaundorf: 18,1 Hektar
  • Liebertwolkwitz: 2,8 Hektar
  • Baalsdorf: 11,1 Hektar

Die Zustimmung der jeweiligen Kommunen ist bereits erfolgt, doch die Bürgerinitiative „Lebenswertes Knautnaundorf“ erhebt Bedenken und fordert eine Begrenzung der Windkraftanlagen in der Nähe der Ortschaft auf maximal sechs. Über 250 Unterschriften wurden bereits gesammelt, um das Anliegen zu unterstützen. Ein wichtiger Punkt ist dabei der Mindestabstand zur Wohnbebauung, der derzeit von den Planungen überschritten wird: In Knauthain beträgt dieser nur 995 Meter, in Knautkleeberg sogar nur 914 Meter.

Rechtliche Rahmenbedingungen und Chancen des Repowerings

Doch was steckt hinter dem Konzept des Repowerings? Einfach gesagt, es handelt sich um den Austausch alter Windenergieanlagen gegen neue, leistungsstärkere Modelle. Diese Strategie soll die Windenergie-Produktion in Deutschland an den technischen Fortschritt anpassen und vor allem die Erzeugung von grünem Strom erhöhen, so die Informationen von Wind-energie.de. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für solche Vorhaben wurden kürzlich erleichtert.

Durch eine Reform wurde beispielsweise die Frist für den Bau neuer Anlagen nach dem Rückbau von älteren Windrädern von 24 auf 48 Monate verlängert. Auch Standortwechsel und Höhenanpassungen sind nun flexibler zu gestalten. Diese neuen Regeln unterstützen nicht nur den Ausbau der Erneuerbaren Energien, sondern tragen auch zur Verringerung bürokratischer Hürden bei, wie Windindustrie in Deutschland beschreibt. Das Repowering verbessert zudem den Artenschutz, da moderne Anlagen weniger Gefahren für Vögel und Fledermäuse darstellen.

Ihren Erfolg hat die Windkraft nicht nur der Technik, sondern auch der engagierten Arbeit der Betreiber zu verdanken. Die Firma Zopf hat die Anmeldung für das Repowering der entsprechenden Windräder eingereicht und leistet somit einen wertvollen Beitrag zur Umsetzung der Klimaziele.

Ausblick und Herausforderungen

Der Weg zur realisierten Windenergienutzung in Leipzig wird allerdings nicht ohne Schwierigkeiten sein. Eine mögliche Standortverlagerung der Windanlagen in Hartmannsdorf-Knautnaundorf weckt Sorgen in der Nachbarstadt Markranstädt, wo das „gemeindliche Einvernehmen“ gescheitert ist. Hier gilt es, einen Ausgleich zu finden und den Dialog mit den Bürgern zu suchen.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt Windenergie die leistungsstärkste Technologie unter den Erneuerbaren Energien und ist ein entscheidender Baustein, um den steigenden Strombedarf in Deutschland bis 2045 zu decken. Der Ausgang der Stadtratsabstimmung könnte damit weitreichende Folgen für den Energieausbau und den Klimaschutz in der Region haben. In jedem Fall wird die Entscheidung mit Spannung erwartet, nicht nur von den Befürwortern, sondern auch von den Kritikern der Windkraftprojekte.

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OrtLeipzig, Deutschland
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