Trauer im Zoo Leipzig: Tod von Gorilla-Kibara erschüttert Besucher
Trauer im Zoo Leipzig: Tod von Gorilla-Kibara erschüttert Besucher
Leipzig, Deutschland - Die Gerüchteküche brodelt, denn im Zoo Leipzig, einer der schönsten zoologischen Einrichtungen Deutschlands, steht einiges auf der Agenda. Besondere Beachtung findet derzeit die Gorillagruppe, die nach dem tragischen Tod des Gorillaweibchens Kibara am 3. April 2023 und dem vorhergehenden Verlust des Gorillamännchens Kio, stark unter Stress steht. Kibara, die im Alter von 21 Jahren verstarb, hinterlässt eine sichtbare Lücke und die verbleibenden vier Gorillas zeigen sich niedergeschlagen und angespannt. Prof. Jörg Junhold, der seit 1997 die Geschicke des Zoos leitet, äußerte seine Bestürzung über den Verlust in der Gorillagruppe. Pathologische Untersuchungen laufen noch, aber bei Kibara wird eine Entzündung im Darmbereich vermutet, wobei eine endgültige Diagnose auf sich warten lässt. Interessanterweise stehen die Gorillas unter intensiver tierärztlicher Kontrolle, und die Zoodirektion steht in engem Kontakt mit veterinärmedizinischen Spezialisten des Europäischen Zooverbandes EAZA sowie erfahrenen Zoos.
Doch zurück zu den Wurzeln des Zoos: Der Leipziger Zoo wurde am 9. Juni 1878 eröffnet und hat sich seitdem zu einer kulturellen Institution entwickelt. Die Besucher können sich auf etwa 27 Hektar zoologischen Garten freuen, in dem rund 850 verschiedene Arten wohnen. Besonders beeindruckend ist das Vorzeigeprojekt Pongoland, das seit 25 Jahren für artgerechte Menschenaffenhaltung steht. Hier können die Gäste hautnah mit Gorillas, Schimpansen und Bonobos interagieren. Das Highlight von Pongoland sind die großzügigen Außenanlagen, die den Tieren ein möglichst naturnahes Leben bieten, und die Forschungsarbeiten im Bereich der Primatenverhaltensforschung in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut. „Wir müssen sicherstellen, dass unsere Tiere in einem Umfeld leben, das ihren Bedürfnissen entspricht“, erklärt Junhold.
Presse und Öffentlichkeit
Im letzten Jahr ist das Augenmerk stark auf die Zootierhaltung und den Artenschutz gerichtet worden, und Junhold hat mit seiner Vision vom „Zoo der Zukunft“ einen klaren Weg eingeschlagen. Er sieht den Zoo nicht nur als Freizeitpark, sondern auch als Botschafter für den Artenschutz. „Es ist unsere Verantwortung, die Bedeutung der Biodiversität zu vermitteln und aktiv an Artenschutzprogrammen teilzunehmen“, betont Junhold, der auch als Honorarprofessor für Zootierhaltung an der Veterinärmedizinischen Universität Leipzig tätig ist.
Besonders bemerkenswert sind auch die vielen Projekte, die unter seiner Leitung umgesetzt wurden. Gondwanaland, die Traumwelt für Tropenliebhaber, öffnete im Jahr 2010 und ist mittlerweile die zweitgrößte Vogel- und Pflanzenhalle der Welt. Sie beherbergt nicht nur Tiere, sondern auch eine Vielzahl seltener Pflanzenarten. Mit über 2.000 gezüchteten Löwen und verschiedenen anderen Tieren hat der Zoo Leipzig auch einen herausragenden Ruf in der Zucht seltener Arten.
Ausblick in die Zukunft
Natürlich lassen sich auch neue Entwicklungen nicht vermeiden. Eine Umgestaltung der afrikanischen Themenwelt ist in Planung, um geeignete Lebensräume für weitere Tiere wie Seelöwen und Pinguine zu schaffen. Junhold hat ein gutes Händchen für zukunftsweisende Konzepte und sieht es als seine Aufgabe, die letzten Phasen des Masterplans zum Wohle der Tiere voranzutreiben. Da bleibt abzuwarten, wie sich die Situation bei den Gorillas entwickeln wird und welche neuen Besucherattraktionen das Zootierliebhaberherz höher schlagen lassen.
In der Zwischenzeit heißt es, die Augen auf die Gorillas zu richten, die in den kommenden Tagen je nach ihrer Verfassung möglicherweise nicht für die Öffentlichkeit sichtbar sein werden. Für die Tierliebhaber und die vielen Fans des mehrfach ausgezeichneten Zoos bleibt somit viel Raum für Gespräche und natürlich auch für die Hoffnung, dass die verbleibenden Tiere gut durch diese schwere Zeit kommen.
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Ort | Leipzig, Deutschland |
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