Von der Werkstatt nach Hollywood: Leipziger Sounddesigner erobert die Filmwelt

Von der Werkstatt nach Hollywood: Leipziger Sounddesigner erobert die Filmwelt
Leipzig, Deutschland - Kevin Schroeder, ein talentierter Sounddesigner aus Leipzig, hat sich auf eindrucksvolle Weise in die Welt der Filmmusik eingearbeitet. Was als Mechanikerjob bei den Leipziger Verkehrsbetrieben begann, entwickelte sich durch seine Leidenschaft für Synthesizer zu einer bemerkenswerten Karriere in Hollywood. Wie MDR berichtet, wurde er von dem renommierten Komponisten Hans Zimmer entdeckt, nachdem er seine Musikstücke über Facebook geteilt hatte. Diese Entdeckung führte zu einer Zusammenarbeit, die bereits im Jahr 2019 bei „Wonder Woman 1984“ begann.
Schroeder, der sich das Programmieren von Synthesizern selbst beigebracht hat, kreiert neuartige Klänge, die das Filmvergnügen auf ganz neue Höhen bringen. Er hat an erfolgreichen Filmen wie „James Bond: Keine Zeit zu sterben“ und der „Dune“-Filmreihe mitgewirkt, wobei er den Sound des „Wurmklopfers“ erschuf. Seine neueste Beteiligung ist der Film „F1“, der am Donnerstag in die Kinos kommt und sich um einen Formel-Eins-Rennfahrer im Ruhestand dreht, der als Mentor zurückkehrt.
Schroeders musikalische Reise
Schon seit seiner Kindheit ist die Musik eine ständige Begleiterin in Schroeders Leben. Begonnen hat alles im Jahr 1994 mit der Musikproduktion auf einem Commodore Amiga 500, und bald danach folgten Remixe für namhafte Künstler und das Programmieren von Fabrikklängen für Unternehmen wie Propellerhead (heute Reason Studios). Wie Reason Studios erklärt, fließen seine Emotionen, die Natur und die Menschen in seine kreativen Prozesse ein – eine Inspiration, die sich sehr positiv auf seine Klangkreationen auswirkt.
Kevin hat auch an dem Synthesizer „The Legend HZ“ gearbeitet, dessen Entwicklung aus Hans Zimmers Begeisterung für die Originalversion von 2016 heraus resultierte. Mit sechs Oszillatoren und einer umfangreichen Modulationsmatrix gehört dieses Gerät zu seiner Innovationskraft im Sounddesign.
Die Kunst des Sounddesigns
Sounddesign ist mehr als nur das Erstellen von Geräuschen – es ist eine Kunstform, die tiefere Emotionen wecken kann. Wie allgemeine Überlieferungen zeigen, hat Sound schon seit prähistorischer Zeit eine bedeutende Rolle in der Aufführung von Kunst gespielt. Von den Kagura-Events in Japan bis hin zu den mechanischen Klanggeräten, die der italienische Komponist Luigi Russolo im frühen 20. Jahrhundert schuf, hat sich die Klanglehre ständig weiterentwickelt. Die Rolle der Sounddesigner, die heutzutage vergleichbar mit Filmkritikern oder Regisseuren ist, hat sich durch technische Errungenschaften wie MIDI und digitale Audio-Technologie grundlegend verändert, ganz zu schweigen von Trends wie Dolby Atmos, die immersive Klangerlebnisse ermöglichen.
Schroeder ist sich bewusst, dass seine Arbeit in der Filmindustrie anders ist als die von deutschen Produktionen, die er oft als zurückhaltender empfindet. Dies zeigt sich in seinen Kernüberzeugungen, dass das Risiko und die kreativen Freiheiten im internationalen Cinema deutlich höher sind.
Am Donnerstag wird die Premiere von „F1“ erwartet, und die Filmwelt schaut gebannt auf das Ergebnis dieser kreativen Zusammenarbeit zwischen Kevin Schroeder und Hans Zimmer. Es bleibt abzuwarten, welche neuen Klanglandschaften der Film in die Kinos bringen wird und wie die Zuschauer darauf reagieren.
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Ort | Leipzig, Deutschland |
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