Katastrophenalarm! Waldbrand bedroht Gemeinden an Sachsen-Brandenburg-Grenze

Waldbrand in der Gohrischheide: Evakuierungen, über 500 Einsatzkräfte im Kampf gegen die Flammen. Situation bleibt kritisch.
Waldbrand in der Gohrischheide: Evakuierungen, über 500 Einsatzkräfte im Kampf gegen die Flammen. Situation bleibt kritisch. (Symbolbild/NAG)

Katastrophenalarm! Waldbrand bedroht Gemeinden an Sachsen-Brandenburg-Grenze

Gohrischheide, Sachsen, Deutschland - Die Lage in der Gohrischheide an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg spitzt sich dramatisch zu. Der dortige Waldbrand hat mittlerweile den Katastrophenalarm für die Gemeinden Zeithain, Wülknitz und die Stadt Gröditz ausgelöst. Die Flammen haben eine Fläche von bis zu 1.000 Hektar erfasst, was etwa 1.400 Fußballfelden entspricht, und die Feuerwehr hat den Brand bislang nicht unter Kontrolle bringen können, wie GA.de berichtet.

Aktuell sind die Einsatzkräfte auf über 500 aufgestockt. Besonders dramatisch ist die Evakuierung von 269 Bewohnern in Neudorf, die am Nachmittag zurückkehren durften, sowie von 100 Personen in Wülknitz, darunter 45 aus einem Heim für Schwerbehinderte. Diese Menschen werden in einer Mehrzweckhalle in Röderau und in örtlichen Krankenhäusern untergebracht. Viele Feuerwehrleute und auch Landwirte kämpfen seit der vergangenen Nacht unermüdlich gegen das Feuer.

Herangehensweise und Herausforderungen

Die Lage bleibt unübersichtlich, da die Feuerwehr vor verschiedenen Herausforderungen steht. Der Brand breitet sich schnell aus und hat bereits die Waldgrenze in Nieska erreicht, was die Einsatzkräfte dazu zwingt, Maßnahmen zu ergreifen, um ein Übergreifen auf Häuser zu verhindern. Laut MDR ist die Situation „eskaliert“, und ein Sprecher des Landkreises Meißen betont die dynamische Entwicklung des Einsatzgeschehens.

Hinzu kommt, dass die Region munitionsverseucht ist, was die Löscharbeiten zusätzlich erschwert. Feuerwehr und Polizei setzen Hubschrauber ein, um Glutnester zu erkunden. Der Rauch des Brandes hat inzwischen bis zu 60 Kilometer entfernte Städte wie Dresden erreicht und sorgt dort für Geruchsbelästigungen. Am Morgen wurde eine Evakuierungswarnung für Lichtensee ausgegeben, die kurz darauf aufgrund eines günstigen Windwechsels aufgehoben werden konnte.

Flächenverlust und globale Trends

Waldbrände wie in der Gohrischheide sind leider keine Einzelfälle. Der Klimawandel und zunehmende Trockenperioden begünstigen solche Katastrophen, wie Statista feststellt. Deutschland hat in den letzten Jahren ebenfalls einen Anstieg der Waldbrandflächen erlebt, über 1.200 Hektar wurden allein im Jahr 2023 zerstört. Ein Vergleich zeigt, dass 2022 mit über 3.000 Hektar der höchste Verlust in den letzten 30 Jahren verzeichnet wurde.

Die häufigsten Ursachen für Waldbrände sind Brandstiftung und Fahrlässigkeit, wobei rund die Hälfte der Brände unbekannte Ursachen hat. In der ersten Jahreshälfte 2023 wurden bereits zahlreiche Brände registriert, die auch erhebliche finanzielle Schäden verursachen und negative Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit haben. Diese katastrophalen Ereignisse verdeutlichen die Dringlichkeit, Maßnahmen gegen den Klimawandel und für den Umgang mit solchen Gefahren zu ergreifen.

Der Kampf gegen die Flammen in der Gohrischheide wird anhalten, während die Einsatzkräfte weiter an erster Front arbeiten, um Mensch und Natur zu schützen. Das Augenmerk liegt nun darauf, die Kontrolle über die Brandherde zurückzugewinnen und das Risiko für die betroffenen Gemeinden zu minimieren.

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OrtGohrischheide, Sachsen, Deutschland
Quellen