Radeburg boomt: Keine freien Wohnungen, aber Neubau bleibt aus!
Meißen: Aktuelle Wohnraumsituation in Radeburg, Sanierungsbedarf und neue Dienstleistungen im Medienverleih ab 2025.

Radeburg boomt: Keine freien Wohnungen, aber Neubau bleibt aus!
In Radeburg sprießen die Bauten nicht wie gewünscht aus dem Boden, obwohl die Nachfrage nach Wohnraum steigt. Die Sächsische berichtet, dass die Radeburger Wohnungsgesellschaft seit Jahren schwarze Zahlen schreibt. Geschäftsführerin Jana Funke hebt hervor, wie wichtig die Lage der Stadt im Speckgürtel von Dresden ist. Trotz des Angebots von etwa 600 Mietwohnungen sind aktuell de facto keine leerstehenden Immobilien zu finden. Vor einigen Jahren lag der Leerstand noch bei rund 5%. Diese positive Entwicklung ist vor allem auf die schnelle Sanierung freier Wohnungen zurückzuführen, die umgehend wieder vergeben werden.
Die aktuelle Wohnsituation wird zusätzlich durch die Ansiedlung eines Chipriesen, ESMC, beeinflusst, der die Mieten im Dresdner Norden stabil halten könnte. Ein weiterer Grund für die steigende Nachfrage sind die Logistikunternehmen im Gewerbegebiet an der Autobahn. Viele Firmen sind auf der Suche nach Unterkünften für neue Arbeitskräfte, die sie in der Region nicht finden können. Hier versucht Funke, die Unternehmen proaktiv zu sensibilisieren, bevor Arbeitsverträge abgeschlossen werden.
Keine Neubauprojekte in Sicht
Wenn man auf die Entwicklungen in Radeburg blickt, stellt man fest, dass seit den Plattenbauten aus DDR-Zeiten keine neuen Wohnungen mehr errichtet oder geplant worden sind. Um die notwendig gewordenen Sanierungen zu finanzieren, musste sich die Radeburger Wohnungsgesellschaft um die Übernahme des Bestands und der Altschulden kümmern. Der Fokus liegt hier auf einer nachhaltigen Erhaltung und sukzessiven Modernisierung des Bestands.
Die Kosten für die Modernisierung einer Wohnung aus den 1970er-Jahren belaufen sich auf etwa 25.000 Euro. Zwei Preiskategorien bestimmen den Wohnungsmarkt: Die Kaltmiete für herkömmliche Wohnungen liegt bei rund 5,35 Euro, während modernisierte Wohnungen zwischen 6,50 und 6,65 Euro kosten. Um jedoch kostenneutral arbeiten zu können, müsste die Kaltmiete eigentlich bei 15 Euro liegen – ein deutliches Zeichen der aktuellen Marktentwicklung.
Herausforderungen bei Neubauten
Die hohen Baukosten und diverse behördliche Restriktionen z. B. bezüglich Parkplätzen, Wärmedämmungen und Schallschutzgutachten machen Neubauten zu einem echten Problem für die Radeburger Wohnungsgesellschaft. Momentan besitzt die Gesellschaft keine eigenen Grundstücke, die für Neubauprojekte genutzt werden könnten, weshalb sie diese erst erwerben müsste.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Radeburg weiterentwickeln wird und ob die Wohnungsgesellschaft in der Lage sein wird, auf die steigende Nachfrage zu reagieren. Die Herausforderungen sind zwar gewaltig, jedoch zeigt der stetig positive Trend in den Vermietungen, dass Radeburg eine lebendige Stadt bleibt, die auch für Neubürger attraktiv ist.