Seeadlerhorst in Rödernscher Heide gefällt – Naturschutz schlägt Alarm!

In Meißen wurde ein Seeadlerhorst in der Rödernschen Heide gefällt, was zu Ermittlungen und Naturschutzbedenken führt.
In Meißen wurde ein Seeadlerhorst in der Rödernschen Heide gefällt, was zu Ermittlungen und Naturschutzbedenken führt. (Symbolbild/NAG)

Seeadlerhorst in Rödernscher Heide gefällt – Naturschutz schlägt Alarm!

Radeburg, Deutschland - In der Rödernschen Heide bei Radeburg sorgt ein Vorfall für Aufregung, der Naturschützer auf den Plan ruft. Ein besetzter Seeadlerhorst-Baum wurde gefällt, was nicht nur den Schutz der Tiere in den Fokus rückt, sondern auch die laufenden Planungen für Windkraftanlagen in der Region ins Visier nimmt. Die Situation ist besonders dramatisch, denn laut Berichten der Sächsischen Zeitung sind die Seeadler gerade in der schwierigen Phase der Brutpflege betroffen. Die Jungen sind leider tot, und die Altvögel sind geflohen Sächsische Zeitung.

Nach dem Vorfall haben Naturschützer sofort die Untere Naturschutzbehörde (UNB) beim Landratsamt Meißen informiert, die daraufhin eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Dresden erstattet hat. Diese Maßnahme ist nicht ungewöhnlich, denn in vergangenen Fällen von Baumfällungen mit Horsten geschützter Vogelarten musste schon häufig rechtlich eingegriffen werden. Das Landratsamt ist dabei, zwei weitere Seeadlerhorste in der Region ausfindig zu machen, während die Seeadler-Gemeinde in den letzten Jahren keinen Bruterfolg mehr verzeichnete, teilweise aufgrund von Störungen in ihrem Lebensraum.

Kritik an Windkraftplanungen

Hier stellt sich die Frage, wie die Windkraftplanung mit dem Artenschutz in Einklang gebracht werden kann. Der NABU (Naturschutzbund Deutschland) hat sich in der Vergangenheit als starker Gegner von Windkraftanlagen positioniert und wirbt für einen verantwortungsbewussten Umgang mit den Lebensräumen bedrohter Vogelarten. Der NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger hebt hervor, dass die Qualität der Lebensräume in Deutschland abnimmt und die Forderungen nach einem massiven Ausbau erneuerbarer Energien gleichzeitig die Interessen des Artenschutzes berücksichtigen müssen n-tv.

Der Gesetzgeber hat mittlerweile entsprechende Abstandregelungen zu Seeadlerhorsten von 500 Metern etabliert, um den geschützten Arten besser zu begegnen. Dennoch gibt es immer wieder Konflikte: Windräder töten zwar insgesamt weniger Vögel als beispielsweise Autos oder Katzen, doch besonders gefährdete Arten erfordern einen sensiblen Umgang. Gerade die Seeadler sind durch ständige Störungen in ihrem Lebensraum stark gefährdet, weshalb sie als Indikator für die Qualität der umgebenden Lebensräume gelten.

Waldgebiet unter Druck

Ergänzend lässt sich anmerken, dass auch andere geschützte Vogelarten, etwa der Schwarzstorch und der Rotmilan, durch Windkraftanlagen in ihrer Fortpflanzung gefährdet sind. In Nordrhein-Westfalen etwa gibt es nur noch rund 60 Brutpaare der Schwarzstörche, und Rotmilane sind aufgrund ihres Flugverhaltens besonders anfällig, was die Genehmigung von Windkraftprojekten in der Nähe ihrer Brutplätze zu einem heiklen Thema macht Deutsche Wildtier Stiftung.

Die aktuellen Vorkommnisse in der Rödernschen Heide werfen ein Schlaglicht auf den ständigen Spagat zwischen Naturschutz und den Ansprüchen an erneuerbare Energien. In der nächsten Sitzung des Regionalen Planungsverbandes am 26. Juni wird dieser Fall erneut diskutiert werden. Es steht zu hoffen, dass eine einvernehmliche Lösung gefunden wird, die sowohl den Artenschutz als auch die Notwendigkeit für erneuerbare Energien in Einklang bringt. Hier ist ein sensibles Vorgehen gefragt, damit sowohl Natur als auch Mensch in Zukunft ihre Wünsche und Bedürfnisse respektiert sehen.

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OrtRadeburg, Deutschland
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