Gemeinsam gegen Einsamkeit: Gesprächskreis in Brandenburg startet!

Brandenburg an der Havel startet am 26. Juni einen Gesprächskreis gegen Einsamkeit, geleitet von Experten der Akademie 2. Lebenshälfte.
Brandenburg an der Havel startet am 26. Juni einen Gesprächskreis gegen Einsamkeit, geleitet von Experten der Akademie 2. Lebenshälfte. (Symbolbild/NAG)

Gemeinsam gegen Einsamkeit: Gesprächskreis in Brandenburg startet!

Brandenburg an der Havel, Deutschland - Ein neues Projekt in Brandenburg an der Havel könnte eine frische Brise für jene bringen, die unter Einsamkeit leiden. Wie die Stadt Brandenburg berichtet, startet am 26. Juni ein Gesprächskreis, der Menschen mit dem Gefühl der Einsamkeit eine Plattform bieten möchte. In insgesamt zehn Treffen, die im zweiwöchigen Rhythmus stattfinden, sollen die Teilnehmenden nicht nur gehört werden, sondern auch aktiv den Inhalt der Treffen mitgestalten.

Diese Initiative wird von der Akademie 2. Lebenshälfte unterstützt, deren neue Leiterin Tanja Wichert plant, das Angebot des Hauses der Begegnung in der Jacobstraße 12 zu erweitern. Neben dem Gesprächskreis sind auch ein wöchentlicher Frühstücksclub sowie eine Vielzahl an Kursen im Angebot, darunter Englisch, Line Dance und Gedächtnistraining. Besonders hervorzuheben ist der neue Kurs zur Feldenkrais-Methode, der ab Juli von Ilse Promnitz geleitet wird.

Gemeinsame Verantwortung gegen Einsamkeit

Wie Sozialplanerin Natalie Wateau betont, ist die Bekämpfung von Einsamkeit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Der Gesprächskreis widmet sich Themen wie den Ursachen und dem Umgang mit Einsamkeit. Wichtig ist dabei auch die Vertraulichkeit und eine vertrauensvolle Atmosphäre, die den Teilnehmenden ermöglichen soll, offen über ihre Gefühle zu sprechen. Die ersten drei Termine werden Impulse geben, danach wird die Gruppe die Themen selbst auswählen.

Die Problematik der Einsamkeit betrifft nicht nur Einzelne, sondern hat auch gesamtgesellschaftliche Dimensionen. Aktuellen Studien zufolge sind rund 8 Millionen Menschen in Deutschland davon betroffen, was etwa 10% der Bevölkerung ausmacht. Besonders vulnerabel sind jüngere Erwachsene und ältere Menschen, wobei die Einsamkeit in bestimmten Altersgruppen sogar über 15% liegt. Diese soziale Isolation kann gravierende Folgen für die psychische und physische Gesundheit haben, wie eine Untersuchung zeigt, die aufweist, dass Einsame ein um bis zu 32% höheres Risiko haben, zu versterben, verglichen mit sozial integrierten Menschen. Soziale Isolation ist laut Erkenntnissen des Ärzteblattes sogar schädlicher als Rauchen oder übermäßiger Alkoholkonsum.

Vielfältige Angebote zur Förderung des Miteinanders

Um die Einsamkeit effektiv zu bekämpfen, sind auch kreative Lösungen gefragt. Tanja Wichter plant die Öffnung des Hauses für verschiedene Veranstaltungen, auch abends und am Wochenende, um mehr Menschen die Möglichkeit zu bieten, sich zu vernetzen. Geplant sind neben dem Frühstücksclub auch eine Sommerausstellung des Grafikers Clark Yao und eine Reihe von kreativen Angeboten wie einem Buchklub, einer Theatergruppe und weiteren Dialogformaten. Interessierte sind aufgerufen, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in die Angebote einzubringen, um das Gemeinschaftsgefühl weiter zu stärken.

Das Bewusstsein für das Thema Einsamkeit und die damit verbundenen Herausforderungen wächst. In den letzten Jahren ist die Einsamkeit insbesondere während der COVID-19-Pandemie angestiegen, was die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Stärkung sozialer Netzwerke unterstreicht.

Das Projekt in Brandenburg ist damit ein wichtiger Schritt, um der Einsamkeit entgegenzuwirken und das Miteinander in der Gesellschaft zu fördern. Ob durch den Gesprächskreis oder die zahlreichen anderen Angebote – hier wird ein gutes Händchen an den Tag gelegt, um den Menschen eine Stimme zu geben und Gemeinschaft zu erleben.

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OrtBrandenburg an der Havel, Deutschland
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