Kunstfreiheit in Döbeln: Arabische Buchstaben vom Stiefel entfernt!

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Döbeln entfernt arabische Buchstaben von Stiefelskulptur, nachdem Künstler Protest erhoben. Stiefelparade feiert 100 Jahre Riesenstiefel.

Döbeln entfernt arabische Buchstaben von Stiefelskulptur, nachdem Künstler Protest erhoben. Stiefelparade feiert 100 Jahre Riesenstiefel.
Döbeln entfernt arabische Buchstaben von Stiefelskulptur, nachdem Künstler Protest erhoben. Stiefelparade feiert 100 Jahre Riesenstiefel.

Kunstfreiheit in Döbeln: Arabische Buchstaben vom Stiefel entfernt!

In Döbeln ist wieder was los! Der Kiezstiefel Nummer zehn der Stiefelparade, der vor der Buch-Oase und dem Einklang-Biomarkt an der Ritterstraße steht, musste vorübergehend abgebaut werden. Grund dafür war eine Umgestaltung, die die arabischen Buchstaben übermalt hat. Diese Buchstaben formten zusammen das Wort „Stiefel“ und sollten die Verbundenheit der beiden Künstler Rasha Abu Zayed aus dem Gaza-Streifen und Ralph Kapitzky aus Waldheim symbolisieren. Oberbürgermeister Sven Liebhauser rechtfertigte den Eingriff, indem er anmerkte, das fertige Kunstwerk entspreche nicht dem freigegebenen Entwurf, was für Unverständnis sorgt. Der Stiefel wurde am Dienstag nach der Überarbeitung zurückgebracht und erstrahlt nun mit einem großen Schriftzug von Artheriè und bunten deutschen Buchstaben über dem Wort „Stiefel“.

Der Eingriff in die künstlerische Freiheit hat Kritik ausgelöst. Sven Rockstroh, Betreiber der Galerie Artheriè, zeigte sich empört über die Veränderungen. „Das ist ein klarer Vertragsbruch!“ kommentierte auch Oberbürgermeister Liebhauser die Situation. Ralph Kapitzky hingegen betonte, dass es hinter den arabischen Buchstaben keine politische Botschaft gegeben habe. Auf den Stiefeln sind QR-Codes angebracht, die interessante Informationen über die Kunstwerke bereitstellen.

Die Stiefelparade zum 100. Geburtstag

Die Stiefelparade wurde anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Döbelner Riesenstiefels ins Leben gerufen und hat sich schnell zu einem Highlight in der Stadt entwickelt. Die City-Offensive „Ab in die Mitte!“ unterstützt Döbeln bei diesem Projekt, das unter dem Titel „STIEFELPARADE für einen PARADESTIEFEL – Ein Riese wird 100“ firmiert. Im November 2024 wurde Döbeln für die kreative Ideenfindung mit dem ersten Preis aus 46 eingereichten Projektideen von 42 sächsischen Kommunen ausgezeichnet. Der damit verbundene Geldbetrag von 60.000 Euro wurde am 8. Mai 2025 von Thomas Kralinski, Staatssekretär im Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz, überreicht.

Oberbürgermeister Sven Liebhauser zeigte sich sehr dankbar für die Finanzspritze, die eine zügige Umsetzung der Großprojekte ermöglicht. Im Rahmen der Stiefelparade werden 12 Nachbildungen des Riesenstiefels, die jeweils 2,50 Meter hoch sind, erstellt. Diese sollen von lokalen Künstlern, Bürgern und ansässigen Unternehmen gestaltet werden. Während zehn Stiefel im Laufe des Jahres in der Döbelner Innenstadt aufgestellt werden, wird der erste Stiefel, der Lesestiefel, am 9. Mai 2025 auf dem Döbelner Lutherplatz enthüllt. Die feierliche Enthüllung findet im Rahmen des Kinder- und Lesefestes in der Stadtbibliothek statt und markiert den Auftakt zur zweiten Döbelner Kulturnacht.

So sieht die Stadt auf eine spannende Zeit voller kreativer Kunstwerke und kulturellen Events zu, obwohl einige Herausforderungen wie der Eingriff in die Kunstfreiheit zu meistern sind. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird.