Rehkitzrettung an der A14: Tierleben siegt über Verkehrschaos!
Rehkitzrettung an der A14: Tierleben siegt über Verkehrschaos!
Nossen, Deutschland - Am Samstagmorgen hieß es auf der A 14 bei Nossen: „Glück pur!“ Wie die Freie Presse berichtet, mussten die Zugangsstraßen Nossen-Nord für eine knappe Stunde gesperrt werden. Der Grund? Eine beherzte Rehkitzrettung, die nicht nur in dieser Region, sondern auch im ganzen Land mehr und mehr an Bedeutung gewinnt. Um 6.40 Uhr wurden die Sperrungen in Kraft gesetzt, um zwei Ricken und ihren beiden Kitzen auf einer Wiese das Leben zu retten, die genau zur Mahd vorgesehen war.
Die Retter aus einem regionalen Verein reagierten blitzschnell, um das Unglück der Tiere durch das drohende Mähwerk zu verhindern. Solche Einsätze sind keine Seltenheit mehr. Da die Setzsaison der Rehkitze vom 1. Mai bis zum 30. Juni andauert, werden diese Tiere zunehmend zur Zielscheibe landwirtschaftlicher Maschinen. Studien, wie die von der Deutschen Wildtier Stiftung, zeigen, dass einfache, aber wirksame Methoden zur Vergrämung von Muttertieren und ihren Jungen helfen können, tragische Vorfälle zu vermeiden.
Die richtigen Maßnahmen
Die Ansätze zur Rettung sind vielfältig. Um zu verhindern, dass Mähmaschinen in den Lebensraum der Rehkitze eindringen, sind gezielte Maßnahmen bereits einen Tag vor der Mahd wichtig. Wildscheuchen, bestehend aus Plastiktüten oder Luftballons, können durchaus effektiv sein, so die Erkenntnisse aus Schweden. Auch akustische Signale, wie Pieptöne kombiniert mit Blinklichtern, haben sich bewährt, um die Tiere fernzuhalten. Das Aufstellen dieser Hilfsmittel sollte jedoch strategisch erfolgen, um Gewöhnungseffekte zu vermeiden.
Eine kleine Fläche wenige Stunden vor der eigentlichen Mahd anzumähen, kann zudem Ricken und ihre Kitze zur Flucht bewegen. Hierbei spielt der menschliche Geruch eine entscheidende Rolle, da er die Tiere ebenfalls verunsichert. Diese einfache Vorgehensweise benötigt wenig Aufwand, kann jedoch vielen Tieren das Leben retten.
Die Herausforderungen der Setzsaison
Die Setzsaison ist eine Zeit voller Herausforderungen, besonders für die Wildtierretter. Experten von Waldwissen.net zeichnen ein deutliches Bild von den unterschiedlichen Phasen der Rehsetzsaison. Die erste Phase, bis etwa Mitte Mai, ist hauptsächlich von jungen, drückenden Tieren geprägt, während ab Mitte Juni vor allem flüchtende Tiere zu verzeichnen sind. Inmitten dieser Zeitspanne liegt eine schwierige zweite Phase, die Maßnahmen zum Schutz der Rehkitze besonders herausfordernd gestaltet.
Eine vollständige Vermeidung des Mähtods ist leider nicht möglich, aber die Einhaltung von bestimmten Maßnahmen kann das Risiko drastisch verringern. Regelmäßige Kontrollen in der Feldwirtschaft und das Aufspüren der Tiere im Umfeld eines vermähten Rehkitzes spielen eine zentrale Rolle bei der Rettung dieser kleinen Geschöpfe. Experten raten, in einem Umkreis von 50 bis 80 Metern nach weiteren Rehkitzen Ausschau zu halten, da Ricken oft Zwillinge setzen.
Diese Rettungsaktion hat nicht nur die Tiere vor dem schrecklichen Mähtod bewahrt, sondern auch gezeigt, dass Gemeinschaft und schnelles Handeln effektive Wege bieten, um das Leben der Wildtiere zu schützen. So wird aus einem drohenden Unglück ein glücklicher Ausgang, der allen Beteiligten ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
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Ort | Nossen, Deutschland |
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