Warten auf Neubau: Die besorgniserregende Lage der Brücken in Mittelsachsen
Brücken in Mittelsachsen sind sanierungsbedürftig. Carolabrücke in Dresden kollabierte, Kretschmer plant schnellen Wiederaufbau.

Warten auf Neubau: Die besorgniserregende Lage der Brücken in Mittelsachsen
Die Brückensituation in Mittelsachsen wirft ernsthafte Fragen auf. Ein kürzlicher Zwischenfall, der zum Abbruch der Reste der Carolabrücke in Dresden führte, hat die Besorgnis der Bevölkerung über den Zustand der Brücken im Landkreis nur verstärkt. Nach dem teilweisen einsturz der Brücke am 11. September 2024, bei dem ein 100 Meter langer Abschnitt in die Elbe fiel, sind die Zweifel mehr als nur verständlich. Zum Glück gab es keine Verletzten, doch der Vorfall hinterlässt viele offene Fragen zur Instandhaltungsfähigkeit der hiesigen Infrastruktur. Wie die Freie Presse berichtet, ist das finanzielle Ausmaß von Sanierungsarbeiten unklar und die Bevölkerung beobachtet die Entwicklungen mit Sorge.
Michael Kretschmer, Ministerpräsident von Sachsen, versprach auf einem Neujahrsempfang der CDU, dass die Rekonstruktion der Carolabrücke innerhalb von zwei Jahren abgeschlossen werden soll. Dies ist besonders wichtig, da die Brücke eine zentrale Rolle im Verkehrsnetz Dresdens spielt und der Vorfall massive Verkehrsbeeinträchtigungen verursacht hat. Experten haben zudem festgestellt, dass der Hauptgrund für den Brückeneinbruch Stresskorrosion war, was Fragen zur allgemeinen Sicherheit ähnlicher Bauwerke aufwirft. Laut einem Gutachten ist es erforderlich, die gesamte Brücke, einschließlich der zuvor sanierten Bereiche, abzureißen. Dieself erklärt die Dringlichkeit des Ganzen. Kretschmer hat sich jedenfalls Wi zur schnellen und transparenten Abwicklung der Rekonstruktion verpflichtet.
Infrastruktur im Fokus
Die Problematik ist nicht auf Dresden beschränkt. Auch im Rest Deutschlands sehen sich zahlreiche Autobahnbrücken einem maroden Zustand gegenüber. Wie die Tagesschau berichtet, ist fast jede fünfte der 100 am stärksten sanierungsbedürftigen Brücken in Nordrhein-Westfalen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat angekündigt, jährlich 400 Brücken zu sanieren, wobei besonders die Modernisierung von 4.000 Brücken höchste Priorität hat. Etwa 55 % der Brücken wurden vor 1985 errichtet und erreichen nun das Ende ihrer Lebensdauer.
Angesichts der steigenden Güter- und Schwerlastverkehrsleistung, die zwischen 1991 und 2022 um 74 % zugenommen hat, wird der Handlungsdruck immer größer. In Deutschland gibt es rund 40.000 Brücken, von denen viele als sanierungsbedürftig gelten. Die Bundesgütegemeinschaft warnt eindringlich vor der Notwendigkeit politischer Maßnahmen zur Sicherstellung der Verkehrssicherheit.
Die neu geplanten Bauprojekte, wie der Ersatzneubau der Autobahnbrücke Rahmede, zeigen, dass in Deutschland ein Umdenken in der Infrastrukturpolitik nötig ist. Die Brücke wurde aufgrund schwerer Schäden gesperrt und gesprengt, was als direktes Ergebnis jahrelanger Vernachlässigung gilt. Die Herausforderung bleibt, die Gelder dafür effizient zu nutzen und umgehend abzurufen, damit solche Katastrophen der Vergangenheit angehören.