Dahlen plant Umstrukturierung: Kitas vor dem Wechsel in freie Trägerschaft!

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Dahlen plant Übergabe städtischer Kitas in freie Trägerschaft. Herausforderungen und Bedenken von Mitarbeitern stehen im Fokus.

Dahlen plant Übergabe städtischer Kitas in freie Trägerschaft. Herausforderungen und Bedenken von Mitarbeitern stehen im Fokus.
Dahlen plant Übergabe städtischer Kitas in freie Trägerschaft. Herausforderungen und Bedenken von Mitarbeitern stehen im Fokus.

Dahlen plant Umstrukturierung: Kitas vor dem Wechsel in freie Trägerschaft!

In Dahlen tut sich Spannendes in Bezug auf die künftige Trägerschaft der städtischen Kitas. Die Stadt plant, die kommunalen Kindertagesstätten und Horte aus dem öffentlichen Dienst zu nehmen und sie in die Hände freier Träger zu übergeben. Diese Entscheidung sorgt unter den Mitarbeitern der städtischen Kitas für reichlich Gesprächsstoff und Sorgen um ihre Arbeitsverhältnisse. Wie lvz.de berichtet, wurde in der letzten Stadtratssitzung ein Beschlussantrag von fünf Mitgliedern eingebracht, der die Ausschreibung der Trägerschaft vorsieht.

Das Ziel dieser Maßnahme ist es, die Kitas an geeignete öffentliche oder anerkannte Träger mit entsprechender Erfahrung und Fachkompetenz zu übergeben. Die Stadtverwaltung soll daraufhin bis spätestens Mitte 2026 eine Ausschreibung vorbereiten und umsetzen. Während dieser Sitzung waren zahlreiche Kita-Mitarbeiter anwesend, die durch die Berichterstattung in der Zeitung von den Plänen erfahren hatten. Leider fanden sie während der Sitzung keinen Raum, ihren Unmut direkt zu äußern, konnten jedoch die Einwohnerfragestunde nutzen, um ihre Bedenken zu äußern.

Bedenken und Rückzug des Antrags

Die Personalrätin Ines Petzold äußerte in der Sitzung scharfe Kritik an der mangelnden Kommunikation zwischen der Stadtverwaltung und den betroffenen Mitarbeitern. Dies gehört zur Kernfrage, denn die Wahl der Trägerschaft hat bedeutende Auswirkungen auf rechtliche, finanzielle und pädagogische Aspekte. Bürgermeister Matthias Löwe stellte klar, dass trotz der Überführung in die freie Trägerschaft die finanzielle Verantwortung weiterhin bei der Stadt bleibt.

Hauptamtsleiterin Marie-Luise Schüttler meldete ebenfalls Bedenken zur Rechtssicherheit des vorgelegten Beschlusses an. Nach einer kurzen Diskussion zog Tobias Ballier, einer der Antragsteller, den Antrag zurück. Er betonte jedoch, dass es keine spezifischen personellen Probleme gegeben habe und dass das Thema der Kitas in freier Trägerschaft nicht vom Tisch ist. Die Stadtverwaltung wurde beauftragt, einen neuen Beschlussvorschlag zu erarbeiten, der nach einer ausführlichen Prüfung und Kommunikation mit den sämtlichen Beteiligten präsentiert wird.

Trägerschaft der Kitas in Deutschland

Die geplante Umstrukturierung wirft auch ein Licht auf die allgemeine Landschaft der Kita-Trägerschaften in Deutschland. Laut naturkitas.de werden über zwei Drittel der Kitas in Deutschland von freien Trägern betrieben, was ein zentrales Merkmal der deutschen Bildungslandschaft darstellt. Es gibt zwei Hauptgruppen von Kita-Trägern: Öffentliche Träger, die in die kommunale Verwaltung eingegliedert sind, und freie Träger, wie etwa die Arbeiterwohlfahrt (AWO). In Dahlen gibt es bereits eine Kita, die seit Jahren in der Trägerschaft der AWO geführt wird.

Öffentliche Träger bieten Sicherheit in finanziellen und organisatorischen Belangen, während freie Träger oft mehr pädagogische Freiheit und Mitbestimmung für Eltern und Erzieher ermöglichen. Gerade die Wahl der Trägerschaft beeinflusst, wie die Kitas geführt werden und welche Philosophie hinter der Erziehung steckt. Diese Entscheidung hat weitreichende Konsequenzen für die Eltern, die Geschäftsführer und natürlich die Erzieher in Dahlen.

Die Entwicklungen in Dahlen sind damit nicht nur von lokaler Bedeutung. Sie repräsentieren auch einen Trend in Deutschland, die Trägerschaften der Kitas neu zu denken und zu gestalten. Es bleibt spannend zu beobachten, wie die Stadtverwaltung hier weiter verfahren wird und ob alle Beteiligten in die Entscheidungsfindung einbezogen werden.