Neues Museum in Großröhrsdorf: Rolf Werners vergessene Kunst kehrt zurück!
Am 7. September 2025 eröffnet Großröhrsdorf ein neues Museum für den vergessenen Leipziger Maler Rolf Werner mit 90 Ölgemälden.

Neues Museum in Großröhrsdorf: Rolf Werners vergessene Kunst kehrt zurück!
In Großröhrsdorf wird am Sonntag ein ganz besonderes Museum eröffnet. Es ist dem fast vergessenen Künstler Rolf Werner gewidmet, der von 1916 bis 1989 lebte und aus Leipzig stammt. Lange Zeit hat er die Szenerien seiner Umgebung auf Usedom eingefangen, doch nach seinem Tod geriet sein Schaffen allmählich in Vergessenheit. Zwei engagierte Privatpersonen haben nun Werners Nachlass zurück nach Sachsen geholt, um sein Werk wieder zum Leben zu erwecken. Wie tagesschau.de berichtet, wird das Rolf-Werner-Museum mitten in Großröhrsdorf auf einer Etage einer ehemaligen Fabrikantenvilla untergebracht sein.
Zuvor war Werners Werk seit dem Tod seiner Witwe 2014 eingelagert und nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. Silke Höppner, eine talentierte Malerin aus Dresden, entdeckte Werners Gemälde während ihres Kunststudiums im Rolf-Werner-Gedenkatelier auf Usedom und war sofort fasziniert. Zusammen mit ihrem Mann Thorsten Preuß nahm sie Kontakt zu den Nachkommen Werners auf, um dessen Erbe zu schützen und zu präsentieren. Am Eröffnungstag werden etwa 90 Ölgemälde zu sehen sein, mit dem Versprechen weiterer Werke und Zeichnungen in naher Zukunft.
Ein Hauch von Usedom in Sachsen
Rolf Werner war nicht nur ein leidenschaftlicher Maler, sondern auch ein Schaffer, der seine Bilder über mehrere Monate hinweg mit großer Sorgfalt und Hingabe erschuf. Sein Stil war stark geprägt von den Landschaften und Stadtansichten, die ihn umgaben. Wie von Meer Usedom beschrieben, konnte er die Eindrücke, die er sammelte, meisterhaft verinnerlichen und an seiner Staffelei umsetzen. Ganze 90 Werke zeigen seine Liebe zur Malerei, die aus einem Bedürfnis heraus entstand: „einfach zu malen”.
Fanny, Werners Frau, unterstützte ihn während seiner Karriere, während er nach dem Zahnmedizinstudium in Greifswald den Sprung in die Kunstwelt wagte. Er trennte sich kaum von seinen Schöpfungen, es sei denn, sie fanden ihren Platz in Museen oder Galerien. Einige seiner Werke sind sogar in der Nationalgalerie zu finden. Das Gedenkatelier auf Usedom ist ganzjährig geöffnet und bietet regelmäßige Führungen an, wo die Besucher die Kunst des fast vergessenen Meisters hautnah erleben können.
Kultur und Erbe bewahren
Doch Werners Geschichte ist nicht die einzige ihrer Art. Seit 2016 besteht ein Forschungszentrum für Künstlernachlässe, das darauf abzielt, regionale Kunstschaffende zu unterstützen und deren Werke für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Wie arthistoricum.net erläutert, ist es von großer Bedeutung, Künstlernachlässe zu dokumentieren und den Kernbestand samt Kunstwerken zu digitalisieren, um deren Erbe zu bewahren. Solche Initiativen zeigen, wie wichtig es ist, vergessene Künstler ins Licht zu rücken und deren Einfluss auf die Kunstgeschichte zu würdigen.
Das Rolf-Werner-Museum in Großröhrsdorf ist somit nicht nur ein Ort, um die Werke eines vergessenen Malers zu sehen, sondern auch ein wichtiger Schritt, um unsere Kultur und Geschichte lebendig zu halten. Die Eröffnung ist für alle Kunstliebhaber und Interessierte eine willkommene Gelegenheit, Werners Schaffen zu entdecken und zu schätzen.
Das Museum befindet sich an der Bischofswerdaer Straße 8 in Großröhrsdorf, Ortsteil Bretnig, und hat samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Und das Beste daran? Der Eintritt ist frei.