Rufbus Flexa in Nordsachsen: Hohe Nachfrage, viele Verbesserungswünsche!

Rufbus Flexa in Nordsachsen: Hohe Nachfrage, viele Verbesserungswünsche!

Nordsachsen, Deutschland - Im Landkreis Nordsachsen gibt es Neues auf dem Fuhrpark: Am 15. Dezember 2024 wurde das flexible Rufbussystem „Flexa“ ins Leben gerufen. Dieses System soll den öffentlichen Nahverkehr in den ländlichen Gebieten erheblich verbessern, denn es funktioniert unabhängig von festen Fahrplänen oder Linienwegen. Die Busse holen die Fahrgäste an deren Nähe ab und bringen sie zu gewünschten Ziel-Haltestellen oder Umsteigepunkten. Eine äußerst praktische Lösung für alle, die in weniger gut angebundenen Regionen unterwegs sind.

Aber was sind die genauen Voraussetzungen für die Nutzung von „Flexa“? Wenn 30 Minuten vor oder nach der gewünschten Fahrt keine planmäßige Verbindung besteht und die Strecke zwischen Start- und Zielort mehr als 25 Kilometer oder weniger als einen Kilometer beträgt, dann kann man eine Fahrt buchen. Diese kann bequem über die MDV-App „MOOVME“ oder telefonisch unter 03435 906096, montags bis freitags von 7 bis 16 Uhr, organisiert werden. Auch die Buchungen sind bis 60 Minuten vor der gewünschten Abfahrtszeit möglich.

Nutzererfahrungen: Wo drückt der Schuh?

Die Resonanz auf „Flexa“ ist durchwachsen. Im Alltag erweist sich der Dienst als beliebt, mit durchschnittlich 80 Fahrten pro Tag. Dennoch gibt es viele Stimmen, die Verbesserungen fordern. Besonders ältere Menschen berichten von Schwierigkeiten, da viele Probleme mit Smartphones haben und daher eine Telefonbuchung vorziehen. Auch die 21-Uhr-Regelung stößt auf Kritik, da sie den abendlichen Nutzungsspielraum einschränkt. Nutzer wünschen sich, dass der Service bis Mitternacht verfügbar ist, um abends flexibel unterwegs sein zu können.

Zusätzlich wird eine intensivere Werbung gewünscht, da viele Bürger noch nicht ausreichend von dem Angebot erfahren haben. Sogar Vorschläge, wie Sammelfahrten speziell für Senioren, stehen zur Debatte und könnten dazu beitragen, die Akzeptanz des Systems weiter zu fördern.

Kapazitäten und zukünftige Perspektiven

Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, plant Nordsachsen mobil, die Kapazitäten des Rufbussystems bald zu erhöhen. Aktuell kommen für zusätzliche Fahrten Taxi-Unternehmen zum Einsatz, was jedoch nicht immer die ideale Lösung ist. Die stärkste Nachfrage tritt von Montag bis Freitag in den frühen Morgenstunden und nachmittags sowie an Wochenenden bis zum frühen Abend auf. Besonders im Raum Schkeuditz besteht der größte Aufstockungsbedarf, um die Anforderungen der Nutzer vollumfänglich zu erfüllen.

Die Initiative für das Rufbussystem steht im Kontext eines landesweiten Trends, der in ländlichen Regionen Deutschlands eine notwendige Verkehrswende anstoßen will. Während in städtischen Gebieten oft vielfältige Verkehrsangebote zur Verfügung stehen, bleibt die Anbindung in ländlichen Gegenden häufig unter den Erwartungen, was sich negativ auf die Mobilität der Menschen auswirkt. Experten betonen, dass nur 9 % der zurückgelegten Kilometer auf Busse und Bahnen entfallen, der Rest wird nach wie vor überwiegend mit dem Auto gefahren. Hier gilt es, ein Umdenken anzuregen.

Die Verkehrspolitik muss sich verändern, um die Klimaziele zu erreichen und den Menschen echte Alternativen zum Auto zu bieten. „Flexa“ könnte hierbei als Vorbild fungieren und die entscheidende Wende im ländlichen Nahverkehr unterstützen. Doch der Weg dorthin erfordert Engagement von Bürgern und Politik gleichermaßen.

Für weitere Informationen zum Rufbussystem „Flexa“ und den Buchungsmöglichkeiten besuchen Sie Torgauer Zeitung oder Nordsachsen Mobil. Zudem beleuchtet Deutschlandfunk die Herausforderungen und Chancen des ländlichen Nahverkehrs. Es bleibt spannend, wie sich „Flexa“ in den kommenden Monaten entwickeln wird.

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OrtNordsachsen, Deutschland
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